The Last Guy - Test, Geschicklichkeit, PlayStation3
Supermann im Satellitenbild
Tokyo, Berlin, New York, Los Angeles, London - egal, welche der 14 Großstädte man nimmt: Überall warten Menschen in unterschiedlicher Anzahl verharrend auf euch. Damit ihr nicht erst überall klingeln müsst, könnt ihr euch ein Wärmebild der
Stadt anzeigen lassen, das viele kleine, aber auch große grüne Flecken anzeigt - da warten die meisten Menschen auf euch, vornehmlich in riesigen Gebäuden wie Einkaufszentren oder Stadien. Da es eure Aufgabe ist, eine bestimmte Anzahl Menschen, meist an die 1000, in einer bestimmten Zeit zu retten, hilft der Blick auf diese Karte bei der strategischen Routenplanung. Außerdem werden hier nützliche Spezialgegenstände angezeigt, die euch mehr Ausdauer verleihen, unsichtbar machen, die Zombies für kurze Zeit anhalten oder gar zu einer Fluchtzone teleportieren - auch diese Punkte sollte man abgrasen. Das Leveldesign überrascht zudem mit Hindernissen, die man nur mit einer bestimmten Anzahl Menschen zerstören kann.Schnell, arcadig & gnadenlos
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Das Spiel verlangt also strategische Übersicht auf der einen und arcadig-schnelle Entscheidungen auf der anderen Seite. Man muss immer darauf achten, dass man an kritischen Stellen wie breiten Straßen genug Ausdauer hat, um sie über den Sprint schnell zu überwinden. Und man muss die Menge versammeln, wenn das Monsteraufkommen in den Gassen steigt. Das Ziel der menschenfreundlichen Straßenumzüge ist immer die Landezone der Rettungsflieger: Ihr könnt sie so oft aufsuchen wie ihr wollt. Sobald man sich mit seinen Flüchtlingen nähert, kreischen sie in einem wahren Jubelsturm auf und rennen wie verrückt in die gelb umrandete, sichere Zone - in diesen Momenten ist The Last Guy herrlich befriedigend, denn der Schwierigkeitsgrad wächst ständig an. Manchmal kommt man nur um Haaresbreite ohne Verluste um eine Kreuzung herum oder erreicht in letzter Sekunde die Landezone.
Metropolen
Japanischer Trailer 1
E3-Trailer 2008
Fazit
Große Gefühle, skurriler Humor, harte Herausforderungen: Ich komme kaum von diesem kleinen Schmuckstück weg! Ich liebe den Arcade-Charme, ich liebe die bescheuerten Ansagen vor jeder Mission. Das simple, aber kreative Spieldesign verbindet rasanten Oldschoolspaß mit moderner Oberfläche. Das ist kein blödes Casualgame, sondern ein Creativegame, das in die ehrenvolle Gesellschaft von PixeljunkEden, Braid & Co gehört. Okay, ich habe ein Faible für Zombieszenarios und ich mag Spiele, in denen es sowohl auf strategische Planung als auch Geschicklichkeit und Glück ankommt. Und dann diese genialen Momente, wenn hunderte Menschen in der Nähe der Rettungszone plötzlich losrennen und einen orgiastischen kollektiven Jubel ertönen lassen! Dieses Lemmings in Sattelitenperspektive hätte mich mit all seinen realistischen Berlin-, London- und L.A.-Karten komplett kalt gelassen, wenn die Entwickler nicht die Emotionalität so gut eingefangen hätten. Wenn sich ein Zombie nähert, dann beginnen die Leute hinter mir schon zu zittern und zu lamentieren; wenn sie angegriffen werden, schreien sie panisch auf. Das führt dazu, dass ich beim Spielen fast wie ein Herbergsvater auf sie einrede, um sie zu beruhigen, während der eigene Puls angesichts des nächsten Zombies und der tickenden Uhr schon wieder rast. Diese Momente sorgen für Spannung, für Panik und für eine Identifikation, die trotz des knackigen Schwierigkeitsgrades zum Retten bis in die letzte Stadt motiviert. So macht globales Krisenmanagement Spaß!
Pro
- innovative Spielidee
- cooles Art & Design
- 14 reale Städte als Levelvorlagen
- genial eingefange Emotionalität
- taktische Routenplanung
- nützliche Power-ups
- rasantes, packendes Spielprinzip+ zehn Monstertypen, vier Bosse
- klasse Sounds & 8-Bit-Retroflair
Kontra
- weitere nahe Zoomstufe fehlt
- VIPs nur als Freischaltbonus