Real Racing HD - Test, Rennspiel, iPhone
Wer eine Simulation für unterwegs sucht hat, wird also enttäuscht, denn aus Kurven bin ich nur dann ausgebrochen, wenn ich sie mit hohem Tempo völlig falsch angefahren habe. Bastler und Autonarren kommen ebenfalls nicht auf ihre Kosten: Tuning-Optionen glänzen komplett durch Abwesenheit. Stattdessen gibt es nur vorgegebene, unlizenzierte Wagen und Strecken. Auch Umfang und Abwechslung sind weit von Codemasters PSP- und DS-Rasern entfernt: Es gibt zwar eine Karriere mit diversen Meisterschaften, die Wagenauswahl beschränkt sich aber auf eine Hand voll Klassen wie Limousinen, Schrägheck-Fahrzeuge und Musclecars.
Arcade statt Simulation
Die Wagen lassen sich mit einer Hand voll alternativer Layouts steuern: Entweder wird der Bildschirm gekippt oder das Lenkrad wird mit dem Daumen direkt auf dem Bildschirm bewegt. Auch die restlichen Elemente werden durch Druck auf den Bildschirm bedient - Gas gegeben wird in den meisten Einstellungen automatisch. Als beste Wahl erweist sich die Variante, bei welcher man das komplette Gerät kippt - das funktioniert deutlich präziser als im Original auf dem kleinen iPhone. Auch einen lokalen Duell-Modus für zwei Geräte haben die Entwickler beigesteuert. Das interessanteste Element ist aber der Liga-Modus.
Getestete Version: 1.01 Kippen oder Tippen? |
(7.5.2010): 9,99 DollarMehrere Spieler schreiben sich gleichzeitig online in einen Wettbewerb ein und versuchen dann, unter Zeitdruck auf diversen Rennstrecken gute Ergebnisse zu erzielen und Punkte einzustreichen. Leider werden die Regeln im Spiel nicht detailliert genug erklärt; einen Überblick gibt der Blog der Entwickler .
Größe: 157 MB
Preis im US-amerikanischen iTunes
Fazit
Real Racing kann auch auf dem iPad nicht gegen Rennspielgrößen auf anderen Handhelds anstinken: Die Cockpits und Kulissen glänzen neuerdings zwar mit etwas feineren Details und auch die Kippsteuerung ist ein wenig präziser geworden, doch es fehlt immer noch an Umfang und Abwechslung. Simulations- und Tuning-Freunde werden mit dem Spiel ebenfalls nicht glücklich werden. Obwohl die Rennen realistisch in Szene gesetzt sind, fällt das Fahrverhalten sehr arcadelastig aus. Doch für spannende Rennen ist der Titel trotzdem gut. Auch die herunterladbaren Ghosts und der für ein mobiles Spiel umfangreiche Liga-Modus über das Online-Portal sind interessant. Internet-Rennen gibt es zwar nicht, aber ich darf in Echtzeit mit anderen Zockern um gute Ergebnisse kämpfen. Obwohl das Spiel nicht mit Abwechslung punktet und dementsprechend viele Kontrapunkte in der Liste stehen, ist Real Racing momentan das interessanteste Rennspiel im iTunes-Store. Schade allerdings, dass Firemint wie Gameloft die neue Hardware nicht im Griff hat: Die Ruckeleinlagen bewegen sich zwar noch in einem erträglichem Rahmen, doch gerade in einem Vorzeige-Rennspiel wie diesem sollte die Kulisse flüssig über den Bildschirm flutschen.
Pro
- unterhaltsame Positionskämpfe+ ansehnliche Wagen und Cockpits
- flotte Rock- und Drum'n'Bass-Stücke
- umfangreiche Bestzeiten-Liga über Internet-Portal
- Geister zum Herunterladen
Kontra
- nicht all zu flüssige Bildrate
- zusätzlich gelegentliche Ruckel-Einlagen
- im Vergleich zu DS-/PSP-Rennern wenig Umfang
- Rambo-KI rempelt häufig
- weder Upgrades noch optisches Tuning
- keine Leistungsdaten zu den Fahrzeugen
- keine Online-Rennen
- abwechslungsarme Hintergrund-Elemente
- nur drei Fahrzeugklassen
- Regeln der Online-Ligen werden im Spiel nicht erklärt