Kirby Super Star Ultra - Test, Geschicklichkeit, NDS
Klein, rund und hungrig!
Kirby kann nach dem Monstermampfen diverse Spezialangriffe wie einen gleißenden Beam, einen Eishauch oder blitzschnelle Tritte und Hiebe auslösen - dabei verwandelt er auch kurzfristig sein Äußeres, läuft eisig Blau an oder schlägt als Karateka mit flatterndem Stirnband um sich. Spätestens in den Bosskämpfen am Ende eines Levels zahlen sich diese Attacken aus. Besonders effektiv ist er als Chefkoch, denn dann werden alle sichtbaren Feinde auf einmal für den hungrigen Kirby zubereitet. Kurzum: Dieses kunterbunte Abenteuer richtet sich wie schon vor dreizehn Jahren an Freunde klassischer Jump'n Runs, spielt sich locker, flüssig und gut. Nur leider kann es nicht mit frischen Impulsen aufwarten, die die Fähigkeiten des DS nutzen würden und so wirkt es spielmechanisch etwas angestaubt.
Kirby in Begleitung
Allerdings steuern sich diese Begleiter ein wenig anders, besitzen Mehrfachsprünge, können sich zu Kirby teleportieren und für kurze Zeit unverwundbar machen. Wer das optimal ausnutzt, sollte gerade in den ersten Welten wie "Frische Brise" keine Schwierigkeiten haben - diesen Level kann man übrigens auch mit nur einem Modul kooperativ spielen, wobei der zweite Spieler dem ersten allerdings über die Schulter schauen muss, denn sein eigener Bildschirm bleibt leer. Auch wenn dieser Einstieg noch kinderleicht ist, dürfen erfahrene Hüpfer wenigstens etwas aufatmen, denn dieses Spiel ist schon fordernder und abwechslungsreicher als Kirby: Mouse Attack, Giana Sisters DS oder Super Princess Peach , jedoch bei weitem nicht so anspruchsvoll und intelligent designt wie etwa Kirby: Power Paintbrush.
Je nach Spielwelt gibt es hier einen leicht ansteigenden Schwierigkeitsgrad, der durch einen bis sechs Sterne symbolisiert wird, sowie eine angenehme Variation der Spielmechanik - allerdings vermisst man bei dieser Aufdröselung in sechs Welten auch eine durchgehende Story. In der ersten Welt muss man quasi nur linear sammeln, hüpfen und kämpfen, aber schon in der zweiten "Dyna Blade" hat man die Wahl, welches Level man als nächstes angeht und leicht veränderte Zielvorgaben. Im dritten "Höhlen-Abenteuer" muss man dann unterirdisch 60 verborgene Schätze finden und mit ihnen an die Oberfläche zurückkehren.
Mampf dich durch die Welt
Richtig kreativ ist man hier allerdings auch nicht, denn dabei handelt es sich um angepasste Versionen der bereits bekannten Welten. Warum hat man nicht wenigstens dort auf den Stylus gesetzt? Im Gegensatz zu Kirby: Power Paintbrush geht es in allen zehn Hauptwelten ohne Touchscreen-Einsatz zur Sache, was angesichts der Möglichkeiten des DS enttäuschend ist - lediglich in den simplen Minispielen für bis zu vier Spieler kommt der Stift zum Einsatz. Letztere sind zwischendurch durchaus witzig und sogar gegen die KI einigermaßen fordernd: Mal schießt man à la Moorhuhn um die Wette und darf bestimmte Ziele nicht treffen, mal muss man Ungeziefer von einem Lebensmittellaufband picken, das immer schneller wird. Aber letztlich sind drei neue Minispiele mit konservativer Shootermechanik auch herzlich wenig, selbst wenn man sie mit nur einem Modul gegen einen Freund spielen kann.
Fazit
Wann gibt es endlich ein neues und kreatives Kirby im Stile von Power Paintbrush? Anstatt dieses hervorragende Touch'n Run der ersten DS-Generation weiter zu entwickeln, geht Nintendo auf Nummer sicher und serviert die Neuauflage eines SNES-Klassikers von 1996. Diese bietet frische Zwischensequenzen und ein paar Zusatzlevel für Veteranen, was Sammler freuen wird und dem Nachwuchs spielhistorische Nachhilfe zur Jump'n Run-Geschichte serviert. Aber was vor dreizehn Jahren richtig klasse war, weil der kooperative Modus noch ein Novum war, kann heutzutage keinen mehr vom Hocker reißen, zumal die Touchscreen-Möglichkeiten des DS nicht ausgenutzt werden; lediglich in den drei neuen Minispielen kommt der Stift auf simple Shooterart zum Einsatz. Auch wenn man kreativen Fortschritt und aufgrund der Aufdröselung in mehrere Welten mit unterschiedlichen Zielen eine durchgehende Story vermisst, macht Kirby zwischendurch immer noch Laune: Die Kulissen sind ansehnlich, das Figurendesign ist charmant und man kommt schnell in einen Spielfluss zwischen Schweben, Kämpfen und Fressen. Außerdem ist es nicht ganz so kinderleicht wie Kirby: Mouse Attack und anspruchsvoller als etwas Giana Sisters DS oder Super Princess Peach. Wer ein Spiel für Kids sucht, die schon etwas Erfahrung mit dem DS haben und weitere Sprungerfolge feiern wollen, sollte mit Kirby drauflosmampfen.
Pro
- + gute Jump'n Run-Mechanik
- charmante Spielwelten
- kooperativ spielbar (für alle Welten ist 2. Modul notwendig)
- vier freischaltbare "neue" Welten, die..
- neue animierte Zwischensequenzen
Kontra
- zu zweit zu einfach
- bis auf den Endkampf schwache Bossgegner
- keine kreative Touchscreen-Nutzung
- ...eher Recycling als Neuschöpfungen sind