The Legend of Zelda: The Wind Waker - Test, Action-Adventure, Wii_U, GameCube

The Legend of Zelda: The Wind Waker
11.10.2013, Jörg Luibl

Test: The Legend of Zelda: The Wind Waker

Ihr wisst nicht, was ihr auf Wii U spielen sollt? Das ist ja auch kein Wunder – es kommt einfach zu wenig! Aber wenn man sich etwas genauer auf dem Ozean umschaut, entdeckt man vielleicht ein vertrautes Segel in der Ferne. Wir haben etwas länger gebraucht, aber die HD-Version von The Legend of Zelda: Wind Waker wird auch späte Abenteurer verzaubern.

Strahlend blauer Himmel, grellgrüne Wiesen und überall dieses wunderbare diffuse Licht, das harte Kanten mit weichem Glanz überzieht. Kaum bewegt man den kleinen Helden mit seinen scharfen Schatten aus der gleißenden Sonne in ein Gemäuer, wechselt die Atmosphäre von warm, freundlich und heiter hin zu kalt, bedrohlich und düster. Es sind auch diese Kontraste, die dem zunächst fast schon naiv anmutenden Abenteuer immer wieder die ernsten Kontrapunkte eines Märchens verleihen. Immerhin lauert neben Piraten, Riesenvögeln und Ungeheuern auch irgendwo der Archetyp des Bösen: Ganondorf.

Ein Märchen aus Licht

Aber bis dahin hat man knapp zwanzig Stunden vor sich, in denen man sich vom kleinen zum großen Helden mausert und ebenso schöne wie unnheimliche Flecken entdeckt. Ich habe die Inselwelt mit ihren Buchten und Burgen bereits vor zehn Jahren auf dem Rücken des sprechenden Drachenbootes erkundet (hier zum Test), aber diese hoch aufgelöste Variante verzaubert dank der besonderen Kraft des Lichts aufs Neue. Innerhalb der Cel-Shading-Landschaft entstand auf dem GameCube angesichts des Zeichenstils eine gewisse Distanz. Der Comicstil ist derselbe, aber hier wirkt vieles aufgrund der weichen Übergänge lebendiger,

Vor allem die weichen Übergänge und das Licht sorgen für eine zauberhafte Kulisse. Auf Wii U fühlt sich das Abenteuer noch lebendiger an.
echter und greifbarer als im Original – diese Wirkung konnte die ebenfalls ausgezeichnete HD-Version von Okami für PS3 z.B. nicht erzeugen.

Nicht nur die Kulisse wurde verfeinert, auch die Spielmechanik: Das weitläufige Meer war der Star, als Link auf dem GameCube die Segel setzte. Noch nie war die zu erkundende Welt so groß wie hier, noch nie hat das freie Segeln so viel Spaß gemacht, zumal man mit dem Taktstock des Windes auch das Wetter beeinflussen konnte. Aber die Größe hatte ihren Preis, denn man war trotz dieser magischen Hilfe mitunter sehr lange unterwegs, musste  mit Gegenwind und Hindernissen rechnen. Jetzt kann man nicht nur doppelt so schnell und unabhängig vom Wind segeln, sondern auch Wirbelstürme für die Überbrückung weiterer Distanzen einfacher nutzen.

Schneller, komfortabler, intuitiver

Hinzu kommt mehr Komfort in der Bedienung und Erkundung: Man kann sich die Weltkarte auf dem GamePad anschauen oder Gegenstände über den Touchscreen einfach per Fingertipper tauschen und einsetzen. Es gibt deutlich schnellere, teilweise sogar ganz neue Animationen – z.B. beim Einsatz des Greifhakens oder dem Schleichen mit dem Rücken zur Wand. Wind Waker spielte sich ja schon flotter und actionreicher als etwa Ocarina of Time, zumal das Kampfsystem auf den flüssigen Schlagabtausch mit Kontern setzte, aber all das sorgt nochmal für ein intuitiveres Spielgefühl. Und wem das zu leicht gefallen ist, der findet im neuen Helden-Modus eine Herausforderung, denn hier

Der Touchscreen macht es möglich: Das Bewegen, Benutzen und Anlegen von Gegenständen ist komfortabler.
regeneriert man nicht so schnell Herzen und die Feinde sorgen für doppelten Schaden.

Aber nicht alles an dieser HD-Version sorgt für Begeisterung: Das aktive Zielen mit dem GamePad ist nicht wirklich präzise, so dass man auf die alte Art anvisiert – man kann übrigens auch komplett auf den Pro Controller zurückgreifen. Außerdem werden Veteranen inhaltliche Zusätze wie etwa neue Kerker oder Gegner vermissen. Neu ist dafür die Interaktion über das Miiverse, wenn auch nicht langfristig unterhaltsam: Es ist zwar ein, zweimal lustig, sich Botschaften oder Bilder über Flaschenpost zu schicken, aber für das Spielerlebnis weitgehend überflüssig.

Was funktioniert nicht so gut?

Fazit

Manche Spiele altern so schlecht, dass man die Faszination vergangener Jahre nicht mehr nachvollziehen kann. Aber kaum erstrahlte diese Licht durchflutete Welt in HD, konnte ich nicht widerstehen – Schwert zücken, Segel setzen, Schätze jagen! Wer dieses The Legend of Wind Waker vom GameCube kennt und auf Wii U neu startet, dürfte angesichts der zauberhaften Visualisierung begeistert sein. Und hier bekommt man auch hinsichtlich des Spieldesigns endlich wieder ausgezeichnete Qualität für Wii U - wir haben bisher nur einmal Platin für Nintendos neue Konsole gezückt. Aber es gibt einen Wermutstropfen, denn nach knapp zehn Jahren hätte man auch inhaltlich Zusätze abseits von mehr Komfort und Interaktivität erwarten können. Es ist zudem sehr schade, dass es keine neuen Dungeons gibt. Der Helden-Modus sorgt aber zumindest für eine etwas größere Herausforderung in den Kämpfen. Unterm Strich ein ausgezeichnetes, visuell beeindruckendes Remake. Viel Spaß auf hoher See!

Pro

  • zauberhafte Visualisierung in HD
  • schnelleres Reisen auf hoher See
  • mehr Komfort in der Bedienung
  • alternativ mit Pro Controller spielbar
  • höherer Anspruch im Helden-Modus
  • Botschaften per Flaschenpost

Kontra

  • unpräzises Anvisieren mit GamePad
  • keine neuen Dungeons

Wertung

Wii_U

Auch wenn man mehr Dungeons vermisst: Ein ausgezeichnetes, visuell beeindruckendes Remake für Wii U - viel Spaß auf hoher See!