Tokyo Xtreme Racer (PS2) - Test, Rennspiel, PlayStation2

Tokyo Xtreme Racer (PS2)
01.08.2001, Mathias Oertel

Test: Tokyo Xtreme Racer (PS2)

Da der PS2-Rennspielthron momentan ungefährdet von Gran Turismo 3 gehalten wird, stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage nach dem Kronprinzen. Als neuester Kandidat für diese Position stellt sich Tokyo Extreme Racer von Genki/UbiSoft, immerhin ein Nachfahre der recht populären Dreamcast-Rennspiele, die auch unter dem Namen Tokyo Highway Battle bekannt sind, den Argusaugen unserer Testwerkstatt. Das Ergebnis der eingehenden Untersuchung findet Ihr in unserem Test.

Da der PS2-Rennspielthron weitestgehend ungefährdet von Gran Turismo 3 gehalten wird, stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage nach dem Kronprinzen. Als neuester Kandidat für diese Position stellt sich Tokyo Extreme Racer von Genki/UbiSoft, immerhin ein Nachfahre der recht populären Dreamcast-Rennspiele, die auch unter dem Namen Tokyo Highway Battle bekannt sind, den Argusaugen unserer Testwerkstatt. Das Ergebnis der eingehenden Untersuchung findet Ihr in unserem Test.

Neben den Genre-üblichen Spielmodi wie Time Attack und dem Zwei-Spieler-Splitcreen-Modus steht vor allem die Quest im Mittelpunkt. Das Ziel ist eigentlich ganz einfach: Fordert auf den Autobahnen Tokyos über 400 Konkurrenten zum Duell und zeigt Ihnen, dass Ihr der beste -und vor allem der schnellste- Fahrer seid.

Gameplay

Doch vor allem müsst Ihr Euch erst mal einen fahrbaren Untersatz besorgen. Da die finanzielle Lage jedoch nicht so rosig aussieht, reicht es aus dem 125 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark anfänglich nur für einen vergleichsweise untermotorisierten Kleinwagen, der jedoch trotzdem ausreicht, um sich den ersten Gegnern zu stellen.

Von den insgesamt 160 Kilometern Strecke, die in das Spiel integriert wurden, ist am Anfang nur ein kleiner Teil verfügbar. Der Rest muss erst durch den Sieg über die diversen Straßengangs freigeschaltet werden.

Das heißt, Ihr müsst diese Gegner auch erst mal finden, wobei die eingeblendete Karte hilfreich zur Seite steht. Signalisiert Euch das Spiel durch ein kleines Symbol über dem Fahrzeug, dass Ihr einen Gegner gefunden habt, könnt Ihr ihn durch Benutzung der Lichthupe auffordern: Der Kampf kann losgehen.

Die wiederum fahren gemütlich auf den Straßen ihre Runden, um auf Gegner wie Euch zu warten.

Am Bildschirm tauchen jetzt zwei Energieleisten auf, von denen eine zu Euch gehört, die andere den Zustand des Gegners widerspiegelt.

Ziel ist es natürlich, die Energie des Gegners auf das absolute Minimum zu bringen. Dafür müsst Ihr Euch vor den Gegner setzen. Je weiter Ihr vor ihm seid, umso schneller geht seine Energie zur Neige.

Durch dieses dauernde Hin und Her -von der Strecke in die Garage, dann in den Tuning-Shop und schließlich wieder auf die Strecke- kommt zwar kein durchgängiger Spielfluss auf, wie man es vielleicht mit dem Begriff Quest in Verbindung bringen würde, doch tut das dem im Allgemeinen motivierenden Spielprinzip keinen Abbruch - insofern man sich von Toyko Xtreme Racer angesprochen fühlt.

Habt Ihr ihn schließlich besiegt, folgt ein kleiner Statusbericht, Eure Kasse wird mit einem Preisgeld ein wenig aufgefüllt und Ihr macht Euch auf die Suche nach dem nächsten Opfer.

Solltet Ihr wider Erwarten an einen Gegner geraten, der Euch die Leviten liest, steht ein Gang in den Tuning-Shop an.

Zwar nicht so umfangreich wie bei GT3, aber dennoch voll zufrieden stellend, könnt Ihr, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, Euren City-Cruiser über mehrere Stationen zum PS-Bomber aufrüsten.

Und dann geht es schon wieder auf die Strecke.

Zur Steuerung: Die Entwickler haben versucht, einen Kompromiss zwischen dem Simulationsanspruch, der sich zwangsläufig z.B. durch das Tunen ergibt und einem puren Arcade-Feeling, das dem Geist des Spieles entspricht, zu schließen. Mit dem Ergebnis, dass man anfänglich aufgrund der merkwürdig reagierenden Fahrphysik das ein ums andere Mal in die Fahrbahnbegrenzung kachelt.

Und mit 400 Gegnern, über 125 Fahrzeugen -die nicht lizenziert sind, aber alle Ihren realen Vorbildern täuschend ähnlich sehen- und den sich nach und nach erschließenden neuen Strecken finden Konsolen-Raser genügend Stoff für lange Spielstunden.

Doch nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt und schafft es, den Wagen auch in brenzligen Situationen weitestgehend abzufangen.

Als besonderes, teilweise recht amüsantes Gimmick, findet man zu allen bereits gesehenen bzw. besiegten Fahrern noch eine kurze Biografie.

Au weia! Das ist zumeist der erste Begriff, der einem beim Hören der Musik einfällt. Ein Spiel, das von Macho-Elementen wie schnellen Autos, Duellen und Tuning angetrieben wird, mit einer Techno-Pop-Dudel-Musik zu unterlegen, die selbst in Fast-Food-Restaurants und Fahrstühlen keine Anwendung finden würde, ist schlichtweg virtuelle Körperverletzung.

Grafik

Da die (illegalen) Rennen zwischen den Highway-Adreanlin-Junkies nur nachts stattfinden, wirken die Umgebungen nicht so abwechslungsreich und detailliert wie bei der Genre-Referenz, wenngleich die Lichteeffekte hervorragend sind.

Die Geschwindigkeit, die von der Engine vermittelt wird, wirkt auch hier und da ein wenig langsam -in Relation zum angezeigten Tempo- , wird aber vollkommen ohne störende Slowdowns und Popup-frei präsentiert.

Die Wagen mit Ihren Spiegelungen sind optisch ansprechend, wenn auch nicht ganz so detailliert wie bei GT3.

In einem Punkt kann Tokyo Xtreme Racer jedoch gewaltig auftrumpfen: Ihr könnt Euren Wagen nach eigenen Wünschen mit Aufklebern usw. versehen, um Eurem Fahrzeug eine persönliche Note zu geben.

Das und die Möglichkeit, mit Spoilern -die auch deutlich sichtbar das Äußere des Fahrzeuges verändern- seinen Wagen noch ein wenig mehr zu stylen und zu tunen, sind Punkte, die man ruhig in zukünftigen Rennspielen übernehmen könnte.

Sound

Hat man schließlich in den Optionen die Musiklautstärke gegen Null geregelt, genießt man die guten Motorengeräusche und das gelegentlich etwas hohl klingende, aber im Großen und Ganzen gelungene Schleifen von Metall auf Metall bzw. Metall auf Stein, insofern man mal wieder gegen die Tunnelmauer fährt.

Gran Turismo 3 , Midnight Club

Pro

  • 400 Gegner


  • 160 km befahrbare Strecke


  • Tuning-Optionen


  • Fahrzeug nach eigenen Wünschen gestaltbar


  • saubere Grafik mit schönen Lichteffekten


  • Veränderungen am Fahrzeug auch optisch dargestellt


  • Kontra

  • wenig Abwechslung im Gameplay


  • Musik zum Abgewöhnen


  • Umgebung auf lange Sicht etwas monoton


  • Vergleichbar mit:

    Fazit

    Wenn man sich von dem zugegebenermaßen simplen Spielprinzip gefangen nehmen lässt, wird man so schnell nicht von Tokyo Xtreme Racer mit seinem gigantischen Umfang loskommen. In dem Fall sieht man auch über die fehlende Abwechslung im Bereich Umgebungs-Texturen und Gameplay hinweg und freut sich über die Möglichkeit, sich auch optisch ein Traumauto zusammenzustellen sowie an den witzigen Biografien der Gegner.
    Auch wenn es Tokyo Extreme Racer auf der PS2 nicht schafft, den König in Gefahr zu bringen, gibt es doch recht wenig Gründe, die gegen eine Anschaffung sprechen - wenn man in der gleichbleibenden Aufgabenstellung keinen Demotivationsfaktor sieht. Und die Musik kann man ja abschalten.

    Wertung

    PlayStation2