Final Fight One - Test, Prügeln & Kämpfen, GameBoy

Final Fight One
18.10.2001, Mathias Oertel

Test: Final Fight One

Wir drehen die Zeit ein bisschen zurück. Zurück zu den Momenten, als böse Jungs noch böse Jungs waren und nur darauf gewartet haben, dass der Spieler mit seiner Figur von links nach rechts läuft und sie herzhaft vermöbelt. Klingt bekannt? Bestimmt, denn jeder von Euch wird vermutlich schon einmal von Final Fight gehört haben. Wieder zurück in der Gegenwart: Der GBA wird nach und nach zur absoluten Retro-Maschine. Ob mit Ubi Softs Final Fight One gute alte Zeiten wiederbelebt werden oder das simple Spielprinzip mittlerweile eine "olle Kamelle" ist, verraten wir Euch im Test.

Wir drehen die Zeit ein bisschen zurück. Zurück zu den Momenten, als böse Jungs noch böse Jungs waren und nur darauf gewartet haben, dass der Spieler mit seiner Figur von links nach rechts läuft und sie herzhaft vermöbelt. Klingt bekannt? Bestimmt, denn jeder von Euch wird vermutlich schon einmal von Final Fight gehört haben. Wieder zurück in der Gegenwart: Der GBA wird nach und nach zur absoluten Retro-Maschine. Ob mit UbiSofts Final Fight One gute alte Zeiten wiederbelebt werden oder das simple Spielprinzip mittlerweile eine "olle Kamelle" ist, verraten wir Euch im Test.

Metro City: Eine Großstadt mit einer extrem hohen Verbrechensrate, was vor allem der Mad Gear-Gang zu verdanken ist. Doch ein Mann hat den Mut, dem Verbrechen die Stirn zu bieten: Mike Haggar, ehemals Straßenkämpfer, hat es sich als Bürgermeister zur Aufgabe gemacht, Mad Gear in die Schranken zu weisen. Doch als der Anführer von Mad Gear davon Wind bekommt, lässt er Haggars Tochter entführen. Doch der Schuss geht nach hinten los: Wutentbrannt schwört Mike Haggar Rache. Und er ist nicht allein. Es wird Zeit, aufzuräumen.

Verbrechen ist überall

In bester Tradition laufen die Kämpfe auch total unkompliziert ab: Es gibt einen Knopf zum Schlagen und Aufnehmen von Gegenständen, einen zum Springen und einen für die Spezialattacke, die je nach ausgewähltem Kämpfer variiert - das wars schon.

Alles wie gehabt

Final Fight war vor gar nicht all zu langer Zeit (na ja, eigentlich doch) eine willkommene Abwechslung von den üblichen Mann-gegen-Mann-Kämpfen in Street Fighter-Manier, welche die Spielhallen der 80er Jahre dominierten.

Hier konnte man mit einer übersichtlichen und absolut eingängigen Steuerung von links nach rechts laufen, böse Buben vermöbeln und für das Gute kämpfen.

An diesem Spielprinzip hat sich auch bei der GBA-Version nichts geändert: Ihr habt drei Recken zur Auswahl: Neben Hagger warten noch Jessicas Freund Cody und Guy, ein guter Bekannter der Familie, darauf, von euch in den Kampf geführt zu werden.

Unter einem Zeitlimit müsst Ihr Euch nun durch die sich weitestgehend unintelligent angreifenden Gegnermassen prügeln, bis Ihr zum Level-Boss gelangt.

Und das ist auch schon der größte Haken: Es macht anfangs zweifellos Spaß, sich einfach mal für eine halbe Stunde ungezwungenen Prügelns an den GBA zu klemmen. Doch langfristig gesehen sorgt Final Fight One nicht für mehr Unterhaltung als eine Talk-Show, die schon zum Hundertsten Mal das Thema "Hilfe, mein Kind ist ein Videospielsüchtiger" durchkaut.

Solltet Ihr auf dem Weg Energie verlieren, warten in Fässern versteckt neben Goodies auch halbe Hühner auf Euch, um eben diese Energie durch Verzehr wieder aufzufüllen.

Wie schon gesagt: ein altbekanntes Spielprinzip.

Dafür fehlt dem Spiel, das eine ganze Menge guten Willen zeigt, einfach die Substanz. Auch, wenn mit dem Erledigen einer bestimmten Anzahl von Gegnern einige Secrets freigeschaltet werden können und es neue Abschnitte gibt, die selbst Retro-Veteranen nicht kennen dürften.

Einerseits ist es zwar schön zu sehen, dass es technisch mittlerweile möglich ist, eine der klobigen Arcade-Maschinen in ein kleines Modul zu packen, doch andererseits ist die Grafik nach heutigen Maßstäben einfach angestaubt und präsentiert auch nicht gerade optimal die vorhandenen Fähigkeiten des GBA.

Man braucht keinen Automaten

Die Grafik wurde im Prinzip 1:1 vom Automaten bzw. den verschiedenen 16Bit-Umsetzungen übernommen.

Die Soundeffekte und Musik wurden ebenfalls übernommen, was sich in diesem Fall jedoch positiv auswirkt. Denn die Musik ist knackig und wird auch nach längerem Hören nicht langweilig - vorausgesetzt man spielt nicht zwei Stunden am Stück. Auf Sprachausgabe muss man verzichten. Statt dessen bekommt man die üblichen Schlaggeräusche bzw. ein Genre-typisches Grunzen, wenn ein Gegner vernichtend getroffen wurde.

Die Figuren besitzen nur wenige Animationsphasen und beschränken sich gerade mal auf das Nötigste. Die Hintergründe sind nicht gerade mit Details gesegnet, scrollen aber sauber durch.

Alles in allem eine ernüchternde Grafik-Vorstellung, die angesichts von Spielen wie Tekken, das ja im weitesten Sinne auch in die Kategorie Beat´em-up fällt, zwar dem Spiel, nicht jedoch dem GBA gerecht wird.

Grunzen mit Musik

Pro

  • 1:1-Umsetzung eines Klassikers


  • freispielbare Secrets


  • einfache Steuerung


  • nette Sounduntermalung


  • neue Szenen


  • Kontra

  • altbackene Grafik


  • veraltetes Spielprinzip


  • Vergleichbar mit: Final Fight, Streets of Rage (indiz.)

    Fazit

    Retro-Fans können jubeln und ihr Mega Drive bzw. SNES endlich einmotten. Final Fight ist nicht mehr und nicht weniger als eine hervorragende Umsetzung eines klassischen Spielhallen-Prüglers. Doch der Normal-Spieler, der noch nie von Final Fight und Co. gehört hat, wird das Spiel aufgrund mangelnder Abwechslung ziemlich schnell ins Archiv stellen. Weder Grafik noch Gameplay werden heutigen Maßstäben oder gar den Fähigkeiten des GBA gerecht. Einzig der Sound kann auf breiter Front überzeugen - fehlende Sprachausgabe ausgenommen. Aber die gab es ja auch im Original nicht. Die 80er Jahre leben wieder - leider ein bisschen zu spät.

    Wertung

    GameBoy