Final Fantasy: Crystal Chronicles - Ring of Fates - Test, Rollenspiel, NDS
Die Story dreht sich wie so oft um magische Kristalle und einen düsteren Bösewicht, der die Welt ins Chaos stürzen will. Das wirkt zwar altbekannt, doch nach ein paar Dialogen muss man die Figuren einfach ins Herz schließen:
Da sind zunächst einmal die Zwillinge Yuri und Chelinka, die allein mit ihrem verwitweten Vater in einem idyllischen Dorf leben. Der vorlaute Yuri hat vor nichts und niemandem Angst und beschwert sich dementsprechend lautstark, wenn als Level-Boss schon wieder »nur« ein bildschirmfüllender Vogel auftaucht. Chelinka versucht natürlich, gegenzuhalten und betont ständig, dass sie zwei Minuten früher geboren wurde und Yuri somit öfter einmal auf seine ältere Schwester hören solle.Das Böse ist immer und überall
Außerdem trefft ihr auf den altklugen Alhanarlem vom Volk der Yukes, dessen hochgestochenes Alchemisten-Geschwafel die Geschwister ohnehin nicht verstehen und auf die kleine Meeth vom Volk der Liltys, die trotz ihrer rigorosen Art alles und jeden verniedlicht. Auch der Mogu ist mit von der Partie: Er und seine Armee von kleinen, mit Bommeln versehenen Mogry-Knuddelwesen weisen euch in Kampf- und Magie-Techniken ein. Außerdem könnt ihr sein Aussehen in einem Editor nach Herzenslust verunstalten und ihn mit Freunden oder über das Internet tauschen.
Zuckersüß und kunterbunt
Sobald Alhanarlem zu eurer Party stößt, könnt ihr ihn anwählen und aus der Distanz mit magischen Kugeln schießen. Außerdem besitzt jedes Volk eine eigene Spezialfähigkeit: Per Druck auf die R-Taste wird eine verzerrte Ansicht des Geschehens auf den Touchscreen verfrachtet. Wählt ihr z.B. Yuri als Anführer an, startet er nach einer Berührung mit dem Zeigefinger einen kraftvollen Zielsuch-Angriff. Alhanarlem kann dagegen mit seinem Magieschweif versteckte Plattformen materialisieren, die euch in den zahlreichen Hüpfpassagen über weite Abgründe helfen. Außerdem löst ihr ab und zu ein paar einfache Schalter-, Schlüssel- und Verschieberätsel.
Metzeln per Zeigefinger
Neben dem beschriebenen Abenteuer erwartet euch ein Missions-Modus, in dem ihr mit bis zu drei Mitstreitern in den Kampf zieht. Leider benötigt jeder Teilnehmer ein eigenes Modul. Zu Beginn sprecht beim König vor und holt euch einen Auftrag ab. Mal müsst ihr unter Zeitdruck eine bestimmte Zahl Monster niedermetzeln, ein anderes mal gilt es, diverse Schalterrätsel zu lösen. Das Mehrspielervergnügen ist zwar nicht in eine »echte« Story eingebettet, aber im Gegenzug könnt ihr eure Mitspieler nach Herzenslust durch die Gegend schmeißen, wenn sie zu vorlaut werden. Oder ihr schnappt ihnen die Bonusgegenstände vor der Nase weg, nachdem sie einen Angreifer niedergestreckt haben - diebische Freude ist in jedem Fall garantiert!
Vier Gefährten = vier mal so viel Spaß?
Fazit
Altbekannt und trotzdem gut: Betrachtet man nur den Spielablauf, wirkt der neue Hack & Slay-Ableger der Final Fantasy-Reihe wie ein weiteres typisches 08/15-Gemetzel aus Nippon. Die Levels sehen aus wie mit dem Baukasten gestrickt und auch das simple Hau-Drauf-Prinzip mit Aufleveln hat man in dieser Form schon hundertfach gesehen. Doch trotzdem wollte ich den DS schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr aus der Hand legen. Das liegt vor allem an den liebenswerten Charakteren – ich musste einfach wissen, wie die Geschichte um das Zwillingspaar weiter geht. Ich hätte beinah eine Träne verdrückt, als...pardon, ich will euch nicht die Geschichte verderben. Außerdem macht das Kämpfen dank der gelungenen Steuerung, interessanter Moves und Magiestapel jede Menge Spaß. Vor allem die Kämpfe gegen die riesigen Obermotze sind unterhaltsam – obgleich sie geübte Spieler kaum in Bedrängnis bringen. Kooperativ dürft ihr die Kampagne zwar nicht durchspielen, im Gegenzug geht ihr im speziellen Missions-Modus zu viert auf die vergnügliche Monsterjagd. Also - ob allein oder in Gesellschaft: Mit dem neuen Crystal Chronicles erwartet euch ein konservatives aber unterhaltsames Fantasy-Abenteuer.
Pro
- liebenswerte Charaktere
- altbekannte aber trotzdem mitreißende Story
- unterhaltsame Bosskämpfe
- Melodien gehen einem nicht mehr aus dem Kopf
Kontra
- altbackenes Spielprinzip
- Umgebungen wirken wie aus dem Baukasten
- zu einfach
- jeder Mitspieler braucht für den Multiplayer ein eigenes Spiel
- Story-Modus nicht kooperativ spielbar