Emergency 2013 - Test, Simulation, PC

Emergency 2013
07.12.2012, Bodo Naser

Test: Emergency 2013

Eigentlich würde man meinen, Emergency 2013 (ab 17,67€ bei kaufen) von Deep Silver sei die diesjährige Ausgabe der Lebensrettungssimulation - also eine, die aus neuen Spielmechanismen und frischen Szenarien besteht. Aber trotz kleiner Zusätze kommt einem nach der Installation vieles sehr bekannt vor.

Ja, wo sammer denn? Obwohl 2013 dran steht, fühlt man sich wie im Vorjahr.
Schon gleich zu Beginn gibt‘s Verwirrung: Startet man Emergency 2013 (E2013), landet man erst mal im Menü von Emergency 2012 (E2012). Das ist auch so gedacht, denn E2012 Deluxe ist Bestandteil der 2013er-Ausgabe. Man bekommt also auch alle 15 Missionen des Vorjahres, die vor dem Kölner Dom starten und sich quer durch Europa ziehen. Diejenigen, die E2012 noch nicht kennen, freut es; die anderen, die es schon gespielt haben, ärgert es. Wer zum wirklich frischen Inhalt möchte, muss erst auf die Schaltfläche drücken, was sicher auch einfacher ginge. Immerhin findet sich ein Hinweis in der gedruckten  Anleitung.               

Neu oder alt?

Neu sind jedenfalls die vier Missionen auf Sylt, in Wien, der Eiffel und auf dem Petersplatz in Rom, die sich recht ähnlich wie die alten spielen, auch wenn sie ein bisschen anspruchsvoller sind. Grafisch hat sich auch nicht viel getan, da die Engine allenfalls unmerklich aufgebohrt wurde. Es gibt immer noch die übergroßen Bauten, die man erst drehen muss, damit man seine Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten findet. Auch die zu rettenden Personen sind oft leicht zu übersehen, da sie etwa mit dem Hintergrund verschwimmen. 

Auch bei Emergency macht man jetzt einen auf Drohnen, ohne dass die Dinger löschen könnten.
Eines ist aber neu, der Einsatz von Drohnen. Die kleinen Flugobjekte dienen nunmehr insbesondere dazu, dorthin zu kommen, wo kein Retter hinkommt, weil der Weg durch Spalten versperrt ist. Leider liefert die Feuerwehr-Drohne nur Informationen, die man sich als erfahrener virtueller Feuerwehrmann auch schon denken konnte. Sie zeigt halt an, wo man als nächstes löschen sollte, da sie Gefahrenstellen markiert. Allerdings kann sie nicht selber eingreifen, da sie selbst nicht löscht, wie man es vielleicht vermuten konnte. Es gibt auch noch andere Drohnen etwa für die Polizei.   

Ein neues Gerät

Sonst gibt’s das Gerät, das man auch schon im Vorgänger einsetzen konnte: Man löscht mit Feuerwehrautos, Löschflugzeugen oder auch Schiffen. Es gibt Spezialgefährte, etwa für den Einsatz bei Chemieunfällen. Dann kann man verschiedene Rettungsfahrzeuge einsetzen, wozu auch ein Hubschrauber zählt. Bei dem fällt auf, dass er nach jeder Rettung zur Zentrale zurückkehrt, anstatt dorthin zu kommen, woher er vorher war. Insbesondere wenn man eine Reihe von Opfern abtransportieren soll, ist das nervig. Sonst funktioniert alles, wie man es aus dem Vorgänger kennt.

Im Land der Erdspalten. Im freien Szenario fühlt man sich nicht unbedingt wie in Deutschland.
So gibt es ein freies Szenario mit einem Supervulkan, der für neue Einsätze sorgt. Die virtuelle Stadt rumpelt ständig, es gibt Erdspalten und dort tritt Stickoxid  aus. Kein Wunder, dass in der „höllischen“ Atmosphäre die Leute in Reihe umfallen. Man bestellt wie beim Vorgänger Einsatzkräfte, die man immerhin nach Gutdünken einsetzen kann. Oft gibt‘s es aber nur je ein Fahrzeug für eine Situation, weshalb man keine große Wahl hat. Für gelöste Probleme gibt‘s Geld und am Ende landet man in einer Bestenliste. Eine große Eruption lässt allerdings auf sich warten, weshalb man trotzdem irgendwann die Lust verliert.    

Feuriges Szenario         

Es ist ja ganz nett, dass auch sonst immer wieder Unvorhergesehenes geschieht, etwa wenn etwas in die Luft fliegt. Aber das geht oft zu Lasten der Übersicht. Denn in den Missionen wird nicht automatisch  dorthin geschaltet, wo eine neue Gefahr droht. So muss man mühsam suchen, bis man es Häuserschluchten gefunden hat. Nur wenn mal ein neuer Fall oben angezeigt wird, kann man per Klicken an die Unfallstelle kommen. Jedoch geschieht das nur im freien Szenario.     

Fazit

Für alle, die schon den Vorgänger gespielt haben, bietet diese Rettungs-Simulation einfach zu wenig neue Inhalte. Gerade mal vier frische Missionen, dazu eine Drohne und ein Vulkan-Szenario, bei dem immerhin auch mal Unvorhergesehenes passiert. Empfehlenswert ist Emergency 2013 höchstens für jene, die die Ausgabe von 2012 nicht kennen. Allerdings bekommt man diese schon deutlich günstiger, weshalb Einsteiger eher dort kaufen sollten.

Pro

  • vier frische Missionen
  • Szenario mit kleinen Überraschungen
  • neue Einsatzdrohne... 
  • enthält alle Missionen des Vorgängers

Kontra

  • inhaltlich zu wenig Neues
  • bisweilen unübersichtlich
  • ...die das Spielerlebnis kaum bereichert
  • zu wenig Fahrzeugalternativen in Missionen

Wertung

PC

Ein Aufwasch des Vorgängers, der zu wenig neue Inhalte bietet.