X-Plane 10 - Global - Test, Simulation, PC

X-Plane 10 - Global
20.02.2012, Mourad Zarrouk

Test: X-Plane 10 - Global

Diese Woche fallen Ostern und Weihnachten auf einen Tag – zumindest für Flugsimulator-Fans. Denn das neue X-Plane 10 - Global ist offiziell in Deutschland erhältlich. Was bringt das Update? Ist es vielleicht mehr als ein bloßes Update? Ist es vielleicht nicht weniger als der heilige Gral der Flugsimulationen ?

Schmaler Grad: Die Landung auf einem Flugzeugträger.
Meine Hände zittern, Schweiß auf der Stirn und ich sage mir immer wieder...nicht digital steuern....analog ist die Devise...spüre das Flugzeug...sei das Flugzeug! Dann setze ich mit meiner F-22 unsanft und mit einem laut vernehmbaren Rumms auf die kurze Runway des Flugzeugträgers auf, die Turbinen heulen, der Schlepphaken greift an einem der Sicherungsseile, die Reifen quietschen. Mein Jet kommt sehr abrupt zum stehen, aber ich bin weder über das Ziel hinausgeschossen und im Pazifik gelandet noch vor dem Träger zerschellt. Ich bin happy, denn ich habe gerade einen millionenschweren Kampfjet der US-Airforce auf einem Flugzeugträger gelandet! Dieses Gefühl von Stolz einhergehend mit Erleichterung kann nur nachvollziehen, wer selbst in die unglaublich detaillierte und tiefe Welt eines solchen Simulators eingetaucht ist.

Carrier Aproach

Auch nicht ohne...Betankung in der Luft. Nerven aus Stahl? Von Vorteil!
Unter den 30  verfügbaren Flugzeugen befinden sich  Kampfflugzeuge wie die F4 Phantom oder die F-22 Raptor, mit der mir soeben der Anflug auf den Träger gelungen ist,  doch Waffensysteme, Waffen-Aufschaltung und Dogfights suche ich hier vergebens. Wer das möchte, ist hier an der falschen Adresse. Die Produkte von Eagle Dynamics sind hier erste Wahl (DCS: Black Shark 2 und DCS: A-10C Warthog). In X-Plane geht es friedlicher zu, denn hier steht die zivile Luftfahrt  im Vordergrund. So findet erstmals  Air Traffic Control (ATC) statt: Die Sprachausgabe lässt hier noch etwas zu wünschen übrig, die Aussprache der Lotsen könnte deutlicher sein, doch die Texteinblendungen helfen  weiter.

Zivile Luftfahrt reloaded

Auch auf KI-Verkehr wurde großen Wert gelegt: Je nach Vorgabe tummeln sich zahlreiche Flugzeuge im Luftraum und auf den Taxi- und Runways am Boden. Allerdings musste ich noch KI-Aussetzer feststellen, da kam es schonmal zu unglaubwürdigen Staus am Boden,

30 Flugzeuge und Hubschrauber sind enthalten:

Thunder Tiger Raptor 30 v2 RC Helicopteroder der Luftraum war auch mal wie leergefegt trotz Rush-Hour. Hier besteht noch erheblicher Verbesserungsbedarf, doch X-Plane ist ein Open Source-Projekt, das sich in konstanter Entwicklung befindet und zu dem man sich mit dem Preis von immerhin 70 Euro Zugang verschaffen kann.  Wer sich jetzt fragt, ob das denn reicht, um von einem  "Spielerlebnis" im klassischen Sinn zu sprechen, dem sei an dieser Stelle gesagt: X-Plane 10 ist ein gigantischer Verfahrenssimulator, in dem sich Flugsimulator – Experten (und solche, die es werden wollen)  nach allen Regeln der Kunst austoben können. Es gibt keine "Missionen" oder "Kampagnen". Es gibt allerdings Szenarien: Da muss einmal ein Kampfjet in der Luft betankt werden (eine der größten Herausforderungen überhaupt) oder es soll eine X-15 (Experimentaljet der US- Air Force) aus einer KC-10 ausgeklinkt, oder eben nichts Geringeres als das Space Shuttle aus dem Orbit sicher auf der Edward Air Force Base gelandet werden.

Cirrus Vision SF50

Beechcraft Baron 58

Cessna 172SP

Piaggo P.180 Avanti Stinson L-5 Sentinel

ASK-21 Glider

Bell 47 Helicopter

Beechcraft King Air C90B

F-22 Raptor

Lockheed SR-71 Blackbird

Bombardier Canadair CL-415

Boeing 777-200

Piper PA-46 Malibu

Northrop B-2 Spirit

Robinson R22 Beta Helicopter

X-15 und X-30 X-Planes

PT-60 RC Plane

McDonnell Douglas KC-10 Extender

Boeing 747-400 und 747-100

Bell-Boeing V-22 Osprey

Boeing B-52G Stratofortress

Van’s RV-3, 4, 6, 7, 8, 9, 10

Rockwell B-1B Lancer

Viggen JA37 F-4 Phantom II

Bell 206 Helicopter

Boeing AV-8B Harrier II

Sikorsky S-61 Helicopter

Space Shuttle Orbiter

So ganz nebenbei versteckt sich in X-Plane also auch ein  Space-Shuttle-Simulator. Nahezu jeder Knopf, jeder Schalter, jedes Display in diesem Wunderwerk der Technik wurde simuliert  und funktioniert. Wie übrigens bei den meisten der 30 Fluggeräte, vom Hubschrauber über das Segelflugzeug bis eben zum Orbiter alles vom Schleudersitz im Kampfjet  bis zum Entertainmentsystem für die Fluggäste des Jetliners bedienbar ist! Der Umfang ist schier atemraubend. Klassische Kampagnen, eine integrierte  "Flugschule" oder ein umfassendes Tutorial sucht man indes vergebens. Online heißt die Devise: Per Direktverbindung oder über die bekannten Netzwerke  (IVAO/VATSIM ) finden sich hunderte Clans, Flugschulen oder einfach nur Privatleute, die ihr Wissen mit Freude und meist unentgeltlich teilen. Anlaufstelle ist http://x-plane.org/

Space-Shuttle Simulator 2012

Innsbruck gehört zu den vier von Beginn an enthaltenen, hoch detaillierten Flughäfen.
Es liegt vielleicht an seiner Herkunft, denn sein Erfinder Austin Meyer hat das Projekt 1997 tatsächlich für sein ureigenes Interesse ins Leben gerufen. Er wollte an einem herkömmlichen PC das Fliegen trainieren, nicht mehr und nicht weniger. Daher war X-Plane nie ein besonders zugänglicher Simulator und wird es vermutlich auch nie sein. Wenngleich die aktuelle Version in punkto Anwenderfreundlichkeit einen guten Schritt in die richtige Richtung getan hat, so ist man noch immer weit  von der Zugänglichkeit eines FSX entfernt. Ähnlich dem A10-C Warthog muss man sich auch auf diesen Vollblutsimulator einlassen, Zeit, Geduld, Mühe und Geld (Peripherie!) investieren. Bei Letzterem unternahm man zumindest den Versuch einen virtuellen Fluglehrer an Bord zu holen (wenngleich eher schlecht als recht) - X-Plane unternimmt da nicht einmal den Versuch. Mit Eigeninitiative  kommt man der Privatpiloten Lizenz (PPL-A) näher und darf sich freuen, wenn der reale Fluglehrer überrascht ist und fragt, wo und wann man denn bereits geflogen sei. Das mit der Geduld beginnt übrigens schon bei der Installation: Da X-Plane nicht weniger als die ganze Welt simulieren will, muss man sich auf eine sehr lange Installation gefasst machen. Je nachdem wie viel Terrain man sehen möchte, und wie schnell der heimische PC arbeitet, kann dies eine Zeitspanne von zwei bis acht Stunden in Anspruch nehmen. Bis zu 68 Gigabyte (!) an Daten werden auf die Festplatte geschaufelt, 80 müssen laut Hersteller zur Verfügung stehen.

Aller Anfang ist schwer

Sämtliche übrigen bekannten Flughäfen der Welt sind mit einer Standard-Runway enthalten.Zu Beginn muss zwingend die erste DVD im Laufwerk verbleiben, sonst startet nur der Demo-Modus. Je nach Festplatten-Geschwindigkeit muss man nun noch zwei bis fünf Minuten Wartezeit in Kauf nehmen, bis das Programm endlich startet. Klassischer Startbildschirm? Fehlanzeige! Es geht gleich los in einer 747-400. Immerhin startet ein textbasiertes Mini-Tutorial, angeschlossene Peripherie wird erkannt und mir wird auch bei der Einrichtung geholfen - allerdings nur sehr rudimentär. Das ist alles nicht viel, aber viel mehr als noch bei den Vorgängern. Das kurze Tutorial deckt nur einen winzigen Bruchteil dessen ab, mit dem ich mich in dieser voll umfassenden Simulation beschäftigen kann. Ich muss mich also in den diversen Foren schlau machen, wie ich das Beste aus meiner Peripherie heraushole. Jeder einzelne Knopf meines Thrustmaster Warthog HOTAS kann beliebig belegt werden, die  obligatorischen Querruder lassen sich feinjustieren und das dringend zu empfehlende Track IR ebenfalls.

Sprung ins kalte Wasser

Hoch detaillierte Flughäfen:

Innsbruck

Faro

Paderborn

Nizza

Standard detaillierte Flughäfen:

Seattle

Hannover

Köln

Berlin-Tegel

Hamburg München

Stuttgart

Genf

Paris-CDG

Brussels

Frankfurt

Birmingham

London-Gatwick Heathrow

Glasgow

London-Stansted

Dublin Barcelona

Madrid

Orly

Die Tatsache, dass X-Plane 10 – Global mit ca. 70 Euro zu Buche schlägt und dass es keine Rolle spielt, ob bereits eine der zahlreichen Vorgänger auf meinem System schlummern, machen es deutlich: Das ist kein Update des X-Plane 9, sondern ein vollkommen eigenständiger Simulator. Darin finden zwar die meisten Flugzeuge des Vorgängers problemlos Verwendung, aber ansonsten wurde das Spiel komplett erweitert. Fans des

Das voll funktionstüchtige 3D-Cockpit der Boeing 747-400. Jeder Schalter bewirkt das, was er in der Realität auslöst.
X-Plane stellen "ihren" Simulator seit jeher als den realistischeren dar, denjenigen mit der akkurateren Flugphysik und den authentischeren Flugmodellen. Kritiker werfen ein, dass der FSX trotz seiner fünf Jahre schöner, zugänglicher und zumindest in Teilen ebenso akkurat sei. Nämlich immer dort, wo einer der zahlreichen Add-On-Entwickler besonders gute Arbeit geleistet hat (z.B. Real Air mit ihrer Duke oder der Spitfire). Was man bei dem FSX allerdings erst durch zahllose kostenpflichtige Add-Ons bekommt (z.B hochauflösende Wolkentexturen, diverse Jetliner usw.) ist hier größtenteils bereits integriert.

Update zum Vollpreis?

Das Space-Shuttle sicher zurück auf die Erde bringen? Kein Problem, mit dem nötigen Know-how.
Während der FSX ein  Simulator auf Basis von Tabellenkalkulationen ist, handelt es sich bei X-Plane um einen auf Echtzeit-Daten basierten Simulator. Hier fungiert sozusagen das Außenmodell des Fluggerätes als Flugmodell, nicht umgekehrt. Oder anders: Der FSX liefert sehr gute und zuverlässige Daten, solange alles im Bereich des Nachvollziehbaren, des nicht Extremen bleibt , doch sobald es in Extrembereiche geht (extremes Wetter, extreme Belastung des Flugzeugs, extreme Höhen) stößt er an seine Grenzen. Hier kann X-Plane trumpfen, denn hier wird eben auch die "Straße in Relation  zum Auto" simuliert, nicht nur das Auto an sich auf einer recht vorhersehbaren Autobahn. Hier funktionieren eben auch Serpentinen, Eis- und Schotterpisten. Eines indes ist vollkommen unbenommen: Der FSX gibt auch Einsteigern eine Chance... X-Plane tut sich da traditionell viel schwerer.

Unterschiede zum FSX

Sichtflug ist anhand von Landmarkierungen wie Brücken, Flüssen und Buchten nun möglich.
Drei Verbesserungen stechen besonders ins Auge: Da wäre zum einen die deutlich ansehnlichere Kulisse. Die neue Rendering-Engine zeigt detailliertere Flugzeuge und Wolken sowie Objekte am Boden, sogar der Heat Blur Effekt findet nun Einzug in eine Flugsimulation. Erstmals wird die flimmernde Luft hinter den Turbinen der Jets dauerhaft und in Echtzeit dargestellt, nicht nur in Zwischensequenzen und Cutscenes (oder per Photoshop in der Nachbearbeitung). Lichtquellen werden aktiv und in Echtzeit berechnet, ein Nachtanflug auf Nizza mit den unterschiedlich markierten Taxi- und Runways wird so zu einem beeindruckenden Farbspiel. Um allerdings in den vollen Genuss dieser grafischen Finessen zu kommen ist mächtige Rechenpower nötig: Ein Vierkernprozessor der mit mindestens 3,0 Ghz taktet, 4GB RAM sowie eine potente bestenfalls Direct X 11 - taugliche Grafikkarte neuester Generation sollten schon an Bord sein. X-Plane läuft auch auf schwächeren Systemen, nur hat es sich  mit den  grafischen Verbesserungen dann erledigt.

Verbesserungen zum Vorgänger

Dynamische Lichtquellen am Boden vermitteln eine beeindruckend realistische Atmosphäre.
Erstmals wurde für die Darstellung der Welt "Open Streetmaps" verwendet. In dieser Datenbank ist nahezu jede Straße und jede Kreuzung der Welt verzeichnet. Theoretisch sind  an Straßen eben auch Häuser zu finden, was zu einem möglichst authentischen Abbild des Terrains (sog. Auto-Gen) unter meinem Flugzeug führt. So kann von alten "Stadtteppichen", die früher lieblos auf die Bodentexturen geklatscht wurden, nicht mehr die Rede: sein, doch Europa mutet z.B noch sehr amerikanisch an. Autobahnen haben Highway-Schilder, Einzelhäuser gleichen jenen wie man sie aus USA kennt. Abhilfe soll hier mit Updates geschaffen werden. Aber besser ein glaubwürdiges US-Szenario in der Umgebung von Paderborn, als  gar keines. In jedem Fall ist so erstmals in fast jedem besiedelten Fleckchen der Erde der reine Sichtflug möglich – eine kleine Sensation.

Sichtflug!

Auch tagsüber macht die via "Open Street Maps" generierte Welt einen guten Eindruck.
Als dritte große Neuerung sticht das Wetter ins Auge, das sich dynamisch verändert und in Echtzeit nach realen Quellen (Online-Verbindung vorausgesetzt) berechnet wird. So können Schlechtwetterfronten generiert werden und es liegt in der Entscheidung des Piloten, diese zu umfliegen oder den Direktflug zu wagen - mit allen Gefahren und Konsequenzen. Beispielsweise konnte ich nach einigen Einstellungen im Editor den fatalen Flug der Air France 447 von Rio de Janeiro nach Paris aus dem Jahr 2009 simulieren und den aufgetreten Strömungsabriss in der Gewitterfront – und wie man die Maschine mittels Stall-Recovery nach neuesten Erkenntnissen vermutlich doch noch hätte retten können. All dies ist möglich denn Extremsituationen sind zuverlässig rekonstruierbar!

Dynamisches Wetter

Ob ich über Innsbruck in einer ASK-21-Glider auf dem Föhn den Gebirgskamm entlang gleite...
Nicht nur was den Multiplayer-Bereich angeht sind  Community und Dritthersteller gefragt: Auch was die Verschönerung der Welt  und neue Flugzeuge angeht.  Neben Firmen wie Aerosoft sind dies auch einzelne Personen wie Javier Rollons, dessen Bombardier CRJ 200  zum Release für stattliche  45 Euro erhältlich ist. Man wird sich also (genau wie bei FSX) darauf einstellen müssen, dass für gute Arbeit auch gutes Geld verlangt  und nicht alles kostenlos zur Verfügung stehen wird. Dafür darf man sich aber auch über so sinnvolle Neuerungen und Verbesserungen wie die topaktuelle T-28 C Trojan von K&A Sim Dev Team freuen, die seit dem 17. Februar für 23 Dollar erhältlich ist und beispielsweise einen virtuellen Fluglehrer speziell für Landeanflüge auf Träger beinhaltet!  Das Grundpaket ist aber in jedem Fall kompletter als es das des FSX jemals war und auch ohne kostenpflichtige Add-Ons sind Abwechslung und Herausforderung für Jahre garantiert.

Die Community: Dein Freund

...oder mit einem topaktuellen Privatjet vom Typ Cirrus Vision SF50 in die Lüfte steige - die Vielfalt ist beeindruckend.
Natürlich bietet dieser Simulator auch Angriffsfläche für Kritik: Viele der alten Flugmodelle machen im neuen X-Plane einfach keine gute Figur oder sind schlichtweg nicht mehr  korrekt zu fliegen. Die Boeing 777 "glänzt" noch mit dem alten unansehnlichen 3D-Cockpit, dem Tankflugzeug KC10 fehlt es komplett. Auch in der Außendarstellung gibt es natürlich noch viel Raum für Verbesserungen: So kann man anhand der Darstellung von Seattle erkennen, was eigentlich möglich ist (Space Needle etc.), wird dann aber bei Städten wie New York oder auch europäischen Metropolen im Wortsinn auf den "Boden der Tatsachen" zurückgeholt. Die Frage ist aber: Kann man das wirklich erwarten? Kann und muss man von einer Flugsimulation  erwarten, dass der Hamburger Michel, das Capitol in Rom oder das Riesenrad in London zu erkennen sind? Aus meiner Sicht sind das eher nette Zugaben. Wichtig ist, dass neben den Standard-Flughäfen sukzessive immer mehr exakt nachgebaute folgen … am besten kostenlos. Wirklich vermeidbar und somit tatsächlich ärgerlich sind die zahlreichen nicht übersetzen Passagen. Klar: Englisch ist Fliegersprache, doch wenn ich in den Optionen das Spiel von Englisch auf Deutsch umstellen darf, kann ich auch erwarten, dass zumindest alle Menüpunkte übersetzt werden.

Viel Licht, aber auch Schatten

Fazit

Es ist schon erstaunlich, wie weit dieses Genre in den letzten zehn Jahren gekommen ist und was heutzutage alles möglich ist. X-Plane 10 – Global macht nicht alles richtig, denn es ist für Einsteiger sehr mühevoll - es gibt keinen interaktiven Fluglehrer. So kann man lediglich über die Wahl gutmütiger Einsitzer wie der Stinson L-5 und großer Flugfelder bei bestem Wetter etwas Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad nehmen. Doch der ungeheure Umfang, das akkurate Flugmodell sowie die realistische Spielwelt machen hier den Unterschied. Zwar hatte A-10C einen Fluglehrer an Bord, doch der war alles andere als fehlerfrei. Hier gibt es zwar gar keinen, dafür kann ich aus 30 Flugzeugen und Hubschraubern wählen und die ganze Welt ist mein Spielplatz, nicht nur Georgien. Air Traffic Control oder Luft-Luft-Betankung sind auch hier mit von der Partie, aber auch absolute Besonderheiten wie das Space-Shuttle. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass  komplexe Verfahrenssimulatoren wie diese nichts Geringeres ermöglichen, als daheim das Fliegen zu erlernen. Natürlich können reale Flugstunden nicht ersetzt werden, doch wer X-Plane meistert, kann den übrigen Passagieren eventuell das Leben retten, wenn beide Piloten aufgrund einer "Fischvergiftung" ausfallen. Im Ernst: Auch wenn der Hersteller aus juristischen Gründen darauf hinweist, dass eine gewerbliche Nutzung untersagt ist, ist das nicht mehr und nicht weniger als Flugschulungs-Software zum Privatgebrauch. Wer hier Monate vor dem Bildschirm verbringt, muss sich nicht sagen lassen, er würden nichts Sinnvolles machen...er lernt nämlich gerade das Fliegen!

Wertung

PC

Der aktuell umfangreichste und technisch fortschrittlichste zivile Flugsimulator. Trotz kleiner Macken die neue Referenz für Piloten und solche, die es werden wollen!