Velocity Ultra - Test, Shooter, PlayStation3, PC, PS_Vita, PSP

Velocity Ultra
15.06.2012, Jan Wöbbeking

Test: Velocity Ultra

Schwarzes All, graue Steingrotten, dunkelblaue Feinde: Das PS-Mini-Spiel Velocity Ultra erinnert auf Anhieb an gute alte Heimcomputer-Tage. Der britische Entwickler Futurlab will mit seinem Shoot 'em up die späten Achtziger aufleben lassen, allerdings mit einem cleveren neuen Kniff.

Der von mir gesteuerte Quarp Jet ist zwar nur wenige Pixel klein, besitzt aber eine praktische Teleport-Funktion, mit der man jederzeit an bereits besuchte Orte zurückkehren kann. Die Raumstationen scrollen wie in einem Vertikal-Shooter nach unten, trotzdem muss ich manche Punkte gleich mehrmals besuchen. Schuld daran ist die benachbarte Zivilisation: Sie hat die von meinen Siedlern kolonisierten Minen überfallen und mit zahlreichen Laser-Fallen versehen. Zu allem Überfluss gibt es in der Nähe ein schwarzes Loch, welches schon bald die komplette Umgebung verschlucken könnte. Also begebe ich mich auf eine Rettungs-Mission und sammle die in Kapseln wartenden Minenarbeiter ein.

Beam mich runter!

Einige Verschüttete warten in von der Außenwelt abgeschnittenen Kammern auf ihre Rettung, also kommt mein Teleporter zum Einsatz. Quadrat-Knopf halten, Zielkreuz verschieben, Taste loslassen - und schon bin hinter der Wand. Außerdem kann ich ein paar Spawn-Punkte im Level platzieren und mich jederzeit dorthin zurück beamen. Das ist vor allem dann praktisch, wenn ein Minenarbeiter hinter tödlichen Laser-Strahlen wartet.

Unter Zeitdruck wird die R-Taste wichtig: Mit ihr beschleunigt man das Scrolling und meistert Levels in Rekordzeit.
Glücklicherweise ist der Feind ausgesprochen ordnungsliebend:  Sämtliche Barrieren sind in der Reihenfolge nummeriert, in der sie ausgeschaltet werden müssen. Also zische ich beim ersten Anlauf bis ans Ende des Levels, zerballere auf dem Weg ein paar Selbstschussanlagen und im Kreis tanzende Jäger. Kurz vorm Ausgang zerstöre ich Laser-Barriere Nr. 1, halte die L-Taste gedrückt und beame mich zurück zum vorher gesetzten Spawn-Punkt. Ein Blick auf die Karte verrät mir, dass Laser Nr. 2, 3 und 4 in der rechten Grotte auf mich warten. Also geht es diesmal dort entlang, bis sämtliche Lichtstrahlen verschwunden sind.  Ich beame mich noch einmal an den Anfang, sammle alle verpassten Minenarbeiter ein und der Auftrag ist erledigt.



Ordnungsliebende Aliens

Nach kurzer Gewöhnung ist es richtig motivierend, sich elegant durch Barrieren und Projektile zu teleportieren - vor allem, wenn unterschiedlich gefärbte Laser nacheinander ausgeschaltet werden müssen. So komplex wie in einem Puzzlespiel wird es zwar nicht, trotzdem bereichert das Teleportieren das Spiel. Auch ein paar Extrawaffen und knifflige Bonus-Levels kommen später hinzu, insgesamt bleibt Velocity Ultra aber minimalistisch. Vor allem grafisch hätte dem Spiel mehr Abwechslung gut getan: Das Design von Höhlen und Gegnern ändert sich fast überhaupt nicht. Ein echtes Highlight ist dagegen die Musik von Joris de Man und James Marsden. Die kratzigen Sägezahn-Melodien erinnern sofort an Klassiker von Hülsbeck, Brimble & Co und flechten geschickt frischere Trance-Elemente ein.

Fazit

Als alter Amiga-Fan fühlte ich mich in Velocity Ultra sofort wohl: Die zirpenden Arpeggio-Melodien haben mich auf Anhieb in eine wohlige Retro-Stimmung versetzt und auch das Grafik-Design erinnert an die Pixelzeit. Wer diese nicht miterlebt hat, sollte trotzdem ein Probespiel wagen, denn das Beamen bringt frischen Wind in den Shooter. Nach rund einer Stunde merkte ich aber, dass das Spiel zu Recht unter dem Mini-Label erschienen ist, denn all zu viel ändert sich nicht. Die Laser-Barrieren werden zwar komplexer, aber grafisch gibt es kaum Abwechslung: Stattdessen bekommt man wieder und wieder die gleichen Raumstationen und schlicht designten Gegner zu Gesicht. Auch auf Online-Highscores und ähnliche Extras muss man verzichten. Für zwischendurch ist Velocity Ultra aber ein gelungener Mix aus Baller- und Puzzle-Spiel. Da es als PS Mini erscheint, läuft der Titel übrigens auf PS3, PSP und Vita.

Pro

  • cleverer Mix aus Shoot-em-up und Puzzlespiel
  • gelungenes Retro-Design
  • praktische Beam-Mechaniken
  • atmosphärische Chiptune-Melodien

Kontra

  • wenig Umfang und Abwechslung
  • Grafik-Elemente wiederholen sich ständig

Wertung

PlayStation3

Kleiner, aber feiner Retro-Shooter mit cleverer Teleport-Mechanik.

PS_Vita

Kleiner, aber feiner Retro-Shooter mit cleverer Teleport-Mechanik.

PSP

Kleiner, aber feiner Retro-Shooter mit cleverer Teleport-Mechanik.