Kung Fu Rabbit - Test, Plattformer, Wii_U, 3DS, Android
Hmmm, wären da nicht die markanten Ohren, wäre es gar nicht so einfach, diesen Block mit den zusammengekniffenen Augen, den roten Wangen und winzigen Gliedmaßen überhaupt als putzigen Hasen zu identifizieren – aber es muss ja auch nicht jedes Kampf-Karnickel so aussehen wie Jazz Jack Rabbit oder der blutrünstige Ash aus Hell Yeah. Zudem fügt sich der etwas unförmige Meister damit wunderbar in den etwas eigenwilligen Grafikstil ein, der sich am besten als eine Mischung aus Minimalismus und bunten Cartoon-Kulissen beschreiben lässt. Zu schade, dass man die farbenfrohen Schauplätze auch auf dem 3DS nur in 2D erleben darf: Selbst wenn man den Effekt am Schieberegler des Handhelds aktiviert, passiert nichts.
Karottensammler
Die Aufgabe ist eigentlich simpel: Man muss seinen Schüler am Ausgang der meist sehr kleinen Abschnitte erreichen und dabei möglichst alle vier versteckten Möhren einsammeln – inklusive der Super-Karotte, die man zwar meist schwieriger bekommt, aber deutlich wertvoller ist als das Standard-Gemüse. Damit es nicht zu einfach wird, sind die drei Welten mit ihren jeweils 20 Leveln nicht nur mit heimtückischen Fallen gespickt, sondern auch bewaffnete Widersacher stellen sich dem Meister des Hasen-Kung-Fu immer wieder in den Weg, offenbaren gleichzeitig aber auch durch blaues Blinken ihre Schwachstelle. Ausgeschaltet werden sie automatisch, sobald man sich der Schwachstelle von hinten nähert. Alternativ lässt sich auch in bester Jump'n'Run-Tradition die Fähigkeit für einen tödlichen Kopfsprung freischalten. Schlimmer als jeder Feind ist aber der schwarze Teer, der sowohl am Boden als auch Wänden und sogar Decken hervortritt: Schon die kleinste Berührung mit dem teuflischen Zeug reicht aus, um den Möhrensammler ins Nirwana zu schicken.
Sinnvolle Extras
Fazit
Am Anfang hatte ich durchaus Freude mit dem hasigen Kung-Fu-Meister! Trotz ihrer kompakten Größe haben es die Abschnitte durchaus in sich und das Möhrchen-Sammeln ist verdammt motivierend. Selbst nach zehn oder mehr Anläufen war mein Verlangen nach der Extra-Karotte so groß, dass ich immer wieder einen neuen Versuch gestartet habe. Doch spätestens in der Mitte jeder Welt fiel es mir immer schwerer, mich zum Weiterspielen aufzuraffen: Was am Anfang noch so charmant aussieht, wird trotz zunehmender Herausforderung erschreckend schnell redundant. Zudem kann man die ewig gleichen Kulissen und Gegner irgendwann nicht mehr sehen – genau wie mir die eintönige Hintergrundmusik schnell aus den Ohren gequollen ist. Besitzer von Android-Handys dürfen sich außerdem fragen, ob ihnen die präzisere Controller-Steuerung knapp fünf Euro wert sind, denn im PlayStore ist Kung Fu Rabbit kostenlos zu haben.
Inhaltlich und preislich ist die 3DS-Umsetzung außerdem identisch zum Wii-U-Vorbild - mal abgesehen von der etwas pixeligeren Darstellung. Würde Nintendo wie Sony bei manchen Titeln ebenfalls eine Cross-Buy-Funktion anbieten, wäre Kung Fu Rabbit ein idealer Kandidat. Besitzt man den reinen Download-Titel bereits auf der Konsole, braucht man ihn kein zweites Mal und umgekehrt. Enttäuschend ist, dass die Entwickler nicht einmal einen 3D-Effekt implementiert haben - die bessere Tiefenwirkung hätte sicher gut ausgesehen.
Pro
- putziger Grafikstil
- forderndes Leveldesign
- Auswahl an hilfreichen Extras
Kontra
- recht schnell sehr redundant
- extrem kurze Level
- eintönige Musikbegleitung
- Steuerung etwas schwammig
- kein optionaler 3D-Effekt