Fractured Soul - Test, Plattformer, 3DS, PC
Hüpfende Blicke
Das Konzept ist nicht neu. Nur hat man sich bisher meist darauf beschränkt lediglich die gerade aktive Spielebene anzuzeigen und bei einem Wechsel entsprechend umzublenden, was vor allem Soul Reaver grandios beherrschte. Die Endgame Studios haben sich jedoch dazu entschlossen jeder Ebene einen eigenen Bildschirm zu verpassen und lediglich die Spielfigur bei einem Ebenenwechsel umzublenden. Als Folge dessen muss man stets hin und her blicken, um Figur und Umgebung im Blick zu behalten - wenn auch nur in 2D.
Anfangs mag das ständige Auf und Ab gewöhnungsbedürftig sein, auch wenn man recht gemächlich an das Konzept herangeführt wird. Irgendwann geht es aber in Fleisch und Blut über und man nutzt immer schneller und öfter die jeweiligen Ebenenvorteile aus. Spätestens wenn einen tödliche Laserbarrieren durch komplette Levels ohne jegliche Checkpoints hetzen, muss man sowieso alles im Griff haben, um nicht frustriert das Handtuch zu schmeißen. Eine Gefahr, die durchaus besteht, da es nur einen einheitlichen, mitunter wirklich happigen Schwierigkeitsgrad gibt.
Fordernde Faszination
Besonders gelungen sind auch physikalische Unterschiede zwischen den Ebenen durch Wasser, Wind, Eis oder Gravitationsumkehr. Wenn z. B. nur einer der beiden Bildschirme unter Wasser liegt, muss man auf dieser Ebene Handicaps wie niedrigeres Bewegungstempo berücksichtigen, kann sich aber auch Vorteile wie langsamere Fallgeschwindigkeiten sowie weitere und höhere Sprünge zunutze machen, was u. a. an die Anti-Schwerkraftsäulen eines Pid erinnert.
Die Handhabung ist dabei angenehm einfach gehalten: Man kann sich lediglich bewegen, springen, ducken und schießen sowie zwischen den beiden Spielebenen hin und her schalten. Selbst der Touchscreen bleibt gänzlich ungenutzt. Schade nur, dass nicht einmal die 3D-Funktion des 3DS zum Einsatz kommt und auch die Präsentation eher zweckmäßig ausfällt. So gibt es keinerlei Sprachausgabe oder Story-Sequenzen. Zwischen den einzelnen Spielabschnitten bekommt man lediglich ein, zwei belanglose Sätze Text serviert.
Fazit
Auch wenn Fractured Soul sicher nichts für die Peter Molyneux' dieser Welt ist, für reaktionsschnelle Finger und Augen liegt hinter dem ständigen Auf und Ab der Blicke eine faszinierende Flucht durch parallele Welten. Die Handhabung ist trotz vieler tödlicher Gefahren herrlich einfach, das Leveldesign trotz schlichter Aufmachung immer wieder interessant. Der oft gnadenlose und nicht veränderbare Schwierigkeitsgrad birgt allerdings ein ziemliches großes Frustpotential. Der komplette Verzicht auf 3D- und Touch-Funktionen wirft zudem die Frage auf, warum man sich überhaupt für Nintendos 3D-Handheld als Zielplattform entschieden hat? Einen Blick ist das knapp acht Euro teure Zwei-Ebenen-Abenteuer im Metroidvania-Stil aber allemal wert.
Pro
- einfache Handhabung
- interessantes Leveldesign
- originelle Bildschirmwechsel
Kontra
- zweckmäßige Inszenierung
- happiger Schwierigkeitsgrad
- keine 3D
- oder Touch-Funktionen