C&C Alarmstufe Rot 2: Yuri´s Rache - Test, Taktik & Strategie, PC

Kaum ein Spiel hat solch eine große Fangemeinde, wie die Command & Conquer-Serie von Westwood. Die ersten beiden Teile waren absolute Verkaufsschlager und wenn auch die Meinungen über den dritten Teil (Tiberium Sun) auseinander gingen, so sorgte Alarmstufe Rot 2 wieder für ein wahres Spielspaß-Feuerwerk. Nun hat Electronic Arts die Erweiterungs-CD Yuris Rache herausgebracht und in unserem Test erfahrt Ihr, ob sich das aufwändigste Add-On in der Firmengeschichte von Westwood lohnt oder ob Yuris Rache nur ein laues Lüftchen verbreitet.

Die Geschichte beginnt kurz nach dem Sieg der Alliierten bei Alarmstufe Rot 2 und der ehemalige russische Kämpfer Yuri hat sich von Mütterchen Russland losgesagt und verfolgt nun seine eigenen hochgesteckten Ziele, nämlich die Weltherrschaft mit seinen Psycho-Kontrollkräften zu übernehmen. So hat der Bösewicht schon an zahlreichen Orten der Welt seine Psycho-Dominatoren aufgestellt, um die Bevölkerung zu versklaven. Doch die USA schaffen es mit Mühe und Not einige Kraftwerke zu zerstören und damit die Aktivierung zu verzögern. Es bleibt nur eine Möglichkeit und zwar ein Zeitsprung in die Vergangenheit, um Yuri aufzuhalten, bevor er unangreifbar wird.

Story

Auf der russischen Seite sieht es ähnlich aus - nur die Zeitmaschine muss vorher von den Alliierten erobert werden, da die Russen ja über keine Chrono-Technologie verfügen. Mit einigen kleinen Pannen geht es dann in die Vergangenheit und neben dem Ziel, Yuri aufzuhalten, versuchen die Russen noch das Ende von Alarmstufe Rot 2 zu revidieren.

Die Geschichte wird genau wie im Hauptprogramm durch qualitativ hochwertige und aufwändige Videosequenzen mit den bekannten Darstellern weitergesponnen. Agent Tanya, Eva, President Dugan, Premier Romanov, General Carville (durch die Reise in die Vergangenheit wieder am Leben) und allen voran natürlich Udo Kier als Yuri, sind wieder mit von der Partie. Die neuen Zwischensequenzen haben nichts vom Alarmstufe Rot 2-Charme verloren. Die schauspielerischen Leistungen sind zwar auf gar keinen Fall Oscar-verdächtig, doch der Trash-Faktor, der Humor und die Selbstironie sorgen für mehr als gute Unterhaltung.

Insgesamt 14 neue Missionen in zwei Kampagnen müssen im Einzelspieler-Modus absolviert werden. Dabei geht es meistens gegen Yuris Armee, anstatt dem alten Konflikt zwischen den Alliierten und Russen fortzusetzen. Die Missionen sind sehr aufwändig gestaltet und die Ziele ändern sich oft während des Einsatzes. Kleine Zwischensequenzen im Kartenfenster leiten oft wichtige Ereignisse ein. Außerdem ist ständig irgendetwas los und die KI setzt Euch oft unter Druck. So kommt während der Missionen selten Langweile auf.

Neue Kampagnen

Schon die erste Mission auf der Russen-Seite hat es in sich. Es muss als erstes die Zeitmaschine erobert werden. Da allerdings zu wenig Energie bereitsteht, müsst Ihr Kraftwerke erobern. Wenn dann die Maschine endlich funktioniert, geht es in die Vergangenheit, allerdings knapp 65 Millionen Jahre zu weit, und so müsst Ihr einen Angriff von einigen T-Rex abwehren. Nach einigen Minuten ist der Besuch bei den Dinos vorbei und es geht direkt in die richtige Zeit und der Kampf gegen Yuri beginnt. Die weiteren Missionen sind sehr abwechslungsreich und im Gegensatz zum Hauptprogramm geht es schon in der zweiten Mission richtig zur Sache.

Natürlich haben die beiden Seiten (Amerikaner und Russen) auch neue Einheiten spendiert bekommen. So bereichern zwei neue Fußtruppen das Arsenal der Alliierten. Einmal die Panzerjäger, die ihrem Namen alle Ehre machen, und zweitens die mit MGs bewaffneten SEALS, welche Gebäude mit C4 sprengen können. Der Robotpanzer ist ideal gegen Yuri´s Armee, da diese Einheit nicht durch die Gedankenkontrolle übernommen werden kann. Unbedingt nötig ist dafür aber die Robot-Kontrollstation, sollte diese im Kampf zerstört werden, schalten sich alle Roboter automatisch ab - also Vorsicht! Die stärkste neue Waffe ist die Kampffestung, die sogar feindliche Panzer überrollen kann. Fünf Infanteristen bilden die Besatzung des Panzers und nehmen den Gegner durch viele Schießscharten unter Beschuss. Besonders effektiv sind Panzerjäger in diesem Gefährt.

Eine Kampagne bei der Ihr Yuris Armee übernehmt ist allerdings nicht mit dabei. Die Kontrolle über Yuris Psycho-Armee könnt Ihr jedoch im Gefecht oder Multiplayer-Modus übernehmen.

Neue Einheiten und Gebäude

Auch die Russen haben insgesamt fünf neue Einheiten und Gebäude. Boris ist das neue Äquivalent zu Tanya und kann sehr viel Schaden auf einmal anrichten - besonders gegen Fußtruppen. Gebäude jagt er nicht mit C4 in die Luft, sondern markiert das Ziel mit einem Laserpointer und kurz darauf kommt ein mächtiger MiG-Luftschlag. Der Belagerungshubschrauber ist ebenfalls hervorragend geeignet gegen Fußtruppen und unbewegliche Ziele, wie Gebäude.

Nach der Errichtung des Radars, bekommt Ihr ein Spionageflugzeug, das Ihr in regelmäßigen Abständen über die Karte scheuchen könnt. Zu den neuen Gebäuden gehört das Industrie-Kraftwerk, welches die Produktionszeiten und Kosten drastisch reduziert. Neu ist noch der Gefechtsbunker, in dem einige Rekruten stationiert werden können. Der Vorteil ist hierbei auch der Schutz gegen die Psycho-Kontrollkräfte.

Sämtliche Psycho-Einheiten, die bei Alarmstufe Rot 2 noch zu den Russen gehörten, sind nun auf der Seite von Yuri und Westwood hat bei der Ausbalancierung der nun drei Parteien wirklicht gute Arbeit geleistet, auch wenn die Erz-Raffinerie bei Yuri nun Sklavensammler heißt und sogar den Standort wechseln kann. Fünf Arbeiter mit Schaufel bewaffnet stürmen dann aus der Raffinerie und ernten die Felder ab. Ansonsten setzt Yuri´s Armee stark auf die Psycho-Kontrollkräfte, sowie Gatling-Waffen, die Boden- und Lufteinheiten attackieren können. Mutierte Einheiten, wie der Berserker runden das Waffenarsenal ab.

Yuri´s Rasse

Multiplayer-Erweiterungen

Eines der wichtigsten Features beim Spiel ist die Coop-Multiplayer-Kampagne. In zehn Missionen, die wiederum in vier Kampagnen aufgeteilt sind, könnt Ihr mit einem Freund zusammen gegen die KI antreten.

Weitere Verbesserungen betreffen den Online-Modus, denn Allianzen können jetzt vor dem Start der Partie festgelegt werden und die Online-Spielerzahl wurde von vier auf sechs Spieler erweitert.

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