Dare to Fly! - Test, Musik & Party, PlayStation3
Worum geht es? Ein Strauß muss mit Hilfe von Geschwindigkeitsschüben durch Ringe hindurchfliegen und eine Punktlandung hinbekommen. Das Problem: Bestückt mit zwei Move-Controllern, die man wie zwei Flügel seitwärts von seinem Körper hält, gibt man sich der Lächerlichkeit seiner Kollegen preis. Im heimischen Wohnzimmer kann das vielleicht mit dem richtigen Alkoholpegel für ein paar kurze Lacher sorgen – nüchtern nicht. Dabei verleiht die Steuerung dem Spiel alles andere als Flügel: Mit einer merkbaren Verzögerung zwischen Move-Controller und Straußbewegungen flappt der Laufvogel durch die afrikanische Savanne, verpasst deswegen immer mal wieder Ringe und will partout nicht die exakte Neigung meiner „Leuchtdildos“ wiedergeben. Hier liegen Welten zwischen der exakten Tischtennis-Steuerung eines Sports Champions und diesem Murks. Zudem ist es egal, ob man mit dem rechten oder dem linken Arm flattert: Der Strauß schlägt stets mit beiden Flügeln synchron, was eine Richtungssteuerung per Flügelschlag blockiert.
Ein Strauß im Sturzflug
Thermik terminiert
Und dann sind da noch die Ladezeiten, die sogar bei einem Neustart des Levels auftauchen, wobei die karge Umgebung die Ästhetik eines gerupften Huhns besitzt. Jedes Smartphone der letzten Generation könnte grafisch bessere Abbilder der Kampagnenstopps Afrika, Nordpol sowie dem Grand Canyon auf den Bildschirm zaubern – und wesentlich schneller laden. Und auf die lieblosen Herausforderungsmodus will ich gar nicht eingehen.
Geht ja Kranich
Fazit
Nein, ich wage es nicht zu fliegen. „Dare to Fly!“ nimmt mir jegliche Motivation: Wenn ich durch die Lüfte gleiten will, dann verlange ich eine exakte Umsetzung zwischen den Move-Controller-Bewegungen und der Darstellung auf dem Bildschirm. Aufgrund der Lags sowie der unpräzisen Umsetzung der Neigungswinkel setzt das Spiel zur Bruchlandung an. Unkreative Hindernisse, eine miserable Präsentation und der leichte Schwierigkeitsgrad verweigern dann auch noch das Öffnen der Notausgänge – auch für Eltern, die es den Kindern kaufen wollen. Da kann auch die Tatsache nicht drüber hinweghelfen, dass die Sixaxis-Steuerung mit dem Controller etwas besser funktioniert. Um es kurz zu machen: Hat Sony einen Vogel, so was durchzuwinken?
Pro
- statt einem Strauß können auch Pinguine, Kiwis und Adler geflogen werden
Kontra
- Steuerung leidet unter heftigen Lags
- Neigung wird nicht exakt wiedergegeben
- Flügelschläge werden synchronisiert
- unkreative Hindernisse
- kaum Abwechslung
- redundante Mechanik
- Schwierigkeitsgrad resultiert nur aus der unpräzisen Steuerung
- miserable Grafik