Steel Diver - Test, Arcade-Action, 3DS, NDS
Mission Rohr Frei
Man hat drei U-Boote zur Wahl, die sich in Sachen Manövrierbarkeit, Geschwindigkeit und Bewaffnung unterscheiden. Alle werden grundsätzlich über zwei Schieberegler auf dem Touchpad kontrolliert, die für Tauchhöhe und Geschwindigkeit zuständig sind - bei zwei von drei Schiffen dient ein dritter Regler noch der Ausrichtung des Neigungswinkels. Man kontrolliert die Bewegungen des Kahns also indirekt, was durch die trägen Bewegungen im Wasser durchaus interessant ist und für hektisch wischelnde Panik sorgt, wenn die Felswand näher rückt aber das U-Boot einfach nicht bremsen will. Jede Kollision und jeder Treffer ziehen etwas Lebensenergie ab, die durch ein Auftauchen automatisch wiederhergestellt wird.
Da rotiert der Käptn
Interessanter ist da schon die zweite Spielvariante: am Periskop. An dem findet man sich nach jeder Kampagnenmission wieder, außerdem kann man sich den Spaß auch direkt vom Hauptmenü aus gönnen. Hier hat man nicht viel Zeit, um möglichst viele gegnerische Schiffe zu versenken, die mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über den Bildschirm ziehen - das muss man berücksichtigen, wenn man die trägen Torpedos abfeuert. Hat man die Quote erfüllt (bzw. ist die Zeit abgelaufen), wird abgerechnet: Je nach Sinkquote bekommt man mehr oder weniger Aufkleber verpasst, die dem eigenen Schiff im Sidescroller-Modus neue Eigenschaften verleihen - etwas höhere Bewegungsgeschwindigkeit oder eine Anzeige der Gegnerposition auf der Karte. Prinzipiell eine tolle Idee, zumal man immer nur einen Aufkleber gleichzeitig nutzen kann - aber wer die Idee hatte, einen immer wieder die gleichen Boni sammeln zu lassen, um sie überhaupt erst nutzen zu können, gehört gekielholt. Die Steuerung funktioniert auch hier entweder per Stylus oder per Bewegung - man hält sich den 3DS vors Gesicht und rotiert (idealerweise auf einem Drehstuhl) herum. Witzig!
Alles andere als ein Spaß ist dagegen Spielmodus Nummer Drei: Eine Art »Schiffe versenken« auf Hexfeldern; hässlich wie die Nacht, stark glücksabhängig und fummelig spielbar - aber immerhin auch für zwei Teilnehmer geeignet, wobei nur ein Modul benötigt wird.
Fazit
Steel Diver ist über weite Teile gemütlich: Die U-Boote blubbern träge durch das Wasser, im Hintergrund verzieren Fischschwärme, Pflanzen oder versunkene Schiffe das Szenario - als würde man ein Aquarium anstarren. Okay, ein Aquarium, in dem es gelegentlich Wasserbomben regnet, in dem Vulkane ausbrechen und dickere Bossgegner ihre Runden drehen, zugegeben. Das Problem ist nur, dass all das nur anfangs fasziniert: Denn zum einen ist man durch die gerade mal sieben Missionen umfassende Kampagne schneller durch als man »Schiff ahoi!« rufen kann - man kann die Spielzeit zwar strecken, indem man die Missionen mit allen drei Schiffstypen angeht, aber will man das wirklich? Mir war’s zu öde. Zum anderen gibt es außerhalb der Kampagne nicht viel zu tun: Die Periskop-Einsätze sind unterhaltsam, aber ebenfalls viel zu kurz, das »Strategie-Minispiel« komplett uninteressante Zeitverschwendung. Unterm Strich bleibt nicht viel mehr übrig als ein durchschnittlicher Geschicklichkeitstest, der so mitreißend ist wie ein Spulwurm.
Pro
- schöner Unterwasser-Effekt
- anspruchsvolle Steuerung
- unterhaltsames Periskop-Minispiel
Kontra
- extrem kurze Kampagne
- wenig Inhalt
- uninteressantes Strategie-Minispiel