Reckless Racing 2 - Test, Rennspiel, iPad, iPhone

Reckless Racing 2
09.02.2012, Paul Kautz

Test: Reckless Racing 2

Das iPhone: Zu deutlich mehr zu gebrauchen als nur zum Telefonieren. Man kann damit auch singen, tanzen, malen, Kaffee kochen, die Straße teeren und natürlich auch spielen. So ziemlich jedes Genre ist mittlerweile im AppStore vertreten. Kann Reckless Racing 2 das Angebot an Arcade-Racern bereichern?

Genau wie der Vorgänger bietet auch RR 2 sehr schöne Bilder.
Mit Countrymusik kann ich normalerweise so viel anfangen wie mit einem Lockenstab, aber ich muss trotzdem sagen, dass das entspannt gezupfte Banjo in Reckless Racing etwas hatte. Das fehlt mir jetzt, denn beim zweiten Teil (RR2) schmettern Rhythmen aus den Boxen, zu denen auch Maverick und Goose abgehoben wären – das Ganze könnte auch vom Amiga stammen. Das ist aber bei weitem nicht die einzige Änderung, denn Entwickler Pixtebite hat das Spielprinzip umgekrempelt. Keine Sorge, die bewährte Physikengine des Vorgänger rumpelt immer noch beeindruckend vor sich her, was für munter durch die Gegend purzelnde Pylone und schweinecoole Drifts sorgt.

Highway to the Danger Zone

Aber der Schwerpunkt der Rennen hat sich verlagert, weg von den staubigen Abschnitten des Vorgängers hin zu mehr Straßenrennen im Stile von Need for Speed. Es gibt zwar immer noch genug Ausflüge in den Dreck, aber man ist jetzt deutlich öfter mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs als gehabt. Unverändert ist auch die Güte der Kulisse:  Die Pisten sind interessant gestaltet und abwechslungsreich, man rast über Straßen, durch Steppen, an Klippen entlang und an Palmen vorbei. Schattenwurf, Rauch, Staub und Funkenflug werden mal eben aus dem Ärmel geschüttelt – hat man

Das Spielprinzip hat sich mehr in Richtung Straßenrennen verlagert - kein Wunder, dass sich so heiße Schlitten in der Garage tummeln.
eine iOS-Plattform mit einer 4 im Namen (oder ein iPad 2), ist das Ganze auch dauerhaft flüssig.

Außerdem hat man die Zahl der Strecken gehörig nach oben gekurbelt: Kurvte man früher auf gerade mal einer Hand voll Pisten herum, sind es jetzt insgesamt zwei Dutzend, die man mit 18 Karren befahren darf. Da ist alles dabei, vom lumpigen Wüstenbuggy bis zur schneidigen Supercar-Rennmaschine. Die Wagen sind wie bei Forza im verschiedene Klassen unterteilt – ein PI-Wert („Performance Index“) bestimmt dabei die grundsätzliche Power. Mittels kleinerer und größerer Upgrades kann man auch aus einer Muttikutsche einen röhrenden Straßentiger machen, aber irgendwann kommt man um einen Neuwagenkauf nicht herum.

Das Geld dafür verdient man sich in erster Linie im Karrieremodus: Hier rast man durch zwölf Cups mit je vier bis fünf Rennen, die je nach Platzierung mehr oder weniger

Einen lokalen Mehrspielermodus gibt es immer noch nicht - und die Online-Variante ist wieder Lag-verseucht.
Geld ausspucken. Standardmäßig ist ein dynamischer Schwierigkeitsgrad aktiviert, der das Gegnerverhalten der eigenen Leistung entsprechend anpasst – man kann ihn aber auch deaktivieren und den Anspruch manuell regeln. Abhängig von dieser Einstellung gibt es am Ende jedes Rennens zusätzliche Boni.

Du rast nie allein

Neben der Kampagne darf man sich auch in 40 kleineren Herausforderungen in vorgeschriebenen Wagen auf ebenso definierten strecken mit der KI duellieren. Wem das nicht persönlich genug ist, kann auch gegen bis zu drei Online-Gegner antreten, allerdings waren die Rennen, wie schon beim Vorgänger, trotz stabilem WLAN alles andere als lagfrei. Lokale Mehrspielerpartien sind leider ebenfalls abermals nicht gestattet, zum Trost gibt es Online-Ranglisten und Achievements via Game Center.

Fazit

Eines muss man Pixelbite lassen: Sie machen verdammt gut aussehende Spiele! Reckless Racing gehörte bereits zu den ansehnlichsten Racern im AppStore, mit dem zweiten Teil verhält es sich nicht anders. Zwar wird wieder einmal Superhardware gebraucht, um alles wirklich flüssig darzustellen, aber dann sieht’s auch entsprechend super aus. Spielerisch hat man erstaunlich viele Schritte vom Vorgänger weg gewagt: Mehr Need for Speed, weniger FlatOut, mehr Rennen, weniger Drift. Schade nur, dass man bei dieser Gelegenheit nicht gleich an ein paar Zusätze gedacht hat: So gibt es nach wie vor keine Extras, auch ein lokaler Mehrspielermodus bleibt abwesend – und sein Online-Kumpel ist unverändert Lag-verseucht. Das Resultat: Ein wirklich hübscher, gut spielbarer Arcade-Racer, der sicher anders, aber leider nicht viel besser ist als der Vorgänger.

Wertung

iPhone

Genau wie der Vorgänger einer der bestaussehendsten Racer im AppStore, dem es allerdings an spielerischer VIelfalt mangelt.