Super Motherload - Test, Arcade-Action, PlayStation4, PlayStation3
Das schlichte Design von Super Motherload erinnert nicht gerade an ein Spiel für 13,99 Euro. Im Gegensatz zu Pixeljunk Shooter 2 treffe ich weder auf Unmengen bizarrer Untergrundmonster noch auf aufwändige Gas- und Flüssigkeitenphysik oder interessante Grafikspielereien. Stattdessen fliege ich als Weltraum-Bergmann mit meinem kleinen kastenförmigen Flugbohrer wieder und wieder in die Tiefe, um Edelmetalle und Edelsteine abzubauen. Die Arbeit in zufällig generierten Erdschichten wirkt fast so einschläfernd wie eine Alltags-Simulation: Ein simpler Knopfdruck und schon fräst mein Bohrer einen der ewig gleich aussehenden Steine weg und befördert das Fundstück in den Frachtraum.
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme unter Tage
Ab und zu sprenge ich festere Steine oder Metallplatten mit diversen Bomben, interessante Rätsel oder strategische Bohrungen sind aber Mangelware. Manchmal muss ich z.B. eine T-förmige Explosion auslösen, um auf den richtigen Weg ans Ziel zu gelangen. Da das Gefährt nur zur Seite und nach unten bohrt, weiche ich Hohlräumen sinnvoll aus, doch auch fordert nicht wirklich. Außerdem ermöglicht das Aufrüsten des Schmezofens Kombos für besondere Legierungen. Oder ich grabe ein paar teure Knochen aus, was aber bei weitem nicht so unterhaltsam umgesetzt wurde wie bei Spectrobes. Dort musste man Fossilien immerhin vorsichtig mit dem Stylus und verschiedenen Meißeln freilegen.
Rauf, runter, rauf, runter
Die Geschichte um geheime Experimente, verzerrte Warnungen und ein mysteriöses Untergrundwesen klingt zwar interessant, wird aber nur in kurzen englischen Funksprüchen erzählt. Deutlich gelungener wirkt die fantastische Musik von Eric Cheng: Raue Perkussionsgeräusche, experimentelle Breakbeats und ruhige Synthie-Geräusche erzeugen einen unheilvoll mysteriösen Soundteppich.
Teamarbeit
Wer zu spät einsteigt, muss aber damit rechnen, dass er seine Partner mit langsamer Fluggeschwindigkeit, einem zu kleinen Tank und und anderen Schwächen ausbremst. Schade auch, dass es keinen Online-Koop gibt. Kleine Lags hätten hier nicht gestört: Die winzigen Bergbau-Helis können schließlich nicht miteinander kollidieren.
Fazit
Beim Spielen von Super Motherload hatte ich zeitweise große Mühe, meine Augen offen zu halten. Im Gegensatz zu Steamworld Dig oder Pixeljunk Shooter 2 sieht die unterirdische Welt sehr eintönig aus. Der ruhige Soundtrack erzeugt zwar eine mysteriöse Stimmung, das Graben gestaltet sich aber trotz kleiner Kombos und Sprengrätsel zu einfach. Außerdem wurde das simple Prinzip stark gestreckt: Bis ich endlich neue Tiefen mit heiß ersehnten Upgrades erschließen konnte, musste ich zu lang ackern. Mit zwei bis vier lokalen Teilnehmern macht das koordinierte Höhlenforschen schon etwas mehr Spaß. Trotzdem eignet sich der Titel auch hier nur für sehr genügsame Spieler.
Pro
- mysteriöser experimenteller Electro-Soundtrack
- unheimliche Geschichte...
- Offline-Koop für bis zu vier Spieler...
Kontra
- einschläfernde Bergbau-Routine
- ...Story wird in simplen Funksprüchen erzählt
- ...Neueinsteiger bremsen gut ausgerüstete Mitspieler aus
- teure Upgrades erfordern zu viel Arbeit
- schlichte Kulissen und simple Animationen
- kein Online-Koop