Super Monkey Ball 3D - Test, Geschicklichkeit, NDS, 3DS

Super Monkey Ball 3D
30.03.2011, Paul Kautz

Test: Super Monkey Ball 3D

Wenn Affen kreischen und schreien, dann kann das mehrere Gründe haben: z.B. Freude über eine herrenlose Banane, aber auch Angst oder Lust. Und es kann auch eine Warnung sein. Etwas wie »Oh mein Primatengott,  was hat Sega da mit unseren in Plastikkugeln eingesperrten Brüdern und Schwestern gemacht?«

Die Super Monkey Ball-Reihe ist die Geschichte von ständigem Auf und Ab: Manche Teile waren (gerade in der Gruppe) ein grandioser Spaß, andere kann man nicht mal seinem besten Feind empfehlen - insofern sind AiAi und Co. durchaus auf einer Wellenlänge mit Sonic. Machen wir es kurz: Zur ersten Gruppe zählt Super Monkey Ball 3D (ab 33,33€ bei kaufen) (SMB) nicht.

Affen! Rollende Affen!

Solisten haben die Wahl unter drei Spielvarianten: »Affenball«, »Affenrennen« und »Affenkampf«. Fangen wir von hinten an, in dem Abgrund der Spielbarkeit. Der Affenkampf hat sich gewandelt, von der Vogelperspektiven-Klopperei, zu einer Art Super Monkey Bros. Jedoch mit einer derart trägen, zickigen Steuerung, dass man nicht verstehen kann, wie jemand diesen Krampf als Spaß durchwinken konnte. Etwas, aber nicht viel besser, ist das Rennen, eine Art Mario Kart-Klon - und zwar der schlechteste seit Affengedenken! Die Grundbedingungen sind gut: Es gibt viele Strecken, ein paar Spielmodi (Grand Prix, Zeitrennen, Schnelles Spiel), zusätzliche Raserprimaten und Karts freizuschalten - nur das Spiel selbst ist Grütze. Zum einen ist das Slide-System völlig unbrauchbar, zum anderen endet jeder kassierte Treffer mit dem gleichen Resultat: Der Affe schwitzt, das Kart dreht sich zwei Mal bis zum völligen Stillstand, der Spieler fragt sich, warum er sich das antut. Diese beiden Modi sind auch im Multiplayerpart für bis zu vier Spieler vorhanden, aber da genauso spaßbefreit.

Der beste Modus ist der klassische Affenball: Hier düst man mit dem Bananenfreund seiner Wahl durch sieben Welten à zehn Levels - die teilweise extrem kurz sind, so dass man mit etwas Geschick in weniger als zwei Stunden komplett durch ist. Sehr viel braucht man nicht, denn das Leveldesign ist über

Die Levels sind schön bunt, aber sehr simpel aufgebaut.


Nixus Onlineus

weite Teile sehr anspruchslos. Allerdings sollte man mit etwas Geduld gesegnet sein, denn die Welten muss man am Stück durchspielen - bricht man zwischendrin ab, geht es beim nächsten Start nicht etwa beim letzten Level los, sondern am Anfang der Welt.

Die Affen lassen sich hier auf zwei Wegen steuern: Entweder mit dem Slidepad, was zwar träge, aber alles in allem solide funktioniert. Oder per Bewegungssteuerung, was komplett unbrauchbar ist - jedenfalls, wenn man SMB in 3D spielen möchte. Denn wenn man den 3DS ständig herumdrehen muss, ist der Fokus auf das 3D-Bild unmöglich zu halten! Jeden Level kann man im Nachhinein immer wieder spielen, bis man den perfekten Highscore hat. Was man dann damit macht, ist einem selbst überlassen, denn weder gibt es Online-Ranglisten noch irgendeine Art von StreetPass-Nutzung.

Technisch sind in erster Linie die Intro der einzelnen Welten gelungen, zeigen sie die Affen doch als Scherenschnittfiguren im Paper Mario-Stil. Ansonsten erwarten einen höchst simple, wenn auch kunterbunte Levels, begleitet von beschwingter Musik, ein paar Klimper-Effekten sowie deutsche Sprachausgabe.

Fazit

Das Startaufgebot für den 3DS ist auch so schon nicht irre berauschend - aber wie dieses Super Monkey Ball 3D seinen Weg da rein finden konnte, ist mir völlig schleierhaft. Es ist anspruchslos, hässlich, kurz, steuert sich nur mit dem Pad einigermaßen vernünftig (die Bewegungskontrolle ist eine vollkommen nutzneutrale Pein) - und bietet nicht mal im Mehrspielermodus, der Königsdisziplin eines echten Super Monkey Balls, auch nur ansatzweise etwas Interessantes. Für sehr junge Spieler mag es ganz prima sein, da gerade die Monkey Ball-Levels kaum eine Herausforderung sind. Aber auch die werden sich irgendwann unweigerlich fragen, warum sie ihre Zeit mit dem schlechtesten Mario Kart-Klon diesseits des Rio Grande sowie der tränenerweckend hakeligen Affenklopperei verschwenden sollen. Antwort: Sie sollten es nicht. Was Sega seinen Affen antut, ist mittlerweile fast so schlimm wie das, was Sonic über die Jahre widerfuhr.

Pro

  • solide Padsteuerung
  • bunte Welten

Kontra

  • größtenteils anspruchsloses Leveldesign
  • schwache Präsentation
  • extrem kurz
  • unbrauchbare Bewegungskontrolle
  • ödes Affenrennen
  • furchtbarer Affenkampf

Wertung

3DS

Eine Affenschande: Die Minigames sind zum großen Teil unbrauchbar, der Rest sehr simpel und kurz.