Adam's Venture 3: Die Offenbarung - Test, Action-Adventure, PC
Steuerungselend
So trifft man gleich zu Beginn auf Probleme bei der Orientierung, obwohl es zunächst wenig zu klettern gibt. Man ist in einer Bibliothek und löst fleißig Rätsel, die sich zumindest gut finden lassen, da es sonst kaum was anzufassen gibt in den paar Räumen. Immer dort, wo das Aktionssymbol aufleuchtet, ist was zu lösen. Der leere Eindruck liegt sicher daran, dass es außer den Aufgaben selber gar nix zu entdecken gibt. Obwohl man sogar kriechen kann, darf man weder die Regale durchforsten noch die Bücher lesen oder gar Fragen stellen. Und das, obwohl die Unreal 3-Engine dem Spiel zu Grunde liegt, die jedoch verhunzt wurde. Man kann zwar umhergehen, aber eben nicht weit.
Schmalspur-Abenteuer
Es ist von Beginn an klar, dass Adam die blonde Evelyn zum Schluss retten wird, da alles vor Klischees trieft. Es gibt ein uraltes Geheimnis, eine fiese Firma, die für die Weltherrschaft sogar ihre Oma verkaufen würde, und einen strahlenden Helden, der am Ende alle wieder rettet. Leider hält sich der auch noch für oberwitzig, was er aber gar nicht ist. Adams Witze sind daher genauso schmalspurmäßig wie das ganze Abenteuer. Als er durch die Decke bricht, sagt sie: „Man kann auch die Tür benutzen.“ Die Flirtsequenzen sind keinen Deut besser, da Adam sich trottelhaft anstellt, sich aber für Casanova hält. An einer Stelle sagt er zu Evelyn allen Ernstes, dass sie gut rieche… Leider ist es nicht so, dass die restlichen Dialoge wesentlich besser wären.
Klassische Rätsel
Die Actioneinlagen verdienen eigentlich die Bezeichnung nicht, da sie mit richtiger Action wie dem Klettern oder Schießen nix zu tun haben. Für eine Ballerei oder eine Verfolgungsjagd ist Adams Abenteuer auch zu handzahm, was sich auch in einer USK ab 6 ausdrückt. Es gibt hingegen spärliche Passagen, wo man mal wo hochklettern oder reinkriechen muss. Zur Abwechslung taugen sie nicht, auch weil es sie kaum gibt, so dass die miese Steuerung kaum auffällt. Man läuft halt mal wieder in einen Gang, den man eigentlich gar nicht sehen kann, weil die Perspektive nicht stimmt. Geht man die Treppe runter, sieht man zudem Grafikfehler, wenn der Held einen reichlich schrägen Schritt macht.
Fazit
Adam‘s Venture 3: Die Offenbarung ist eines von jenen Adventures, die niemand vermissen würde, wenn es sie denn nicht gäbe. Zwar kostet die kurze Episode nicht viel, aber sie bietet eben auch verdammt wenig. Die geheimniskrämerische Story ist ebenso klischeehaft wie mau und selbiges gilt auch für die eingebaute Liebesgeschichte, die den Namen nicht verdient hat. Zudem ist Held Adam ein unsympathischer Trottel, der sich jedoch für supercool hält. Sogar ein inzwischen in die Jahre gekommener Dr. Jones würde ihn vor dem Frühstück vermöbeln. Inhaltlich gibt‘s klassische Rätsel, die vom Schwierigkeitsgrad her stark schwanken, aber immerhin zu bedienen sind. Wer hofft, dass dieses Elend von Actionsequenzen auflockert werden, dürfte enttäuscht sein, denn die Action ist nicht der Rede wert. Ist auch besser so, denn Steuerung und Übersicht sind unterirdisch schlecht. Nein danke, das war alles andere als ein tolles Abenteuer.