James Bond 007: Ein Quantum Trost - Test, Shooter, 360, PSP, PlayStation3, Wii, NDS, PC, PlayStation2
Ein Quantum Spielspaß?
Das Leveldesign entspricht dem bekannten Spiel, allerdings gibt es jetzt neben der reinen Agententätigkeit nicht mehr viel zu tun: Handys gibt es hier ebenso wenig wie Kameras für den Hack zwischendurch. Außerdem wurde die Gegner-Vielfalt zurückgefahren, so dass ihr gegen weitaus mehr Klonkameraden antretet. Die Takedowns, also das schnelle Niederstrecken eines Feindes via fieser Aufs Maul-Attacke, ist hier an die PC-Version angelehnt: Steht ihr nahe genug am Feind, wedelt ihr kurz mit dem Nunchuk, woraufhin ein sich schnell schließender Kreis mit dem Fadenkreuz erwischt werden muss - zack, ein Problem weniger. Auch die Bosskämpfe funktionieren auf Wii nach diesem Prinzip. Die Steuerung orientiert sich im Wesentlichen am letzten Call of Duty: Ihr kontrolliert das Fadenkreuz direkt,
kommt ihr damit in die Nähe der Ränder, passt sich der Blickwinkel entsprechend an. Allerdings funktioniert das System hier nicht so gut wie im Pazifikraum, was vermutlich an der langsameren Grafik liegt - das Ganze ist spürbarer träger und weniger präzise. Und das, obwohl euch ein sehr nützliches Autoaiming unter die Agentenarme greift: Gegner werden im Visier behalten, man kann mittels Druck auf den Analogstick schnell zum nächsten Widersacher schalten.Ein echter Bond ist nie allein, und so müsst auch ihr nicht ausschließlich ein Solo-Leben führen - vorausgesetzt, dass ihr genug Wiimote/Nunchuks und Freunde bzw. eine funktionierende Online-Verbindung habt. Der lokale Multiplayermodus erlaubt bis zu vier Spielern, am horizontal und vertikal geteilten Bildschirm in zwei Modi gegeneinander anzutreten: Deathmatch und Aufgaben erfüllen, jeweils alle gegen alle oder im Team. Funktioniert problemlos, allerdings werden hier die Grafikdetails derart runtergedreht, dass man dem Irrglauben verfallen kann, versehentlich ein N64 samt GoldenEye angeschlossen zu haben. Online gibt es dieselben Modi und dieselbe Spielerzahl, außerdem läuft das Ganze bemerkenswert schnell und flüssig.
Fazit
Das Schöne: Der Wii-Bond entspricht spielerisch zu weiten Teilen seinen großen Kumpels. Das Schlechte: Leider nicht ganz. Zwar bin ich dankbar dafür, hier mysteriöserweise die englische Sprachausgabe wählen zu können, die mir auf PC und 360 vorenthalten wurde, so dass ich den deutschen Robotern aus dem Weg gehen kann. Und ich bin erstaunt darüber, wie wenige Abstriche beim Leveldesign gemacht werden mussten, um das Spiel auf Nintendos Konsole portieren zu können. Und dennoch bleiben zu viele unerwünschte Nachgeschmäcke zurück: Die Grafik, schon im Original kein Grund für Tänze in den Straßen, wird auf Krümel-Ruckel-Niveau zurückgekurbelt, die Steuerung ist träge, der Mehrspielermodus beschränkt sich auf das Allernötigste. Wenn ihr einen guten Wii-Shooter sucht, ist derzeit Call of Duty: World at War euer Spiel der Wahl - James Bond ist ein klarer Fall für Fans, die ihrem Lieblingsagenten die Stange halten müssen.
Pro
- coole Verbindung beider Filme
- ruppige Takedowns...
- zwei Mehrspielermodi...
Kontra
- träge Steuerung
- ...von denen es aber sehr wenige verschiedene gibt
- ...die sich aber auf das Allernötigste beschränken
- ruckelige, detailarme Grafik
- teilweise sehr emotionslose Sprecher