Lego Batman - Das Videospiel - Test, Action-Adventure, 360, NDS, Wii, PSP, PC, PlayStation2, PlayStation3

Lego Batman - Das Videospiel
17.10.2008, Paul Kautz

Test: Lego Batman - Das Videospiel

Wenn schon Batman, dann aber richtig: Das neueste Lego-Abenteuer, dieses Mal mit dem dunklen Ritter als klotzigem Helden, tummelt sich wie gewohnt auf allen Plattformen. Unseren Test zu den Versionen für 360, PS3, PS2, Wii und PSP findet ihr hier - an dieser Stelle dreht sich alles um die DS-Fassung. Denn die ist anders als die anderen. Wenn auch nicht besser.

Das Spielkonzept von Lego Batman bleibt auch auf dem DS erhalten - falls euch also diesbezüglich Riddler-kompatible Fragezeichen um den Kopf schwirren, dann wendet euch bitte vertrauensvoll an diesen Test. Die Levelstruktur, die Aufteilung in je 15 Missionen für die gute und die böse Seite Gothams, findet ihr auch auf dem DS. Und die Levels folgen der gleichen Reihenfolge wie bei den großen Fassungen. Aber natürlich sind sie, nicht zuletzt technisch bedingt,

Der klotzige Rächer: Lego Batman leidet vor allem an der willkürlich wirkenden Steuerung.
komplett anders designt. Das macht sich besonders in den Vehikel-Levels bemerkbar, in denen ihr mit dem Batmobil, dem Batboot oder dem Batwing für Schrecken unter den Gangstern sorgt - diese Abschnitte werden nämlich über beide Bildschirme gestreckt aus der Vogelperspektive gezeigt. Etwas gewöhnungsbedürftig und gerade bei hohen Geschwindigkeiten wenig übersichtlich, aber gut spielbar und sowieso besser als ein miefiger »Wir müssen unbedingt 3D-Grafik haben!«-Kompromiss, der mistig aussieht und ruckelt.

Der kleine Rächer

Dass die Entwickler die dritte Dimension solide unter Kontrolle haben, sieht man in den normalen Levels: Alles und jeder ist aus Lego-Polygonen aufgebaut, die bis auf ein immer wieder dezent spürbares Zuckeln auch angenehm flott über den oberen Bildschirm sausen. Der untere dient der Anzeige des gegenwärtigen Status', der aktiven Team-Mitglieder sowie übergroß der Extra-Funktionen. Und an dieser Stelle wird's willkürlich: Batmans Bomben lassen sich z.B. nicht einfach per Tastendruck legen - nein, sie müssen auf dem Touchpad aktiviert werden. Aufsammelbare Objekte werden nicht einfach eingesackt - nein, das geht nur übers Touchpad. Die Zwischensequenzen lassen sich nicht per Knopfdruck überspringen - nein, das geht nur übers Touchpad. Das wäre ja prinzipiell kein Problem, wenn der untere Bildschirm sonst wie sinnvoll ins Spiel eingebunden wäre. Ist er aber nicht: Die komplette Kontrolle findet über das Digipad sowie die Buttons statt, ihr müsst also ständig hin und her greifen, um dem Willen der Entwickler zu folgen - nerv!

Spielerisch folgt der kleine Batman seinen großen Brüdern: Euch erwartet ein in jeder Hinsicht simples 3D-Jump-n-Run, in dem ihr Feinde verhauen, Bossgegner erledigen, jede Menge Lego-Klötze einsammeln und damit massig Bonusmaterial freischalten könnt. Verschiedene Anzüge, die an zusammenbaubaren Stationen verfügbar sind, verleihen dem dynamischen Duo spezielle Eigenschaften: Batman kann z.B. Bomben legen oder über weite Strecken gleiten, Robin per Magnetstiefel an metallisch schimmernden Wänden oder mithilfe eines Anzugs durch gefährlichen Schleim laufen. Die Kämpfe laufen sehr simpel ab

Wie bei den großen Fassungen dürft ihr auch hier die Hälfte der Missionen mit Gothams Schurken bestreiten.
(und werden leider nicht von Batman-typischen Comic-»POW!«s begleitet), genau genommen so simpel, dass kein Game Over möglich ist: Verliert ihr alle Lebensenergie-Herzen, steht ihr eine Sekunde später wieder putzmunter an der selben Stelle - das Ganze hat euch nur ein paar Lego-Steine gekostet. Grundsätzlich seid ihr zu zweit unterwegs, wobei ihr jederzeit auf Knopfdruck zum Partner wechseln könnt. Dieser Wechsel ist essentieller Teil des Spieldesigns, da jede Figur über Spezialeigenschaften verfügt, die zum Levelfortschritt benötigt werden. Und da ihr mit jedem gemeisterten Abschnitt weitere Klotzmännchen freischaltet, die ihrerseits Levelteile in Reichweite bringen, ist mehrmaliges Durchspielen für Forschernaturen nicht nur möglich, sondern auch ein Muss. Falls ihr kein Interesse an dem größtenteils nutzlosen KI-Kumpel habt, könnt ihr das Spiel auch mit einem Partner aus Fleisch und Blut durchzocken - vorausgesetzt, dass er ein eigenes Modul hat.

Held, wechsele dich!

Schon die großen Versionen litten an der Abwesenheit einer einigermaßen brauchbaren Story, auch der DS-Batman wird davon geplagt. In diesem Fall kommt noch dazu, dass die Zwischensequenzen nachvollziehbarerweise nicht aus der Engine heraus gezeigt, sondern in (nicht überspringbaren) Comic-Bildern präsentiert werden - die sind aber so liebevoll gezeichnet, dass man ihnen den spärlichen Gehalt nicht mal übel nehmen kann.

  

Fazit

Das bemerkenswerteste an Lego Batman ist die für DS-Verhältnisse gar nicht üble 3D-Grafik: Von kleineren Rucklern abgesehen ist sie erstaunlich flott und detailreich, die Lego-Umgebung ist beeindruckend zerlegbar, Freund und Feind sind liebevoll designt. Das Spiel an sich ist aber weniger aufregend: Kloppen, kloppen, Schalter bedienen, kloppen, Boss erledigen, nächster Level. Der Puzzle-Part kommt mobil noch weniger zum Tragen als bei den anderen Fassungen, außerdem ist technisch bedingt von allem ein bisschen weniger da - und die Touchpad-Nutzung wirkt mehr willkürlich als sinnvoll. Außerdem herrscht auch hier das Problem vor, dass die Lego-Thematik langsam ausgekaut wirkt. Es bleibt nach wie vor ein liebenswertes, sympathisches und unterhaltsames Spiel, das speziell jüngere Zocker und Geschicklichkeits-Einsteiger erfreuen wird. Aber viel mehr auch nicht.

Pro

  • hübsche Inszenierung
  • liebevolles Design
  • unterhaltsamer Mehrspielermodus
  • hoher Wiederspielwert

Kontra

  • langsam ist der Saft raus
  • sehr simpel
  • leicht ruckelige Grafik
  • willkürlich wirkende Touchpad-Nutzung
  • größtenteils nutzloser KI-Begleiter

Wertung

NDS

Die Touchpad-Nutzung nervt, aber davon abgesehen bietet Lego Batman auch auf dem DS unterhaltsame Klotz-Action.