Ironclad Tactics - Test, Taktik & Strategie, PC
Dampfende Yankees
Gekämpft wird in der Regel auf vier mal neun Felder großen Rasterflächen, wo es darum geht, seine Blechkameraden (Ironclads) möglichst effektiv von einer Seite zur anderen zu dirigieren und den Gegner an Selbigem zu hindern. Dazu stehen einem diverse Einheiten, Bauteile und Aktionen zur Verfügung, die man sich vorher anhand von Sammelkarten individuell zurechtgelegt hat.
Diese Decks enthalten stets zwanzig Karten, von denen aber nie mehr als fünf gleichzeitig zu sehen und damit zu spielen sind. Dadurch erhält der Kampfverlauf eine gewisse Unvorhersehbarkeit und Dynamik. Um Karten spielen zu können, muss man über die auf ihnen vermerkte Anzahl an Aktionspunkten verfügen, die auf unterschiedliche Arten wie dem Besetzen von Flaggenposten oder Goldminen generiert werden können.
Im Eilschritt, marsch!
Mit dem flotten Einbahntempo mag man anfangs zu kämpfen haben, später gewöhnt man sich aber an den Rhytmus inklusive gut getimter Stopps und Spurwechsel. Trotzdem wäre es schön gewesen, die Geschwindigkeit individuell regulieren zu können. Doch die lässt sich genauso wenig anpassen wie der Schwierigkeitsgrad. Auch beim Tutorial gibt es hier und da durchaus Verbesserungspotential.
Erfreuliche Vielfalt
Die 19 Stationen der Kampagne sind fest vorgegeben, halten neben dem Bestehen der Trial-&-Error-lastigen Story-Einsätze aber auch noch eine ganze Reihe weiterer Herausforderungen parat. Da gibt es nicht nur optionale Nebenziele, die man versuchen kann zu erfüllen, sondern auch Sondereinsätze mit vorgegebenen Kartendecks oder Wettstreite mit anderen Spielern.
Ärgerliche Ausgrenzungen
Neben Einzel- und Teamduellen, kann man aber auch gemeinsam gegen die KI ins Feld ziehen, sich zu zweit einem Spieler mit speziellem Bossdeck stellen oder Geplänkel mit besonderen Kampfbedingungen wie erhöhten Aktionspunkten bestreiten. Koop-Fans dürfen sogar die komplette Kampagne im Team angehen, sofern sie passende Mitstreiter kennen. Der Mehrspielermodus soll zwar noch ausgebaut werden, in welche Richtung steht allerdings noch nicht fest. Doch auch ein simpler Schlachtfeldeditor könnte schon für mehr Langzeitmotivation sorgen.
Fazit
Ironclad Tactics spielt sich in etwa wie eine Partie Plants vs. Zombies auf Seite der untoten Aggressoren - nur dass man hier nicht mit wandelnden Leichen, sondern mit dampfbetriebenen Robotern ans andere Ende des Schlachtfelds gelangen muss. Das rundenweise Marschieren wird dabei von einer Sammelkartenkomponente flankiert, die Truppen-, Ausrüstungs- und Manöverangebot bestimmt. Die Hatz nach neuen Karten ist dabei ebenso motivierend wie das Experimentieren mit verschiedenen Decks. Die Kampagne ist allerdings recht kurz, der Mehrspielermodus unnötig eingeschränkt: Die meisten Spielmodi lassen sich derzeit nur mit registrierten Online-Freunden nutzen. Kooperationen mit Fremden oder via Splitscreen sind leider tabu, Zufallsduelle in der Regel mit langen Wartezeiten verbunden. Die Langzeitmotivation ist also primär von den Interessen des eigenen Steam-Freundeskreises abhängig.
Pro
- flotter Taktikmix
- originelles Szenario
- motivierendes Kartensammeln
Kontra
- überschaubarer Umfang
- limitierter Multiplayer
- nicht lokalisiert