Chuzzle - Test, Geschicklichkeit, PC, iPhone
Mein Freund, der Knuddelball
Der wichtigste Unterschied zu Bejeweled und Co. ist, dass man hier keine einzelnen Figuren, sondern Reihen verschiebt - horizontal wie vertikal. Dadurch muss man ständig aufpassen, sich nicht selbst ein Bein zu stellen; andererseits herrscht dadurch größere Verschiebe-Freiheit, außerdem sind mehrere Kombos auf einmal machbar. Das Ganze spielt auf einem 6x6 Chuzzles großen Spielfeld, das quasi randlos auskommt - bewegt man einen Chuzzle zum linken Rand hinaus, taucht er am rechten wieder auf, ähnlich wie Pac-Man. Früher oder später kommen auch »Fat Chuzzles« ins Spiel: Die nehmen nicht ein, sondern gleich vier Felder in Anspruch, ziehen beim Verschieben also jeweils gleich zwei Reihen mit sich. Ganz fies wird es, sobald Schlösser ihren Auftritt haben: Ist ein Chuzzle von einem solchen Riegel umgeben, kann er, und damit die ganze Reihe, nicht mehr verschoben werden, bis er aufgelöst wurde. Bei einem Schloss ist das kein größeres Problem. Bei zweien wird's schon schwieriger. Bei dreien kommt man langsam in Schwierigkeiten. Wenn man sich zu viel Zeit damit lässt, die Schlösser verschwinden zu lassen, hat man bald einen großen Teil des Spielfeldes voll damit - und dann ist irgendwann unweigerlich Schluss, da keine Kombinationen mehr möglich sind. Einzige Rettung in so einem Falle: Eines von drei Leben opfern, damit das Spielfeld neu gemischt und von allen Schlössern befreit wird.
Puzzler und Sammler
Die letzte Spielvariante nennt sich »Mind Bender« und hat mit den anderen dreien lediglich die Hauptfiguren gemeinsam. Denn hier geht es darum, durch geschicktes Verschieben der Bällchen vorgegebene Chuzzle-Muster nachzubauen. Anfang ein Klacks, doch schon ab dem zweiten Level muss man die »Links raus, rechts wieder rein«-Funktion in sehr kreativer Weise nutzen, um das Ergebnis hinzubekommen. Für Jäger und Sammler dürfte interessant sein, dass es in allen Spielmodi Trophäen abzustauben gibt - hübsche Medaillen gibt es u.a. dafür, drei Fat Chuzzles auf einmal weg zu ploppen, Level 10 beim Speed-Chuzzlen zu erreichen oder eine Siebenfach-Kombo zu schaffen. Leider bleiben die Highscores auf den eigenen iPod beschränkt - Online-Ranglisten gibt es leider nicht.
Technisch ist Chuzzle vor allem eines: niedlich. Die Bällchen glotzen einen fröhlich an, bei dickeren Kombos ist der Bildschirm voller Glitzer- und Juchei-Effekte - teilweise sogar so sehr, dass das Geschehen etwas langsamer wird. Aber das Schönste sind sowieso die Soundeffekte:
Größe: 6,7 MB |
Getestete Version: 1.0
Preis (Stand: 08.12.2009): 3,99 EuroDas Auflösen einer Chuzzle-Reihe geht mit einem wunderbar knuddeligen Quietschen einher!
Fazit
Ich habe keine Ahnung, wie die Jungs und Mädels bei PopCap das machen, aber sie schaffen es einfach immer wieder: Sie nehmen ein simples Spielprinzip, verpacken es in eine ebenso knuffige wie fröhliche Präsentation, bereichern es um motivierende Modi - und heraus kommt ein Spiel, von dem man erst die Finger lässt, wenn sich der iPod darüber beschwert, dass der Akku schon wieder leer ist! Das war bei Bejeweled 2 so, bei Bookworm, bei Peggle und jetzt schon wieder bei Chuzzle: Es ist wahnsinnig niedlich, einfach zu bedienen und macht süchtiger als eine Tafel Nikolade. Klar, das Spielprinzip ist nicht sonderlich tiefschürfend und auch »nur« eine Variation des von PopCap selbst geprägten »Match 3«. Aber innerhalb dieses Genres, das gerade auf dem iPod unendliche Klon-Blüten treibt, sticht Chuzzle mit seinen intelligenten Erweiterungen der bekannten Formel hervor wie ein Weißer Hai unter Plötzen, und verweist Nachahmer wie The Treasures of Montezuma oder Jewel Quest 2 deutlich auf seine Plätze. Das quietschige Resultat macht auch unterwegs nach wie vor genau so viel Spaß wie bereits seit mehreren Jahren auf PC und Mac.
Pro
- simples, fesselndes Spielprinzip
- knuddelige, farbenfrohe Präsentation
- wunderbar quietschige Geräuschkulisse
- einfache Steuerung
- verschiedene Spielmodi
Kontra
- gelegentliche Slowdowns
- keine Online-Highscores