Tomb Raider: Underworld - Test, Action-Adventure, 360, PlayStation2, PC, PlayStation3, NDS, Wii
Getreu dem großen Vorbild?
Wer hier gemütlich am Touchscreen erfahren will, wie die abrupt beendete Story aus Tomb Raider: Legend weitergeht, sei vorgewarnt: Auf dem DS wirkt Laras Abenteuer wie eine erzählerisch kastrierte Version des Originals, die in knappen Einleitungstexten eine kaum durchschaubare Story mit dem Charme eines Notizzettels auftischt: Knapp und oberflächlich. Leider hat man sich nicht dazu entschieden, die Präsentation auf dem DS in eine eigenständige Richtung zu bringen; selbst das Hauptmenü übertrifft das Original an liebloser Sterilität.
In Sachen Spielmechanik bleibt alles beim Alten: Wie schon anno 2006 ist Tomb Raider ein von links nach rechts scrollendes Action-Adventure mit klassischen Sprungeinlagen und größtenteils linearem Leveldesign über Abgründe und Fallen. Wenn es unter Wasser geht, wird der Bildschirm nach unten geöffnet und die Archäologin kann bei Bedarf die Waffe zücken. Lara macht beim Hüpfen, Kriechen und Klettern eine elegante Figur, zumal die Steuerung sehr einfach von der Hand geht. Das Speichersystem hat man im Vergleich zum Vorgänger übrigens komfortabler gestaltet - man wird nach dem Tod nicht mehr nervend weit zurück gesetzt.
Springen & Hüpfen alter Schule
Fazit
Lara Croft kann trotz einiger ansehnlicher Animationen auch auf dem DS nicht überzeugen. Es fehlen wirklich spannende Jump'n Run-Situationen und gute Rätsel. Das, was einem hier serviert wird, befindet sich teilweise auf einschläferndem Kindergarten-Niveau. Auf dem Nintendo DS potenzieren sich unterm Strich die Schwächen, die Lara schon auf PC, Xbox 360 und PlayStation 3 plagten, denn auch die Kulisse kann das Abenteuer im Miniformat nicht in den befriedigenden Bereich retten - besser als im Vorgänger, aber immer noch zu spartanisch werden die Abschnitte inszeniert. Hinzu kommt, dass die Story auch noch so kastriert wurde, dass man gar keinen erzählerischen Rahmen mehr vorfindet. Es gibt so viel Qualität auf dem DS, von Castlevania über Super Mario bis Kirby, dass man sich dieses oberflächliche, nur für ein paar Minuten zwischendurch unterhaltsame Gehüpfe, am besten entgehen lässt. Freut euch lieber auf Castlevania: Order of Ecclesia.
Pro
- einfache Steuerung
- ansehnliche Animationen
- einige Filmszenen aus dem großen Vorbild, die…
Kontra
- kastrierte Story
- spartanische Kulisse
- ...aber grob aufgelöst eher ernüchtern
- wenig detaillierte Feinde
- hakeliger Schusswaffeneinsatz
- Rätsel auf Kindergarten-Niveau
- wenig Spannung beim Klettern