Alien Breed 2: Assault - Test, Action-Adventure, 360, PlayStation3, PC

Alien Breed 2: Assault
04.10.2010, Jan Wöbbeking

Test: Alien Breed 2: Assault

Team 17 schickt Arcade-Fans erneut ins All. In Alien Breed 2: Assault (ab 8,99€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) geht es wieder auf einen Trip durch die verlassenen Flure einer havarierter Raumstation voller angriffslustiger Außerirdischer. Die klaustrophobische Stimmung ruft sofort Erinnerungen an die Filme der Alien-Trilogie wach - und natürlich an die ersten Spiele der Alien-Breed-Serie auf dem Amiga.

Ähnlich wie bei der Worms-Reihe ist es auch bei Alien Breed gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Der erste Teil der Neuauflage hieß auf der Xbox 360 noch Alien Breed Evolution und bekam vor kurzem auf Steam und PS3 eine aufpolierte Fassung namens Alien Breed: Impact spendiert.

Grafisch ist alien Breed 2 eine Bombe: Die angelaufenen Metalloberflächen und blinkenden Konsolen strotzen vor Details.
In diesem Test untersuchen wir den zweiten Teil mit dem Titel Alien Breed 2: Assault, welcher für Steam und Xbox 360 erschienen ist und im 4. Quartal auch als PS3-Download kommt (nicht zu verwechseln mit den deutlich älteren Alien Breed 2: The Horror Continues und Alien Breed 3D II: The Killing Grounds).

Namens-Wirrwarr

Spielerisch bleibt sich Team 17 treu: Auf seinem extraterrestrischen Ausflug versucht Protagonist Konrad die Technik eines havarierten Raumkreuzers auf Vordermann zu bringen. Sein Überlebenskampf wird aus einer leicht schrägen Vogelperspektive eingefangen und steuert sich auf der Xbox 360 wie ein klassischer Zweistick-Shooter. Der linke Stick gibt die Laufrichtung vor und mit dem rechten werden die Aliens aufs Korn genommen. Manche von ihnen stürmen noch rigoroser auf mich zu als im Vorgänger - andere legen unheimliche Verhaltensweisen an den Tag: Als ich behutsam durch einen düsteren Korridor schlich, welcher nur durch den Lichtkegel meiner Taschenlampe erleuchtet wurde, merkte ich, dass irgendetwas faul war. Ich wusste nicht, was es war, aber irgendetwas stimmte nicht mit meiner Figur. Außerdem hatte mich schon seit mindestens zwanzig Sekunden kein aggressives Stachelviech mehr angegriffen. Hinter meinem Rücken zeichneten sich allerdings ein paar seltsame Schemen ab. Als ich den Lichtstrahl meiner Taschenlampe dorthin lenkte, stellte sich heraus, dass es ein kleines, Facehugger-ähnliches Alien war. Das Tierchen war seit geraumer Zeit direkt hinter mir her getrippelt und hielt nun inne, ohne mich anzugreifen. Ich habe die unheimliche Begegnung zur Sicherheit schnell mit meinem Sturmgewehr beendet. Ein anderes Alien huschte kurze Zeit später nervös hinter ein paar Tischen umher, statt mich direkt anzugreifen - ein drittes Exemplar stand einfach nur apathisch in der Ecke herum und glotzte mich an.

Diesmal bewegen sich die Biester also etwas abwechslungsreicher, die meisten Exemplare bevorzugen aber nach wie vor die direkte Konfrontation, indem sie blitzschnell in meine Richtung rennen. Jedes Tierchen benötigt nach wie vor eine spezielle Behandlung, z.B. durch eine Schrotflinte aus nächster Nähe, durch eine Massage mit der neuen Minigun oder mit dem Raketenwerfer.

Außerdem gibt es gigantische Blitze, Schattenspielereien, Hitzeflimmern am Mündungsfeuer und viele andere Feinheiten zu bewundern.
Davon abgesehen bleibt der Spielablauf aber simpel: Ich laufe von einem Wegpunkt zum nächsten und schicke alles, was mir in die Quere kommt, gnadenlos in die ewigen Alien-Jagdgründe. Leider haben die Entwickler nicht Wort gehalten und anspruchsvollere Rätsel eingebaut. Meist muss ich nur einfache Schalter bedienen, um an anderer Stelle Türen zu öffnen, Plattformen zu bewegen und Maschinen zu aktivieren, welche mir neue Areale eröffnen. Immerhin sind die havarierenden Reaktoren und andere bunt glühende Gerätschaften äußerst ansehnlich in Szene gesetzt. Auch Bosskämpfe wie den gegen ein riesiges Tentakelmonster gilt es zu bestreiten.

Aliens mit Persönlichkeit

Dass mir der Action-Trip trotz seiner konventionellen Machart so viel Spaß bereitet, liegt vor allem an der tollen Atmosphäre. Genau so muss ein Arcade-Shooter aussehen: Die mit der Unreal Engine 3 gebauten Kulissen protzen mit noch mehr dreckig angelaufenen Metalltrümmern, funkenden Kabeln, blinkenden Apparaturen und einer sehr stimmungsvollen Beleuchtung. Auch der geheimnisvoll wabernde und zischende Soundteppich sorgt für Spannung. Wenn man in der Steam-Fassung die Auflösung hochschraubt, sieht die Kulisse dort noch einen Deut besser aus. Außerdem kommen PC-Besitzer wieder in den Genuss der exzellenten Maus- und Tastatursteuerung, mit welcher sich Kamera und Zielkreuz noch feinfühliger bewegen lassen. Mit dem 360-Controller lässt sich Konrad aber ebenfalls gut steuern.

Will noch jemand Nachschlag?
Ein weiterer Motivations-Faktor ist das gut ausbalancierten Leveldesign, welches die Voraussetzungen für viele spannende Gefechte schafft. Diesmal muss ich mir das gefundene Geld und die an Terminals erwerblichen Extras wie Waffen, Munition und Gesundheits-Upgrades noch besser einteilen - und deutlich vorsichtiger durch die Flure schleichen. Auch die drei Koop-Missionen für zwei Spieler übers Netz fallen wieder unterhaltsam aus. Neu dabei ist außerdem ein Survival-Modus mit drei Arenen, welcher sich ebenfalls kooperativ bestreiten lässt. All zu lange hat diese Variante mich zwar nicht gefesselt, aber als kleine Abwechslung taugt sie trotzdem.           

Nur nichts überstürzen!

Fazit

Auch die zweite Alien Breed-Neuauflage hat mich sofort gepackt und in ihre düstere Welt gezogen. Die Kämpfe besitzen wieder genau den richtigen Rhythmus aus Ballern sowie Erkunden und sind dank besser ausbalancierter Shop-Extras sogar noch eine Ecke spannender. Auch audiovisuell zieht Team 17 wieder alle Register. Die Raumstatuionen sehen genau so aus, wie ich es als Fan der Alien-Filme mag: In den schmutzigen, schummrig beleuchteten Fluren blinken Unmengen an futuristsiche Apparaturen vor sich hin. Auch der ruhige Sound trägt wieder seinen Teil zur Atmosphäre bei - obwohl einige der Stücke einfach recycelt wurden. Alien Breed 2 Assault ist eindeutig einer der technisch eindrucksvollsten Zweistick-Shooter auf dem Markt. Schade, dass die Entwickler immer noch keine cleveren Rätsel eingebaut haben - obwohl sie auf der gamescom abwechslungsreichere Aufgaben versprochen hatten. Ein wenig Hirnakrobatik hätte gut zur beklemmenden Stimmung gepasst; schließlich suchte man seinerzeit in den Amiga-Vorbildern noch deutlich öfter nach passenden Schlüsseln. Als reiner Arcade-Snack macht Alien Breed 2: Assault seine Sache aber wieder richtig gut.

Update zur PS3-Version vom 15. November 2010: Demnächst dürfen sich auch PS3-Besitzer wieder durch quiekende Alien-Horden ballern; wie gehabt kommt die Fassung für die Sony-Konsole eine ganze Ecke später. Der aktuelle Termin ist Ende November - sobald wir Genaueres wissen, sagen wir euch Bescheid. Wir haben die Umsetzung bereits mit den anderen Fassungen verglichen. Inhaltlich hat sich nichts geändert, grafisch liegt das Spiel in etwa auf einer Höhe mit der 360-Version. Lediglich die Metalloberflächen glänzen auf der Xbox 360 wieder einen Deut hübscher, wenn man genau hinsieht. Davon abgesehen ist die Umsetzung diesmal aber prima gelungen. Anders als beim Vorgänger sind mir diesmal in der PS3-Fassung auch keine Tearing- oder Ruckeleinlagen aufgefallen.

Pro

  • <P>
  • spannendes Alien-Gemetzel
  • guter Rhythmus aus Ballern und Erforschen
  • Aliens bieten individuelle Verhaltensweisen
  • technisch beeindruckende Raumstationen
  • schummrige Beleuchtung
  • atmosphärischer Soundteppich
  • spaßige Koop-Action on- und offline
  • sehr gut verteilte Speicher-Terminals
  • Auto-Save+&nbsp;feinfühlige Maussteuerung (PC)</P>

Kontra

  • <P>
  • konservativer, einfach gestrickter Spielablauf
  • nur einfache Schalter-Rätsel </P>

Wertung

360

Ob allein oder kooperativ: Alien Breed liefert packende und äußerst ansehnliche Oldschool-Action, welche aber nur durch simple Schalterrätsel aufgelockert wird.

PlayStation3

Ob allein oder kooperativ: Alien Breed liefert packende und äußerst ansehnliche Oldschool-Action, welche aber nur durch simple Schalterrätsel aufgelockert wird.

PC

Dank feinfühliger Maussteuerung und hochaufgelöster Grafik ist die Steam-Version wieder die beste Wahl.