Shaun White Snowboarding - Test, Sport, 360, PSP, PlayStation2, PC, PlayStation3, Wii, NDS

Shaun White Snowboarding
01.12.2008, Jan Wöbbeking

Test: Shaun White Snowboarding

Wachst die PSP und packt die Koffer: In Shaun White dürft ihr auch mit Sonys Handheld die Pisten dieser Welt bereisen. Glücklicherweise hat Ubisoft sich dazu entschieden, die unterhaltsame Wii-Fassung zu portieren. Ihr müsst euch also nicht mit dem verwirrenden Kompass der PS3- und Xbox 360-Versionen herumschlagen und durch eine offene Welt irren. Stattdessen geht es sofort zur Sache - wie sich das für ein ein Handheld-Spiel gehört.

Natürlich wurde auch der gelungene Comic-Look aus der Wii-Fassung übernommen. Auf dem kleinen Screen wirken Figuren und Umgebung zwar nicht ganz so "cartoonig" wie auf dem Fernseher, aber davon abgesehen hinterlassen die fünf Bergpanoramen in den USA, den Alpen, Kanada, Japan und Chile einen äußerst fotogenen Eindruck. Wenn man genau hinschaut, sieht man die eine oder andere Texturdetailstufe nachladen oder einen 

Einen Editor gibt es nicht. Ihr dürft euch trotzdem einen Charakter aussuchen und seine Fähigkeiten aufrüsten. 
Baum am Horizont wachsen, aber für PSP-Verhältnisse schaut die Action richtig schmuck aus. Bei einer schnellen Abfahrt wird das Bild sogar mit einer Tunnelblick-Unschärfe versehen.

Arcade-Flitzer für die Hosentasche

Leider wird die Illusion einer flotten Abfahrt immer dann getrübt, wenn ihr in eine schärfere Kurve fahrt: Dann nämlich fällt das ununterbrochene leichte Ruckeln auf. Ab und zu zerreißt das Bild außerdem unschön in der Mitte. Aber genug der kosmetischen Details, bei einem Snowboard-Fingerzwirbler kommt es schließlich auf die inneren Werte, sprich die Steuerung an - und die funktioniert gut. Schon fast zu gut, denn die arcadelastige Physik verzeiht euch derart viel, dass ihr schon mit gewaltigem Karacho in ein Hindernis fahren oder kopfüber landen müsst, um euch auf die Nase zu legen. Als kleine Entschädigung wird euch die Sicht kurzzeitig mit hübschem Schneestaub genommen - wirklich sehenswert.

Auch die Tricks gehen einfach von der Hand - nicht ganz so kinderleicht wie bei dem Trick/Racing-Zwitter Pure, aber einfach genug, um sie auf Anhieb richtig auszuführen. Trotzdem müsst ihr einige Strecken öfter angehen, um sie zu meistern. Geschwindigkeit baut ihr auf, indem ihr mit der Dreiecks-Taste in die Hocke geht. Rauscht einfach auf eine Rampe zu, drückt x und lasst es am Ende der Rampe los, um euch möglichst hoch in die Lüfte abzustoßen.

In Bewegung sehen die verschneiten Abhänge noch hübscher und idyllischer aus.
Als Nächstes führt ihr mit dem Stick Salti und Drehungen aus oder greift mit L und R nach dem Board und drückt für Grab-Tricks zusätzlich einfache Knopfkombinationen. Auch das haarscharfe Vorbeischrammen an einem Baum mit bringt euch Punkte ein - allerdings nur wenn ihr abwechselnd L- und R drückt und dadurch mit Hilfe der Carving-Technik wie auf Schienen den Berg hinab gleitet. Das Grinden fällt ähnlich einsteigerfrundlich aus: Fahrt einfach auf die natürlichen und künstlichen Rampen zu, haltet mit L und R die Balance und trickst gleichzeitig mit den Feuerknöpfen herum.

Luftgymnastik

Knifflig wird es nur, wenn ihr sämtliche Techniken kombinieren müsst, um einzelne Vorgaben wie Höchstzeit, eine bestimmte Punktzahl mit Tricks etc. einzuhalten, ohne dass sich die Synapsen in eurem Hirn verknoten. Gerade diese schnellen Kombinationen aller Aktionen sind es, die eure Fokus-Anzeige aufladen, mit deren Hilfe sich eure Punkte multiplizieren. Dank einem durchdachten Belohnungssystem könnt ihr auf jeder Piste versuchen, diverse Ziele durch Tricks, Carven und Grinden zu erreichen, um neue Berge, Abfahrten und Extra-Boards freischalten sowie Geld zu verdienen. Letzteres investiert ihr in schnittigere Boards oder verbesserte Fähigkeiten eures Schützlings in Kategorien wie Airtime oder Schlidder-Sicherheit.    

Fazit

Auch auf der PSP sorgt Ubisofts Winterausflug für jede Menge Spaß. Von technischen Nicklichkeiten wie dem dezenten Dauerruckeln abgesehen hat Ubisoft Montreal Shaun Whites Wii-Weltreise ansprechend portiert. Auch auf dem Handheld pflügt ihr äußerst hübsche Hänge hinab. Die einsteigerfreundliche Trick-Steuerung funktioniert gut und dank unterschiedlicher Aufgaben dürft ihr euer Können auf einer Piste gleich in mehreren Kategorien beweisen, statt euch stur durch eine all zu lineare Kampagne zu ackern. Trotzdem dauert es nicht all zu lang, bis ihr alles gesehen habt. Der Multiplayer-Part fällt ähnlich karg aus: Statt einem Online-Modus oder zünftigen Multiplayer-Rennen gibt es nur Zweispieler-Duelle. Immerhin dürft ihr euch an kooperativen Abfahrten versuchen - allerdings müssen dazu beide Spieler ein Exemplar des Spiels besitzen. Solo-Boarder erwartet trotz kleinerer Mankos ein unterhaltsamer Wintersport-Trip.

Pro

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  • einsteigerfreundliche Steuerung
  • einfach auszuführende Tricks
  • durchdachtes Belohnungssystem mit unterschiedlichen Zielen pro Strecke
  • ansehnliche Gebirgspanoramen
  • schöne Animationen
  • Koop-Modus für zwei Spieler mit jeweils einer UMD</P>

Kontra

  • <P>
  • knapper Umfang
  • die wenigen Rock-Tracks wiederholen sich ständig</P>

Wertung

PSP

Gelungene Umsetzung der arcadelastigen Wintersport-Tour vom Wii.