Werk-Feuerwehr-Simulator 2014 - Test, Simulation, PC
Dieser Sommer ist richtig toll; viel besser als der letzte. Wenn man das doch auch
Von Licht …
Auf der Haben-Seite verbuchen wir den anständigen Sprecher aus dem Flughafen-Feuerwehrsimulator; zusätzlich gibt es sogar Sprechfunk-Imitation an Bord der Fahrzeuge. Außerdem gibt es mit dem Wechsellader ein neues Fahrzeug im Fuhrpark, mit dem Gefahrengut aufgenommen werden kann. Mein Alter Ego verfügt neuerdings über eine Taschenlampe für Nachteinsätze und eine Axt, um Türen aufzubrechen; außerdem kann jetzt bei Bedarf Verstärkung durch KI-Einheiten angefordert werden. Die Ladezeiten haben sich von „unerträglich“ zu „noch akzeptabel“ entwickelt und auch auf ATI-Karten ist die Möchtegern-Simulation jetzt halbwegs spielbar. Der Lichtkegel der Fahrzeuge wurde von „Dynamo-Fahrradlicht“ zu „Batterie-Fahrradlicht“ erweitert und die Einsatzfahrzeuge lassen sich tatsächlich etwas weniger katastrophal lenken. Ach ja…es gibt neuerdings eine Mucki-Bude, in der ich mich fit halten kann. Zu welchem Zweck auch immer - im Spiel hat dies keine Auswirkungen. Und auf den Straßen des Werksgeländes kurven jetzt KI-Fahrzeuge herum, die aber in schöner Regelmäßigkeit ineinander krachen.
Inhaltlich unterscheidet sich die 2014’er Ausgabe ansonsten nicht relevant vom katastrophalen Vorgänger, auf dessen Test ich in diesem Zusammenhang verweisen möchte. Grobe Schnitzer und unrealistische Szenarien sind weiterhin an der Tagesordnung und das auch noch auf einem nahezu unveränderten Werksgelände: Nach wie vor muss man sich zunächst stundenlang mit einem klapprigen Golf auf dem Areal herumtreiben und „Brandherde“ in Papierkörben per Feuerlöscher „bekämpfen“, bis man dazu befördert wird, auch mal die großen Brummer zu fahren.
…und Schatten...viel Schatten!
So erreichte ich einen solchen Mini-Brandherd mit dem Auto und fuhr anscheinend zu nahe an diesen heran. Unvermittelt informierte man mich, ich hätte „Schaden“ genommen und daher müsste meine Schicht umgehend beendet werden! Im Auto? Beim Heranfahren!? An einem brennenden Papierkorb?! Ohne erkennbaren Schaden am Fahrzeug übrigens.
Oder das Martinshorn: Dass die Soundkulisse nach wie vor dünn ist wie Esspapier, ist ärgerlich genug. Mein Golf II hört sich an wie ein Elektrofahrzeug, immerhin: Das Funkgerät krächzt hin und wieder. Aber warum kann ich das Martinshorn aus der Cockpitperspektive hören, aber ausgerechnet in der Außenperspektive nicht? Wie kann
Fazit
Die „Verbesserungen“ sind nicht mehr als kleine Tröpfchen auf einem glühend heißen Stein. Für die Gurke des Jahres hat es dieses Jahr zwar nicht ganz gereicht, aber bei der Frechheit des Jahres kann man sich bei Visual Imagination Software und Rondomedia einige Chancen ausrechnen. Es gehört schon Chuzpe dazu, ein unglaublich schlechtes Produkt nur mal eben an den ganz fürchterlich ausgefransten Enden, ganz marginal etwas zu schleifen und es dann als 2014’er Edition nur unwesentlich verbessert erneut unters Volk zu werfen. Dabei bietet das Thema an sich durchaus genügend Potential für eine solide Simulation. Man müsste halt mal Leute ran lassen, die etwas von ihrem Job verstehen. Aber solange jeden Morgen genügend Leute aufstehen, die so einen billig produzierten Müll kaufen, solange gibt es wohl keinen „Handlungsbedarf“. Das ist traurig, aber irgendwo auch nur konsequent.
Pro
- saubere Deinstallationsroutine
- Tag/Nachtwechsel
- Sprachausgabe
- marginale Verbesserungen
Kontra
- ruckelt etwas weniger unter ATI-Systemen
- langweilig
- unrealistisch
- Grafik aus dem letzten Jahrhundert
- Sound dünn und unglaubwürdig
- weiterhin Programmfehler
- schwammige Steuerung
- speichern immer nur am Schichtende möglich
- nahezu dasselbe Gelände wie im Vorgänger
- kein Schadensmodell