Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen - Test, Plattformer, 360, NDS, Wii, PSP, PC, PlayStation3
Hunger!
Wovor muss man sie retten? Na, ganz einfach: Vor brennend heißem Chili, das vom Himmel regnet, vor tödlichem Steak-Hagel, vor wahnsinnigen Ninja-Brathühnern, vor stampfenden Giganto-Fleischbällen und vor die Menschheit vernichtenden Spaghetti-Tornados! Klingt angemessen albern? Ist es auch, aber vor allem ist Wolkig ein Game, das während des Spielens Hunger machen kann.
Das Prinzip selbst ist eine Ausgeburt der Durchschnittlichkeit: Man rennt und hüpft als Erfinder Flint durch extrem kurze Levels, vernichtet die angreifende Lebensmittel-Brut und erledigt am Missionsende eine simple Aufgabe, wodurch Personengruppen befreit werden - wie das Aufsaugen von Chili, das Herumrollen von Riesenorangen, das Schmelzen von blockierenden/schrecklich stinkendem Gorgonzola oder das Vertreiben von Flugratten. Zusätzlich gibt es in jedem Level diverse
Nahrungsmittelcontainer, die man zerstören sollte, um eine ultimative Waffe zu bauen, die den finalen Bosskampf, wenn man das so nennen möchte, erheblich erleichtert. Außerdem gibt es für die fünf Waffen im Spiel jeweils drei Upgrades, die nach und nach freigeschaltet werden. So schmilzt der portable Toaster schneller die Feinde zu Matsch, so haut das Elektromesser mächtiger zu oder bietet der Sauger mehr Platz für diverse Flüssigkeiten. Nicht, dass das unbedingt nötig wäre, denn das Spiel ist in etwa so schwer wie ein Salatblatt.Du sollst der Affe sein!
Darüber hinaus schaltet man mit fortschreitendem Durchspielen Musik, Artworks und Filme frei - was zumindest in ersterem Fall ein echter Gewinn ist, denn die wuchtige Musik ist klar das Highlight des Spiels. Die Grafik kann es jedenfalls nicht sein, denn das supersimple Figurendesign und die gleichsam anspruchslose Levelarchitektur sind eines 2010 veröffentlichten Spieles nicht würdig - und trotzdem gibt es immer wieder unerklärliche Ruckler, unabhängig von der Plattform. Optisch und spielerisch ist Wolkig übrigens auf PC, 360, PS3 und Wii von der Auflösung und zusätzlichen Effekten (wie Anti-Aliasing auf dem PC) völlig identisch. Das gilt auch für den in jeder Fassung enthaltenen Koop-Modus, mit dem ein zweiter Spieler jederzeit dazuhopsen darf - um als Flints Hausaffe Steve den Säbel zu schwingen.
Fazit
Das Beste an Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen ist der Name - er ist einfach wunderschön bescheuert. Das Zweitbeste ist der Soundtrack, der erstaunlich kompetent und melodiös aus den Boxen wummert. Und das Drittbeste ist die Tatsache, dass dieses Spiel für niemanden, aber auch wirklich niemanden zu schwer sein dürfte: Die Action ist etwa so aufregend wie ein Vanilleeis, die Geschicklichkeitstests sind so anspruchsvoll wie das Schälen einer Banane - und dadurch, dass das Spiel technisch etwa auf dem Stand von 1997 ist, sieht es auch noch auf jeder Plattform nahezu identisch aus und läuft auch auf PCs, die noch mit Kurbeln bedient werden. Ein harmloser, schrecklich harmloser Plattformer, der mit etwas Kenntnis von der Beschaffenheit eines Gamepads auch noch nach gut zwei Stunden vorbei ist - wer braucht sowas heutzutage noch?
Pro
- gut umgesetzter Koop-Modus
Kontra
- entsetzlich einfach
- abwechslungsarmes Spielprinzip
- extrem simple Grafik
- sehr kurz
- kaum Story-Entwicklung