Unmechanical - Test, Logik & Kreativität, PlayStation3, PC, PlayStation4, XboxOne, iPad, PS_Vita, iPhone
Dabei weiß ich gar nicht, was der kleine Blecheimer eigentlich in dieser riesigen Höhle macht. Gerade schwebte Familie Robot noch über grüne Wiesen, plötzlich ziehen ihn spinnenartige Greifarme in die Tiefe. Dort schwebt er dann, kann in alle Richtungen fliegen und mit elektronischem Fangstrahl kleine Felsbrocken heben. Mehr nicht. Mehr braucht er auch nicht, um einen Haufen Geröll aus dem einzigen Ausgang zu räumen. Dahinter dringt Blechbot immer tiefer in eine Welt aus Nieten, Stahl, Maschinen, Elektrizität – fliegt bald an Knochen, Fleisch und einem riesigen Herz vorbei. Das ist manchmal richtig unheimlich! Verblüffend, wie eindrucksvoll die schwedischen Entwickler die Geschichte buchstäblich im Hintergrund geschehen lassen, während ihr knuffiger Held nur ein paar Rätsel löst.
Ein Herz in Stahl
Tatsächlich habe ich die Erzählung genau deshalb in den Vordergrund gerückt, weil sich Unmechanical (ab 7,90€ bei
Fast beiläufig lerne ich, dass mein Bot mit dem Traktorstrahl nicht nur Steine sowie andere
Logik und Physik
Trotzdem sorgen die Logik- und Physikaufgaben für gute Unterhaltung. Am interessantesten sind naturgemäß Letztere: Der mechanische Knilch muss z.B. ein Wasserbecken mit Gegenständen füllen, um den Wasserspiegel anzuheben. Ein andermal sperrt er Pforten auf, indem er einen Pfeiler dazwischen klemmt oder lässt Bomben an der richtigen Stelle explodieren.
Gefällt mir sehr, dass ich manch erfolgreiche Versuchsanordnung erweitern muss, wenn ich nach einer Rundreise durch die weitläufigen Höhlensysteme an einen bereits besuchten Ort zurückkehre. Klasse auch, dass ich für keine der Aufgaben eine Anleitung lesen muss: Mein Bot kam immer durch aufmerksames Hinschauen und Ausprobieren auf den Trichter – so sollte ein gutes Puzzle aussehen! Nicht nur deshalb musste ich gelegentlich an Vessel denken, bei dem viele Rätsel allerdings vertrackter und die Reise deutlich länger war. Unmechanical ist zwar ein sehr unterhaltsamer, aber kurzer Verdauungsspaziergang.
Fazit
Als eifriger Physikknobler stelle ich fest: So langsam hat diese Art Rätsel ihren Zenit überschritten. In Unmechanical spüre ich jedenfalls leichte Abnutzungserscheinungen, wenn mein sympathischer Blechhubschrauber mal wieder mit Steinen wirft oder Maschinen mit Fremdkörpern blockiert. Zumal manche Puzzles gerne mehr Kopfzerbrechen bereiten könnten. Trotzdem habe ich die kurze Reise genossen. Denn so vertraut die Rätsel wirken, so clever sind sie konstruiert: Alle Aufgaben ergeben sich aus der Spielsituation, kaum eine Herausforderung wiederholt sich und ein paar Minuten ist der Kopf eben doch bei der Sache. Zudem ist es eine Wohltat, den liebevoll ins Leben gerufenen Hauptdarsteller mit Neugier durch die faszinierende Unterwelt zu lotsen. Ob nun mechanisch oder unmechanisch: Dieses Spiel hat ein großes Herz!
Pro
- intuitives Probieren und Rätseln
- furchtbar liebenswerter Hauptdarsteller geheimnisvolle
- mechanisch-biologische Kulissen symbolhafte, aber hilfreiche Tipps
- Musik unterstreicht Grusel, Spannung und Geheimniskrämerei mit Gamepad
- oder Maus/Tastatur spielbar
Kontra
- wenige echte Kopfnüsse
- sehr kurz
- zahlreiche bekannte Arten von Rätseln
- keine Kapitelauswahl
- Gamepad im (hässlichen) Menü nicht nutzbar