Syder Arcade - Test, Arcade-Action, iPhone, iPad, PC
Hat man sich für einen der drei Weltraumjäger entschieden, düst man wie im Vorbild Defender in einem überschaubaren 2D-Areal nach links oder rechts, um die einfallenden Angreifer zu zerbröseln. Per Knopfdruck dreht sich der Gleiter um und es geht in die entgegengesetzte Richtung. Gelegentlich beschützt man auch einen verbündeten Raumkreuzer, welcher gerade den zu bewachenden Sektor durchquert. Von der Bewegungsfreiheit abgesehen ähnelt das Prinzip einem Horizontal-Scroller. Je nach Kampfgleiter deckt man die gegnerischen Raumschiffe mit einem Laser, Dauerfeuer oder anderen Projektilen ein; dazu kommt eine Spezialwaffe wie ein Schwarm zielsuchender Raketen. Wer fleißig Icons einsammelt, rüstet sein Schiff außerdem mit einigen Extrawaffen wie einem Schuss nach hinten auf.
Klassischer Beschützer
Der simpel gestrickte Punkte-Multiplikator wirkt leider genauso altbacken wie das Gegner-Design. Das weite All sieht mit seinen bunt funkelnden Sternen und Planeten zwar ansehnlich aus, der Großteil der Widersacher erinnert aber an gewöhnlich konstruierte Alien-Schiffe, wie man sie aus Dutzenden alten Shoot-em-ups kennt. Ab und zu kreuzen zwar auch etwas abstraktere Gegner wie pechschwarze Konstruktionen in geometrischen Formen auf, aber auch sie grasen relativ vorhersehbar ihre Bahnen ab. Leicht wird es trotzdem nicht, denn der gehobene Schwierigkeitsgrad sorgt für eine knackig-unterhaltsame Arcade-Herausforderung – vor allem beim Beschützen eines empfindlichen verbündeten Schiffs.
Knackig, aber keine Kugelhölle
Obwohl das kleine Kampfschiff digital bewegt wird, benutzt man standardmäßig den Analog-Stick des Xbox 360-Controllers. Als wir die Steuerung auf das Digikreuz umgelegt hatten, litt das Spiel unter einem seltsamen Steuerungs-Bug, welcher die Achsen vertauschte (z.B. oben und unten). Das Problem ließ sich leider auch nicht im Belegungs-Bildschirm beheben. Wenn die Steuerung funktioniert, geht sie auf dem PC naturgemäß besser von der Hand als auf dem iPad und Android-Tablets. Mit Hilfe des virtuellen Joysticks lässt sich das Schiff nicht ganz so präzise durch den Kugelhagel navigieren. Um den Frust zu minimieren, haben die Entwickler aber den Schwierigkeitsgrad ein wenig angepasst. Bis auf kleine Ruckler läuft die grafisch ähnliche Mobil-Version sowohl auf dem iPad als auch auf dem Nexus 4 flüssig. Schön auch, dass dem Spieler bislang keine In-App-Purchases aufgezwungen werden.
Fazit
Mit Syder Arcade hat Studio Evil einen routinierten Arcade-Shooter alter Schule auf die Beine gestellt, mehr aber leider auch nicht. Der größte Knackpunkt ist die Ideenarmut. Das Spiel imitiert einfach nur das Design, welches man schon aus dutzenden alter Shoot-em-ups kennt: Vor allem die schlicht gestalteten Widersacher sowie das Punkte- und Waffensystem wirkt altbacken. Sine Mora zeigt, wie es besser geht: Dort wird klassische Action in ein zeitgemäßes Design verpackt. Syder Arcade sorgt aber immerhin für Solide Arcade-Unterhaltung - vor allem durch den knackigen Schwierigkeitsgrad und den abwechslungsreichen Soundtrack.
Pro
- kniffliger Arcade-Shooter
- farbenprächtig funkelndes Weltall
- abwechslungsreicher Musikmix aus Psytrance und Chiptunes
- lustige Grafikfilter für Bildlook von C64, Amiga und anderen alten Rechnern (PC-Version)
Kontra
- fade designte Gegner mit simplen Angriffsmustern
- Bugs bei der Controller-Belegung (PC)
- kraftlose Explosionen und Soundeffekte
- althergebrachte Kombo
- und Waffen-Systeme
- Geschichte wird in simplen Textfenstern erzählt