Assassin's Creed 3 - Test, Action-Adventure, 360, PlayStation4, Wii_U, XboxOne, Switch, PlayStation3, XboxOneX, PC, PlayStation4Pro
Inhaltlich hat sich bei der PC-Version von Assassin's Creed 3 (AC3) nichts im Vergleich zu den nur wenige Wochen alten Konsolen-Varianten getan. Daher möchte ich an dieser Stelle auf den umfangreichen Test verweisen. Dort werden sowohl die Vorzüge der Erzählung mit ihrer glaubwürdigen Mischung historischer Fakten und Figuren sowie fiktiver Ereignisse betrachtet als auch die spielerische Stagnation bzw. Regression eingehend besprochen.
Gleicher Inhalt, gleiche Probleme
Stattdessen möchte hier auf die Eigenheiten der Rechenknecht-Assassinen eingehen, die natürlich beim Kopierschutz beginnen. Grundvoraussetzung, um mit dem Halb-Indianer Connor in die Wirren der amerikanischen Revolution eingreifen zu können, ist ein Uplay-Account. Nach einer einmaligen Online-Anmeldung und einer gut 17 GB beanspruchenden Installation kann man das Spiel auch offline starten, hat dann aber (natürlich) keinen Zugriff auf den Mehrspieler-Modus oder die Uplay-Belohnungen (in etwa gleichbedeutend mit Erfolgen oder Trophäen auf den jeweiligen Konsolensystemen).
Schöner = besser?
Auch wenn die Rechenknecht-Meuchelei auf PC technisch einen weitgehend ausgereiften Eindruck hinterlässt - in einem Punkt kann Assassin's Creed seine Konsolenursprünge einfach nicht hinter sich lassen: Die Steuerung. Die Maus-/Tastaturvariante lässt sich zwar frei belegen und reagiert anstandslos. Doch egal, wie man sich auch abmüht, ist das Pad für mich mit seiner stets optimalen Kontrolle die erste Wahl und gibt sowohl in der Kampagne als auch im Mehrspieler-Modus keinen Anlass zur Klage.
Konsolen-Ursprung
Fazit
Die Gretchenfrage bei Assassin’s Creed 3 lautet: Sorgt die verbesserte Kulisse des Revolutions-Abenteuers für ein verbessertes Spielgefühl? Die Antwort lautet für mich "Nein!" Denn so optimiert sich die visuelle Darstellung der Meuchelmörder-Ausflüge zu Lande und zu Wasser auch zeigt und damit die Detailfreude und Akribie bei der Recherche von Architektur und Kleidung der damaligen Zeit noch eindrucksvoller als auf Konsolen unterstreicht, so wenig hat dies alles Einfluss auf den Spaß. Denn trotz höher aufgelöster Texturen, sauberen Schatten sowie einer generell verbesserten Sichtweite, bei der das ominöse Hereinfaden von Gebäuden, das PS3 oder 360 plagte, nahezu komplett ausradiert wird, ist die Kulisse nicht vor fiesen Pop-ups von NPCs oder gegnerischen Truppen sowie anderen Unstimmigkeiten gefeit. Dennoch: Wer zu Gunsten der PC-Version auf die Konsolenvariante verzichtet hat, hat die Gewissheit, die visuell ansprechendste Version zu erleben. Inhaltlich spiegelt der Rechenknecht-Assassine seine Konsolen-Kollegen penibel wider: Die Vermengung historischer Fakten und fiktiver Ereignisse bzw. Personen ist gelungen, wird innerhalb einer interessanten Geschichte gut verarbeitet und von imposant inszenierten, aber spielerisch unerheblichen Seegefechten ergänzt. Doch auch die schönste Kulisse kann nicht verhehlen, dass Connor nach Altair und der Ezio-Trilogie mechanisch weitgehend auf der Stelle tritt.
Pro
- die neue Anvil Next-Engine liefert eine ansehnliche Kulisse mit zahlreichen Details
- Kulisse deutlich detaillierter als auf Konsolen...
- haufenweise Nebenmissionen...
- pompös inszenierte Seeschlachten
- gelungene Weiterführung der Desmond-Geschichte in der Gegenwart
- eingängige Steuerung
- sehenswerte Mimik der Hauptfiguren
- Gegner-KI zeigt sich beharrlicher bei der Suche und ist allgemein aufmerksam...
- optionale Nebenziele jeder Mission sorgen gelegentlich für einen Hauch von Anspruch
- gelungene Einbindung historischer Figuren und Ereignisse
- Kletter-Automatismen sorgen in der Horizontalen für einen passenden Spielfluss
- ' sehr gute deutsche Lokalisierung
- teilweise im "indianischen" Original mit Untertiteln
- stimmungsvolle, dynamische Musik
- überzeugende Architektur, stimmiges Artdesign
- große Spielwelt (Boston, New York, Wildnis, Landsitz)
- komfortables Teleport-System
- viele "Teleport"-Stationen müssen erst in einem Untergrund-Labyrinth gefunden werden
- passables Schlossknack-System
- Jahreszeiten (Sommer, Winter), Wetter, Tag-/Nachtwechsel
- spannender Mehrspieler-Modus mit umfangreichen Aufstiegssystem und interessanten Spielarten
- umfangreiche Animus-Enzyklopädie
Kontra
- spielerischer Kern hat sich nur minimal weiterentwickelt
- ... aber es gibt auch Probleme wie Pop-ups oder hölzerne Animationen
- ... von denen die meisten nur statistischen Wert haben
- der Wildnis geht nach intensiver Anfangsfaszination die Spannung verloren
- Handel und Handwerk sind sehr oberflächlich
- Kampf ist viel zu leicht, fordert kein bisschen
- ... leistet sich aber in der Verfolgung sowie im Kampf böse Aussetzern und alte Fehler
- Connor entwickelt sich spielmechanisch nicht weiter und ist sehr übermächtig
- Klettern auf Schienen in der Vertikalen unpassender denn je
- viele Inhalte wurden gar nicht oder nur unzureichend miteinander verbunden