OMG Pirates! - Test, Geschicklichkeit, iPhone
Ninja gegen Teuflischer Rumwerfer!
All das ist auch bitter nötig, denn leicht ist das Spiel nach den ersten der insgesamt 30 Levels nicht mehr: Selbst auf dem niedrigeren der beiden Schwierigkeitsgrade muss man früh damit beginnen Blocks und Konter zu nutzen, denn aus den anfänglich tumben Gegnern werden später Bombenschmeißer und Musketenschützen, die der schnell in sich zusammenschrumpfenden Lebensenergie-Leiste des Ninjas schmerzhaft zusetzen. Außerdem wartet aller paar Levels ein garstiger Bossgegner auf seine Katana-Massage: Ob dicker Käptn mit Rum-betriebenem Flammenwerfer oder zielsicher mit dem
Schlachtermesser hantierender Barmann - die Obermotze stecken verdammt viele Schläge ein und teilen noch mehr davon aus. Ärgerlich ist allerdings, dass die Abschnitte in sich sehr kurz sind: Mehr als ein paar Minuten dauert keiner davon, was das Durchspielen zu einer sehr flotten Angelegenheit macht.Wer Mika Mobiles Erstlingswerk Zombieville USA kennt, der dürfte eine deutliche Ahnung davon haben, in welche grafische Richtung sich OMG Pirates! Bewegt: bemerkenswert gute und putzig animierte Comic-Grafik. Der Ninja und seine Widersacher sind witzig und mit dicken Strichen designt. Sie bewegen sich durch farbenfrohe, weich zum Leben erweckte Szenerien wie einen japanischen Dschungel, ein Piratenschiff oder eine versiffte Bar. Das Ganze erinnert vom Stil an den Konsolen-Schlitzer Castle Crashers, darf aber leider nur allein gespielt werden. Das Gezeigte ist auch auf dem iPod touch der ersten Generation über weite Teile flüssig, lediglich bei mehr als einer Hand voll Gegner gleichzeitig im Bild wird's etwas ruckeliger, aber nie unspielbar langsam. Akustisch herrscht dagegen das Unspektakuläre: Die ständig wiederholte Musik sollte man am besten gleich abschalten und zu den eigenen Rhythmen greifen. Besser sind da schon die Schlitzschlatz-Soundeffekte sowie die gelegentlichen Schmerzensschreie der Piraten.
Fazit
Was die Entwickler von Mika Mobile richtig gut können: Comic-Animation! Das Design der Figuren, die Bewegungen, das Gezappel im Hintergrund - alles ist ebenso stilsicher wie witzig anzusehen, Erinnerungen an das 360-Meisterwerk Castle Crashers werden wach. Was sie nicht so richtig drauf haben: Abwechslung. Genau wie der Quasi-Vorgänger Zombieville USA verliert auch OMG Pirates! nach einer durchzockten Viertelstunde erheblich an Reiz, da das Spielprinzip einfach auf die schnelle Schlitzerei zwischen drei Bahnhaltestellen und nicht für längerfristiges Vergnügen geschaffen wurde. Diesen Zweck erfüllt es auf jeden Fall besser als das in jeder Hinsicht schwächere Tap-Fu; ein richtig gutes Spiel wird aber leider nicht daraus.
Pro
- witzige Comic-Präsentation
- niedliche Animationen
- einfache Steuerung
- abwechslungsreiches Leveldesign
Kontra
- eintöniges Spielprinzip
- sehr kurz
- gelegentliches Ruckeln bei erhöhtem Gegneraufkommen
- abwechslungsarme Musik