Sonic Rivals 2 - Test, Plattformer, PSP
Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet: Aber ja, die Zeit reicht locker. Offenbar war sogar noch genug übrig, um nicht nur Fehler auszumerzen, sondern auch ganz neue reinzupacken! Aber beginnen wir von vorne: Wenig überraschend ist Sonic Rivals 2 (ab 18,57€ bei
Der blaue Flitzblitz
Kommen wir zu den Neuerungen, und damit auch zu den Verschlimmbesserungen: Am Ende jedes Aktes wartet der obligatorische Bossfight, den ihr zusammen mit oder vielmehr gegen euren Konkurrenten angehen müsst. Ihr müsst euch somit nicht nur darauf konzentrieren, den Boss zu treffen, sondern auch dem Gegner auszuweichen und vor allem dafür zu sorgen, dass er nicht als Erster eine bestimmte Trefferzahl landet. Das war zwar im Großen und Ganzen auch beim Vorgänger so, trotzdem haben es die Entwickler geschafft, diese Abschnitte völlig spaßbefreit zu inszenieren - denn die Fights finden nicht mehr nur in runden Arenen, sondern auch in Rennlevels statt. Noch nervender sind allerdings die Klopp-Abschnitte, die sich ebenfalls in jedem Akt finden: In denen gebt ihr eurem Feind mit einfachen Kicks und Sonderwaffen auf die Mütze: Nach einem Treffer verliert er seine Ringe, nach dem zweiten die Runde - drei davon gewonnen bedeutet den Sieg.
Prinzipiell ein simpler Abklatsch von Super Smash Bros. wirken diese Abschnitte nichtsdestotrotz in aller Eile zusammengeklöppelt - sie steuern sich schlecht, die Übersicht fehlt, das Gegnerverhalten wirkt willkürlich. Das gilt allerdings auch nach wie vor für die normalen Rennen: Die gefürchtete Gummiband-KI des Vorgängers findet sich hier in nahezu unveränderter Form wieder, auch wenn die Konkurrenten jetzt bevorzugt auf Tuchfühlung gehen - egal, wie viel Gas man gibt, wie viele Speedpads man nutzt und wie viele Specials man einsetzt, die Rennen werden grundsätzlich auf den letzten Metern entschieden.Nahkampf-Rennen
Neben der Einzelspielererfahrung wartet auch der obligatorische Mehrspielermodus für zwei Rennigel: Beide dürfen nicht nur rennen, sondern sich auch ein Bombenwanderspiel oder eine Art »King of the Hill« liefern. Außerdem dürfen beide Karten tauschen, die sich im Laufe der Story so ansammeln. Logischerweise nicht via Gamesharing, diesen Spielern bleiben auch Standard-Rennen vorenthalten.
Fazit
Naja, die »2« im Titel verspricht mehr, als sie halten kann: Sonic Rivals 2 versprüht mehr den Charme eines Add-Ons, das grundlegende Spiel ist nämlich komplett unverändert. Okay, die verbesserte Kameraführung ist ein echter Fortschritt, außerdem ist es gern gesehen, dass jetzt weniger »zivile« Gegner die Rennstrecken blockieren - so fällt die Konzentration auf die eigentliche Raserei leichter. Und die schön flotte, schön bunte 2D/3D-Grafik rast schnittiger als je zuvor über die PSP. Allerdings bleiben auch große Teile der alten Ärgernisse, allen voran die Kopf-gegen-Tischplatte-Story sowie die Superkleber-KI, erhalten, die von den neuen Arenafight- und Bosslevels noch verstärkt werden. Genau wie letztes Jahr zieht also mal wieder der DS-Sonic an seinem PSP-Zwilling vorbei - Sonic Rush Adventure ist für alte Blauigel-Fans die bessere Wahl.
Pro
- rasante, farbenfrohe Grafik
- intelligent aufgebaute, nicht-lineare Levels
- unterhaltsame Mehrspielermodi
Kontra
- öde Arenakämpfe
- nervende Bosslevels
- gelegentliche Übersichtsprobleme
- merkwürdiges Gegnerverhalten