Job Island - Test, Musik & Party, Wii
Minispiel-Apokalypse
Job Island hält ganze 50 solcher Minispiel-Schlaftabletten bereit. Die Entwickler haben sich sogar die Mühe gemacht, einen richtig netten Einzelspielermodus um das Spiel herum zu basteln. Ich verdiene mir nach und nach das Geld für immer neue Anzüge, welche mir den Zugang zu neuen Jobs ermöglichen.
Auch allerlei Nippes und Hilfsmittel wie z.B. einen Zeitlupenfunktion gibt es im Teleshopping-Kanal des hyperaktiven Schnauzbartträgers und seines transsexuellen Kollegen im pinkfarbigen Anzug zu kaufen. Doch was nützt all das schräge Beiwerk, wenn die Minispiele selbst öder sind als ein Fernsehabend auf 9Live?Die nächste Disziplin steht an: Diesmal posiere ich in einem aufgeblasenen Body-Builder-Anzug. Das sieht zwar hübsch dämlich aus, ist aber fast genau so öde wie das Wurzelrupfen. Immerhin ist diesmal die Steuerung idiotensicher.
Der Preis ist heiß
Es gibt zwar nur wenige Totalausfälle wie das Erntespiel, aber auch die restlichen Exemplare wirken trotz ordentlicher Steuerung schrecklich simpel. Als Fernsehmoderator präge ich mir z.B. ein paar nichtssagende Symbole im Memory-Stil ein. Als Imbissbudenbesitzer darf ich meine Grillspieße sogar direkt mit der Fernbedienung wenden. Bei Disziplinen wie dieser kommt sogar beinah so etwas Ähnliches wie Spielspaß auf - allerdings auch nur für ein paar Sekunden. »Ich würde jetzt gerne gehen.« lautete auch Pauls begeisterter Kommentar schon nach kurzer Zeit.
Fazit
Wäre ich ein Gewerkschaftsfunktionär, müsste ich Hudson Soft eine Auszeichnung verleihen. Kein Spiel simuliert die trostlose Monotonie ausbeuterischer Niedriglohn-Jobs derart realitätsnah wie Job Island. Lasst euch nicht vom hübschen Drumherum täuschen: Die Spielidee rund um abgedrehte Arbeitsstellen wie Geisterbahnerschrecker und Bodybuilder besitzt durchaus ihren Charme. Außerdem gibt es ein nettes Rahmenprogramm inklusive ordentlicher Einzelspielerkarriere und einiger freischaltbarer Extras. Doch die Minispiele selbst sind schlicht und ergreifend langweilig. Ob ihr nun mit Netzen fischt, Brandherde löscht oder das Geisterbahnmonster mimt: Stets müsst ihr euch durch ultrasimple Geschicklichkeitstests ackern. Wenn ihr wollt, dass eure Freunde wiederkommen, solltet ihr lieber zu den Qualitätsgaranten Wario Ware, Mario Party und Rayman Raving Rabbids greifen. Zum Glück dürft ihr nicht mehr als einen Mitspieler gleichzeitig quälen - Arbeits- und Menschenrechtler wird's freuen.
Pro
- <P>
- originelle Rahmenhandlung
- putzige Comic-Figuren
- ordentlich ausgearbeiteter Einzelspielermodus
- mehrere Schwierigkeitsgrade und viel freischaltbarer Plunder</P>
Kontra
- <P>
- 50 öde und penetrant simple Minispiele
- einige davon mit frustig ungenauer Bewegungserkennung
- nicht so albern wie Wario oder die Rayman-Rabbids
- langweilige Dialoge
- technisch schwache Grafik
- keine Online-Unterstützung</P>