Senran Kagura Burst - Test, Prügeln & Kämpfen, 3DS, PlayStation4, PC
Mach dich nackig!
Sehr einfach gestrickt
Aber es bleibt dabei: Spielerisch ist das Kampfsystem leider längst nicht so tief wie die Dekolletés der Akteurinnen. Trotzdem hatte ich am Anfang durchaus Spaß dabei, mich durch die Horden von Klon-Gegnern zu kloppen, bei denen man Hit-Kombos von 500 und mehr Schlägen erreichen kann – vor allem dann, wenn man seine Widersacher beim Aufleuchten eines grünen Kreises mit schnellen Reflexen in luftige Höhen befördert und dort weiter auf sie eindrescht. Allerdings ist nicht nur aufgrund der mangelnden Gegner-Variationen schnell die Luft raus, denn auch die Schauplätze bieten optisch zu wenig Abwechslung und werden scheinbar nach dem Copy&Paste-Prinzip zusammengesetzt. Zudem wird in den Kämpfen auf die 3D-Darstellung verzichtet, obwohl sie die Grafik sicher etwas aufgewertet hätte. So kommt man aber nur in vereinzelten Videos und bei der Aktivierung der Spezialkräfte in den Genuss des Effekts. Ach ja, in der Umkleidekabine selbstverständlich auch: Wer schon immer sehen wollte, wie dem 3DS Brüste aus dem oberen Bildschirm wachsen, ist hier richtig.
Ying oder Yang?
Alternativ aktiviert man schon vor dem Start des Levels den Frantic-Modus: Hier will die Shinobi-Schönheit anscheinend zusätzlich mit den Waffen einer Frau kämpfen und tritt den Widersachern gleich zu Beginn im Bikini entgegen. Mangels Klamotten-Schutz kann sie zwar nicht so viel einstecken, teilt dafür aber umso kräftiger aus und hat Zugriff auf weitere Spezialangriffe. Je nachdem, ob man eher den Shinobi- oder Frantic-Weg nutzt, bekommt man neben Erfahrungspunkten auch Boni für das Ying- und Yang-System, mit dem man seine Fähigkeiten weiter beeinflussen kann. Baut man z.B. mit der Verwendung des Shinobi-Modus vornehmlich den Yang-Wert aus, wird sich die Anzeige für Spezialangriffe schneller wieder füllen. Zudem sollte man Ausschau nach zerstörbaren Gegenständen halten, die u.a. XP-Belohnungen oder das Auffrischen der Energie bereit halten. Mit Rangaufstiegen verbessert man für jeden Charakter einzeln die Werte in den Bereichen Lebensenergie, Angriff und Verteidigung sowie Ausdauer. Es stehen sowohl fünf liebe als auch fünf böse Mädels zur Wahl, deren Herkunft, Hintergründe und Verbindungen in Dialogen und den besagten Zwischensequenzen näher gebracht werden. Dabei muss man entweder der japanischen, zumindest aber der englischen Sprache mächtig sein, denn die japanische Sprachausgabe wird lediglich von englischen Texten untertitelt; eine deutsche Lokalisierung gibt es genauso wenig wie männliche Charaktere als spielbare Figuren.
Fazit
Was für eine billige Fleischbeschau! Was für eindeutig zweideutige, manchmal sogar einfach nur eindeutige Dialoge, bei denen ich mich oft nicht entscheiden konnte, ob ich grinsen, mit dem Kopf schütteln oder mich einfach nur fremdschämen sollte! Senran Kagura Burst ist schon ein sehr spezielles Prügelspiel, das sich vor allem an Leute richtet, die ihren Manga-Softporn-Fetisch auch am 3DS ausleben wollen. Ihr wollt dabei zusehen, wie sich Ninja-Bräute die Klamotten vom Leib reißen lassen oder gleich im Bikini antreten? Ihr möchtet, dass animierte Brüste aus dem oberen Bildschirm eures Handhelds wachsen? Ihr könnt japanischen Mädchenstimmen mit hohem Kicher-Faktor etwas abgewinnen? Super, dann ist das hier genau euer Ding! Doch spielerisch fällt das Beat'em-Up trotz vieler üppiger Oberweiten leider zu flach aus und beschränkt sich im Kampf gegen die Klon-Armee zu sehr auf stupides Knopfgehämmer ohne taktischen Anspruch. Auf Dauer ist die Luft trotz der Aussicht auf Rangverbesserungen und neue Klamotten zu schnell raus. Für einen Quickie zwischendurch reicht es aus und trotz vieler Klischees steckt tatsächlich noch mehr in der Hintergrundgeschichte als man auf den ersten Blick vermutet.
Pro
- durchaus spaßige Kämpfe...
- gute Auswahl an Charakteren
- spielerische Unterschiede zwischen guten und bösen Shinobi
- Upgradesystem und viele Freischalt-Boni
- nette Auswahl an Outfits
Kontra
- ...aber spielerisch sehr flach (Buttonmashing)
- billig inszenierte Fleischbeschau
- Gegner aus der Klonfabrik
- langatmige, klischeebehaftete Story-Sequenzen
- langweilige, wiederholungsanfällige Kulissen
- 3D-Effekt wird kaum genutzt
- keine deutsche Lokalisierung