Assault Squadron - Test, Arcade-Action, iPhone

Assault Squadron
08.06.2010, Jan Wöbbeking

Test: Assault Squadron

Es wird bunt auf dem Touchscreen: Neben Caves Kugel-Inferno Espgaluda II sorgt auch Entwickler »The Binary Mill« für 2D-Shooter-Nachschub. In Assault Squadron ist der Kugelvorhang zwar nicht ganz so dicht wie bei der knallharten japanischen Konkurrenz, doch auch hier können gute Reflexe nicht schaden.

Auch stilistisch unterscheidet sich der Titel von fernöstlichen Score-Shootern: Statt kichernde Anime-Schulmädchen gibt es das klassische Thema westlicher Weltall-Action zu sehen: Vor der Kulisse des unendlichen Raums wuseln viele kleine Raumjäger und große Mechanikmonster umher.

Ganz schon eng hier: Beim Druck auf die Knöpfe in der Bildecke vertippt man sich häufig.
Sogar die Farbgebung wirkt mit ihren kräftigen Grundfarben ein wenig angestaubt und erinnert auf Anhieb an typische Render-Shooter der Neunziger Jahre wie X2. Trotzdem macht die Action auf den ersten Blick einen ansehnlichen Eindruck: Riesige halbrunde Raumstationen, rot leuchtende Lava-Höhlen und andere abwechslungsreiche, detailreich gestaltete Kulissen scrollen in mehreren Ebenen am Schiff vorbei.

Zurück in die Zukunft

Doch schnell fällt ins Auge, wie spärlich die Gegner animiert sind, während sie unmotiviert ihre Standard-Wege abfliegen. Selbst unter stärkstem Beschuss bewegen sich die Raumjäger und kreisrunden Ufos kaum. Ähnlich fade fallen die Bosskämpfe aus. Statt sich effektvoll zu verwandeln und geheime Schwachpunkte zu verstecken, warten die meisten fetten Brummer nur darauf, dass man ihre Energieleiste leert und sie endlich von ihrem öden Dasein befreit. Im Kampf gegen kleinere Widersacher lassen sich Wummen und Raketen ein wenig aufrüsten. Je nach gewähltem Gleiter deckt man die Gegner mit diversen Streu- und Rundumprojektilen ein oder ärgert sie mit zerstörerisch knisternden Lichtstrahlen. Setzt man die Sekundärwaffe wie einen noch fetteren Laser geschickt ein, lassen goldene Bonus-Kugeln den Multiplikator flott in die Höhe schnellen.

Größe: 191 MB

Preis (7.6.2010): 2,39 EuroWer sich in einem der drei wählbaren Schwierigkeitgrade durch die Story gekämpft hat, kann im Arcade-Modus in jedem durchgezockten Level an seiner Punktzahl feilen. Auch an weltweite Ranglisten wurde gedacht; dort lässt sich die Leistung nach Modi, Schiffstypen und Levels sortieren.

Getestete Version: 1.0

Angriff der Killerbienen: Die fette Sekundärwaffe brutzelt Kombo-Orbs aus den Brummern.
Der größte Schwachpunkt von Assault Squadron ist die Touchscreen-Steuerung. Damit die Sicht auf den eigenen Gleiter nicht verdeckt wird, kann man den Daumen löblicherweise anderswo auf dem Screen ablegen. Wie in Space Invaders Infinity Gene folgt das Schiff dann den Bewegungen der Fingerkuppe. Leider besitzen die Raumgleiter eine gewisse Trägheit: Dadurch können sie bei weitem nicht so flink ausweichen wie in Arkedos hochpräzisem DS-Titel Big Bang Mini. Außerdem lassen sich schnelle Bewegungen mit dem Daumen natürgemäß nicht so filigran ausführen wie mit dem DS-Stylus. Doch auch im Vergleich zu anderen iPod-Shootern zieht Assault Squadron den Kürzeren. In Taitos bereits erwähntem Space Invaders-Remake z.B. funktionierte das Prinzip besser. Wer möchte, darf übrigens auch mittels emuliertem Stick oder Beschleunigungssensor steuern, doch am besten klappt es mit der direkt aufs Schiff übertragenen Daumenbewegung.

Schwammige Schwadronschlachten

 

    

Fazit

Lasst euch nicht einwickeln: In Assault Squadron steckt bei weitem nicht so viel klassischer Arcade-Spaß wie es das geschickt geschnittene Teaser-Video verspricht. Dafür ziehen die Gegner zu lieblos und kaum animiert ihre Bahnen. Noch öder gestalten sich die Bosskämpfe: Einfach ein Weilchen mit dem Laser reinhalten und schon verschwindet der Obermotz in einer Explosion. Das entscheidende Manko ist aber die zu träge Steuerung. Wenn schon direkte Touchscreen-Kontrolle, dann will ich auch wie ein hyperaktives Eichhörnchen durch den Kugelhagel huschen. Eine Katastrophe ist die Handhabung zwar nicht, aber für die im Genre nötige Genauigkeit trotzdem zu unpräzise. Als Ballerhappen zum Überbrücken von Wartezeiten eignet sich das Spiel trotzdem - nicht zuletzt dank des energetischen Soundtracks.

Pro

  • <P>
  • klassisch hektische Shooter-Action im Projektil-Hagel
  • detailreiche Kulissen
  • verspielt-sphärischer Trance-Soundtrack</P>

Kontra

  • <P>
  • zu träge und ungenaue Touchscreen-Steuerung
  • Knöpfe zu nah beieinander
  • Buttons nicht frei verschiebbar
  • Gegner kaum animiert
  • fade Bosskämpfe
  • fantasiearme Standardgegnerformationen
  • nur sechs recht kurze Levels</P>

Wertung

iPhone

Der Space-Shooter mit flottem Trance-Soundtrack und detailreichen Kulissen leidet unter zu träger Steuerung und ideenlosen Gegnerformationen.