Spreng- und Abriss-Simulator - Test, Simulation, PC
Bob der Sprengmeister
Gesteuert werden alle Fahrzeuge auf dieselbe Weise: Wahlweise per Tastatur oder Pad/Joystick bewegt man separat das Fahrgestell der Maschinen und/oder die Aufbauten. Das funktioniert auch ganz passabel, erinnert übrigens an das Steuern eines Panzers und geht mit etwas Übung auch recht lässig von der Hand. Die Königsklasse ist hingegen das Sprengen. Hier platziert man per Tastatur/Pad eine vorgegebene Menge an Sprengladungen an Stellen, die möglichst großen Schaden anrichten bzw. das Gebäude insbesondere durch das verzögerte Zünden der Ladung in die gewünschte Richtung kippen lassen.
Muss...alles...zerstören!
Das ändert aber alles nichts daran, dass sich das Spiel trotz eigener Physik-Engine nicht wirklich realistisch »anfühlt«, schlecht aussieht, sich noch schlimmer anhört und eben vor allem langweilig ist, weil man ständig dasselbe macht. Warum kann ich nicht meine eigene Abrissfirma leiten, mir die Einsätze aus einem Auftragsbuch selbst aussuchen und zumindest rudimentär wirtschaften, um mir vom Erlös meinetwegen auch nur besser aussehende Maschinen zuzulegen? Warum spiele ich nicht dauerhaft einen Charakter, der auch mal in Erscheinung tritt, sich vielleicht sogar mal verletzt oder zumindest spricht? Stattdessen verwehrt man mir den Zugriff auf neue Aufträge, sofern ich den vorhergehenden nicht komplett abgearbeitet habe - das ist unnötig und einfach nur nervtötend! Willkommen in der »Stein«-Zeit der Videospiele.
Fazit
Ich mache tatsächlich etwas kaputt, aber beileibe nichts »Schönes«, sondern dieses Machwerk. Sorry, aber bei aller Nachsicht: Nur ein Verriss wird diesem Abriss gerecht. Dieses Spiel ist einfach nur langweilig - entsetzlich langweilig! Dagegen ist der Landwirtschaftssimulator ein Actionspiel. Auch der »zeichnet« sich durch sein repetitives, ständig wiederkehrendes Spielprinzip aus, doch kann ich dort immerhin neue und optisch verbesserte Maschinen erwerben. Außerdem durchlebe ich zumindest ansatzweise eine »Karriere« - hier nicht! Als wäre das nicht schon schlimm genug, verwehren mir die Entwickler auch noch den Zugang zu den Folgeaufträgen- und das, obwohl insgesamt nur zwölf verfügbar sind! Welcher Teufel hat die Entwickler bloß geritten, die paar Aufträge nicht freizuschalten? Bereits zu seligen C-64-Zeiten hat man begriffen, dass dies ganz sicher nicht das Mittel der Wahl sein kann, um Spieler zu motivieren; da helfen auch Highscore-Listen nichts. Schon aufgrund der unnötigen Zeitvorgaben werden gerade Gelegenheitsspieler häufig verzweifeln und in Ermangelung einer freien Speicherfunktion bereits die allererste Mission nicht erneut spielen wollen, wenn man nun mal 93 statt der vorgegebenen 90 Minuten gebraucht haben sollte. Von der unzureichenden Soundkulisse und der dürftigen Grafik mal abgesehen, kann auch der integrierte Editor das schlechte Gesamtbild nicht mehr retten. So erinnert dieses »Spiel« an ebenso monotone wie öde, aber in diesem Fall auch noch unbezahlte Arbeit. Mein Tipp: Stattdessen lieber einmal öfter den Hof oder das Treppenhaus fegen...das ist umsonst und verbrennt ein paar Kalorien!
Pro
- keine hohen Systemanforderungen
- »Cockpitansichten« möglich
Kontra
- - ständig wiederkehrende Spielabläufe - nur zwölf Aufträge …- …und die nichtmal frei wählbar - kein freies Speichern möglich- sterile, unspektakuläre, insgesamt schwache Optik...- ...noch bescheidenere, dünne, monotone Geräuschkulisse- keine Karriere, kein erweiterbarer Fuhrpark- keinerlei technische Infos zu den Maschinen- keine Sprachausgabe