Squareball - Test, Geschicklichkeit, iPhone

Squareball
16.04.2010, Jan Wöbbeking

Test: Squareball

Finn Ericson aus Stockholm stellt das Breakout-Prinzip auf den Kopf: In Squareball wird der kleine quadratische Ball nicht von einem Schläger auf den rechten Weg gebracht - stattdessen verschiebt man gleich den kompletten Hintergrund. Das Spiel ist quasi das Super Monkey Ball der zweiten Dimension, verpackt in einem sehr minimalistischen, aber charmantem Retro-Design.

Das kleine weiße Quadrat flitzt stets nach oben und unten, während man das Labyrinth mit dem Finger weiter schiebt.


Wer sein Quadrat liebt, schiebt.

Die einfach gestrickten, aber ganz und gar nicht leicht zu meisternden Labyrinthe lassen sich mit dem Finger nach rechts links und manchmal auch nach oben oder unten verschieben. Ein paar mal über das Display gestrichen und schon befindet man sich ein ganzes Stück näher am Ziel. Das kleine Quadrat prallt wie in Breakout von allem ab, was ihm in die die Quere kommt. Die Flugbahn lässt sich allerdings nicht modifizieren - stattdessen fliegt das Pünktchen stets nach oben, nach dem Abprallen wieder nach unten und beim nächsten Kontakt wieder hinauf. Alles andere als diese akkurate Flugbahn würde die Labyrinthe auch viel zu schwierig machen; schon jetzt habe ich gut daran zu knabbern, mich durch die zahlreichen Fallen zu mogeln. Wer will, kann die Umgebung übrigens auch mittels Neigungssensor verschieben - in der Praxis gerät das allerdings viel zu fummelig. Flitzt mein Quadrat durch ein Lücke, muss ich von vorne beginnen - oder an einem der viel zu spärlich verteilten Checkpoints.

Es gibt zwar zwei Schwierigkeitsgrade, doch schon der erste ist nichts für Warmduscher. Natürlich schweben auf den Kursen auch diverse farbige Blöcke, welche sich mit einem dezenten »Blip« auflösen, nachdem mein Ball davon abgeprallt ist. Manche bringen mich auf der Stelle um, andere verringern das Zeitlimit, weitere riskant platzierte Exemplare füllen mein Punktekonto. Die Highscores lassen sich dank

Getestete Version: 1.2.1

 

Preis (16.4.2010): 0,79 EuroEinbindung der Open-Feint-Community online vergleichen. Das »Story-Abenteuer« führt durch die Untiefen des Ozeans und andere Kulissen, welche die Entwickler in die Blockreihen hinein interpretieren. Alternativ dazu warten noch ein paar kurze Herausforderungs-Levels.    

Größe: 8,8 MB

Fazit

Squareball macht verdammt süchtig. Und agressiv. Extrem agressiv. Ich hätte den iPod am liebsten mit voller Wucht an die Wand gepfeffert - und das alle paar Sekunden. Grund für den Ärger ist das Touchpad: In Knoblern wie Eliss funktioniert es relativ gut, doch für die blitzschnelle Millimeterarbeit in Sqareball ist es einfach nicht präzise genug. Das größte Problem ist, dass man häufig den Finger vom Display nehmen muss. Patscht man wieder drauf, verschiebt sich die Umgebung manchmal ein wenig - doch das reicht aus, um alle filigrane Feinarbeit davor nichtig werden zu lassen. Das Spiel verzeiht keinen noch so winzigen Fehler und als Strafe gelangt man ohne Umschweife sofort wieder zum Anfang des Levels oder an den seltenen Checkpoints. Das ist umso ärgerlicher, weil der Rest des Spiels so schön gelungen ist: Das Konzept ist erfrischend, der Retro-Stil passt prima, die Chiptunes dudeln so schön wie in seeligen C64-Tagen und nach ein paar Minuten habe ich mir trotz allem Minimalismus eingebildet, mein kleines Quadrat würde durch die Untiefen des Ozeans flitzen. Aber die Handhabung ist einfach nicht feinfühlig genug für das blitzschnelle Prinzip - so viel Frust mute ich meinem empfindlichen Magen nicht zu. Hoffentlich gibt es eine PC-Umsetzung mit präziserer Maussteuerung, dann zocke auch ich weiter.

Pro

  • <P>
  • clevere Spielidee
  • passendes Minimal-Design
  • herzerwärmende Chiptune-Melodien
  • knackige Herausforderung für Profis</P>

Kontra

  • <P>
  • Touchscreen-Steuerung nicht präzise genug
  • spärlich verteilte Checkpoints verursachen Frust
  • nur etwas für zwischendurch</P>

Wertung

iPhone

Der knackig schwere Geschicklichkeitstest im minimalen Retro-Design macht hochgradig süchtig. Leider ist der Touchscreen zu unpräzise für das Spielkonzept.