FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 - Test, Sport, 360, PlayStation3

FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014
15.04.2014, Jörg Luibl

Test: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014

Vollpreisveranstaltung in Rio

Ist denn schon WM? Nein, die beginnt erst am 12. Juni in Sao Paulo mit dem Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien. Electronic Arts lässt euch schon ab 17. April kicken. Allerdings nicht per Download für alle Plattformen, sondern nur auf Xbox 360 und PlayStation 3 in der Box – und das zum Vollpreis. Ob sich FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 (ab 27,00€ bei kaufen) lohnt, klärt der Test.

Deutschland hat sich - mal wieder - tapfer in einem Turnier geschlagen: Trotz einer klaren Niederlage gegen Portugal im ersten Spiel konnte die Nationalmannschaft die Gruppenphase als Zweiter beenden. Im Viertelfinale besiegte man Frankreich knapp, im Halbfinale dann überraschend souverän die Spanier, die bis dahin tatsächlich kein Gegentor kassierten. Aber im "Traumfinale" gegen Brasilien hatte man keine Chance - Hulk und Neymar netzten jeweils zweimal gnadenlos ein.

Brasilien ist Weltmeister!

Es folgte ein Freudenfest: Feuerfontänen über dem Stadion, feiernde Menschen in Rio und gestandene Multimillionäre der Selecao, die wie kleine Kinder einen ganz tollen Geburtstag feierten. Die deutschen Fans sahen aus wie geschminkte, aber reichlich begossene Pudel. Und Schweinsteiger schien Lahm zu fragen, ob das wohl seine letzte WM und die letzten Wochen nur ein Alptraum waren. Erst in Berlin verloren, dann in Lissabon, jetzt in Rio...

Bis zum Finale ist es ein weiter Weg: Kann das deutsche Team den Pokal gewinnen? Wenn man den Schwierigkeitsgrad weit runter dreht, werden Träume jedenfalls schneller wahr.


Ist ja alles nur ein Alptraum

Aber Moment mal - ist ja alles nur Fiktion! Und was für eine Schlechte: Spätestens als Sepp Blatter den goldenen Pokal im Konfettiregen überreicht, wirkt das Ganze wie gut geschminkte Science-Fiction. Der 78-jährige Schweizer sieht beim Jubel der Brasilianer aus wie ein 40-Jähriger - man wundert sich, dass er nicht noch mal vor juveniler Lebensfreude mit Neymar zum kooperativen Fallrückzieher ansetzt. Aber so weit wollte Electronic Arts den FIFA-Greis dann doch nicht modernisieren.

Schließlich hat man schon alle 19 lizenzierten Trainer so weit es geht unrealistisch verjüngt: Egal ob Scolari oder van Gaal - alle Fußballlehrer strahlen wie neu geborene Polygononkel. Okay, Sonnyboy Klinsmann sieht natürlich immer gut aus. Nur einen hat es wirklich seltsam schlecht erwischt: Yogi Löw. Wo ist die neue deutsche Leichtigkeit, wo die Eleganz? Er sieht mit seinen Augenringen richtig alt aus - und das schon in der Gruppenphase! Richtig gut wäre die Dramaturgie, wenn sie den emotionalen Gemütszustand eines Trainers vom Turnierverlauf abhängig machen würde. Aber das geht vermutlich selbst auf PS4 und Xbox One nicht, wenn die WM-Edition 2018 für Russland verkauft wird.

Hier sieht es sauber aus, im Spiel wirkt das deutsche Heimtrikot wie in Schmutzwasser getränkt.


Deutsches Heimtrikot nicht gewaschen?

Obwohl das Art- und Menüdesign durchaus gefällt, findet man recht schnell trübe Stellen im Amazonasgebiet. Manchmal sind es ja Kleinigkeiten, auf die es in einer Präsentation ankommt. Natürlich kann EA nichts für das üble Design der deutschen Nationaltrikots - vor allem nicht für das rotschwarze Streifenhörnchen-Outfit. Aber das neue weiße Heimtrikot der deutschen Elf, das vor galaktischer oder zumindest teutonischer Sauberkeit strahlen müsste, sieht schon nach dem Anstoß aus wie durch Schmutzwasser gezogen. Kann die Engine keine einfachen Falten richtig darstellen?

Immerhin ähnelt es damit dem offiziellen WM-Ball "Brazuca", der wie eine Modderkugel über das saubere Grün rollt. Und im Gegensatz zu den meisten Trainern kommen auch die Spielergesichter vor dem Anstoß schlecht weg, weil seltsame Schattenfäden über sie flackern und es bei laufender Nationalhymne leicht ruckelt. Aber selbst ohne diese fragt man sich: Warum neigen die Jungs die Köpfe so unnatürlich nach links oder rechts? Das sieht fast aus, als hätten sie keine Lust auf diese Vollpreisveranstaltung. Oder sind es brasilianische Moskitos im Nacken? Schlechte Regie-Anweisungen? Fehlende Power der PS und 360? Vermutlich alles zusammen.

Am Rande eines Spiels gestikulieren die prominenten Trainer dann wütend oder jubeln vor Freude - eine der wenigen offensichtlichen Neuerungen in FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014. Dieses Theater in der Coachingzone sorgt zwar zu Beginn noch für etwas mehr Leben, wirkt aber spätestens nach der Gruppenphase immer zu ähnlich, zu wenig individuell. Von authentischer Emotion kann auch dann keine Rede sein, wenn sie sich über Nichtigkeiten aufregen. Das Ziel ist ja richtig, der Weg allerdings noch lang - eine weitere Etappe wird dann FIFA 15. Das wird richtig spannend bis Qatar 2022. Ob Blatter dann aussieht wie 30?

Mehr Emotionen am Spielfeldrand

Jedenfalls hat EA noch genug Zeit für Charakterstudien und angewandter Fan-Anatomie. Spätestens wenn die Kameras zum x-ten Mal nach einem Tor die feiernden Fans einfangen, bekommt das Ganze nämlich zombieske Züge: Die deutschen, spanischen, chilenischen, argentinischen, ghanaischen und sonstwas Polygonfiguren scheinen irgendeinen Multikultikarneval zu feiern und werden teilweise geklont - achtet auf diese Frau mit der Brille, die muss sich Tickets für alle Gruppenspiele erschlichen und schnell umgeschminkt haben! Nicht falsch verstehen: Auf den ersten Blick sieht das alles toll aus, aber spätestens auf den zweiten wirkt diese Euphorie einfach nur künstlich. Ja, ist nur ein Videospiel, aber wollen wir nicht zumindest so mittendrin sein wie es die Packungen versprechen?

Schon bei der Teamvorstellung fallen zwei Dinge negativ auf: Es ruckelt und es gibt seltsam flackernde Schatten auf den Gesichtern. Inhaltlich hat EA zumindest was Zahlen angeht viel zu bieten: 203 Nationalmannschaften, 7.469 Spieler, 19 lizenzierte Trainer und 21 neue Stadien.


Kamerafahrten hui, Dramaturgie pfui

Obwohl sich EA mit seinem bunten Menüdesign sowie sehr hübschen Choreografien vor Anpfiff und gelungenen Kamerafahrten in zwölf brasilianische Stadien sichtlich Mühe gibt, so etwas wie WM-Fieber in der Präsentation entstehen zu lassen, wirken manche Ideen zu aufgesetzt. Dass man bei einem Tor zu einem Fanfest in Berlin, Paris oder Madrid umschaltet, ist an sich eine gute Idee. Was geht über bierselige lokale Euphorie?

Aber spätestens beim zehnten Mal hat man sich an den immer gleichen Kulissen, die lediglich architektonische Platzhalter tauschen, sattgesehen - zumal die Ladezeiten jetzt deutlich länger ausfallen; selbst vor einem Offline-Freundschaftsspiel. Apropos: Warum kann man da nicht mehr gleichzeitig zwischen den Teams wählen? Jetzt muss einer warten, bis der andere endlich Deutschland genommen hat.

Was sich durch die gesamte Präsentation zieht: Ja, alles schick, aber viel zu statisch. Es fehlt eine inhaltliche und bildliche Dramaturgie, die das Großereignis von der Eröffnung bis zum Finale erst knistern, dann so richtig lodern lässt - alles sieht von Beginn an überall gleich aus. Schon in den Gruppenspielen gibt es Konfettiregen und man spürt beim Weg ins Finale keine Veränderung der Atmosphäre in den Stadien. Und HSV-Rufe bei einem Spiel zwischen Brasilien und Deutschland sind zwar erbaulich und touristisch denkbar, aber wenig hilfreich, wenn man zwei zu null zurückliegt.

Immerhin ist das nicht so schlimm wie das Duo, denn "Buschi" und "Breucki" kann man einfach nicht mehr hören - selbst wenn sie jetzt Anekdoten früherer WM-Turniere einstreuen. Angeblich hat man "15 Stunden" neue Kommentare aufgenommen; blöd nur, wenn man nach fünfzehn Minuten einfach keinen mehr hören will; zumindest keinen deutschen. Der beste Service von EA erinnert an Sky: Da kann man den Reif auch abschalten.

Wie spielt sich das Ganze? Tatsächlich etwas anders als FIFA 14, aber (Überraschung!) nicht entscheidend genug - zumal es neben Verfeinerungen auch Verschlimmbesserungen gibt und man an die physikalische Authentizität auf PS4 sowie Xbox One nicht herankommt. Man hat quasi eine veraltete Spielmechanik etwas gepudert und poliert. Positiv wirkt zunächst, dass die Stürmer den Ball in brenzligen Situationen nicht nur länger am Fuß halten, sondern auch deutlicher an Tempo gewinnen. So entstehen tatsächlich mehr gefährliche Offensiv-Situationen durch Geschwindigkeitswechsel und schnelle Drehungen. Schön ist auch, dass man bei Ecken über das Steuerkreuz aus vorgefertigten Varianten wählen und Stürmer z.B. zum kurzen oder langen Pfosten schicken kann. Firlefanz ist, dass der Torwart beim Elfmeter gestikulieren, also den Schützen irritieren, und dass man auf neue Art jubeln kann.

Etwas anderes Spielgefühl

Das Artdesign weiß zu gefallen. Aber unter der Oberfläche enttäuschen vor allem die "zehn neuen exklusiven" Spielmodi - es fehlt an Regie und Dramaturgie.

Verschlimmbessert wurde die Ballphysik insofern, dass die Pille jetzt auch dann an den Stürmerfüßen zu kleben scheint, wenn sie von drei, vier Verteidigern wie von Bienen umschwärmt werden. Und das Leder versackt bei langen Pässen auf halbem Wege unnatürlich, obwohl man mit Schmackes den Flankenwechsel forciert - manchmal hat man das Gefühl, es sei mit Eisen gefüllt. Auch bei Pressschlägen, die mit voller Wucht stattfinden, kann das seltsam aussehen, wenn der Ball wie eine träge Bowlingkugel abprallt. Viele Bälle scheinen "zu verhungern". Es ist ja tendenziell richtig, mehr Schwere in die traditionell zu leichte FIFA-Ballphysik einzubauen - aber es fehlt an der Balance.

Trotzdem bauscht man die Technik natürlich auf. Zusammen mit Adidas hat man angeblich "das realistischste Ballphysik-System für Xbox 360 und PlayStation 3" entwickelt.  Wenn das das Maximum ist, dann sollte man in die Zukunft blicken und sein Geld gleich für FIFA 15 sparen. Der Sportartikelhersteller und EA werden das auf Xbox One und PS4 sicher toppen, vermutlich mit dem "Real Next Gen Evolution Ball Physics System". Manchmal sind die Wortneubildungen ja spannender als der Inhalt von Sportspielen.

Ballphysik von adidas und EA

Ärgerlich ist in dieser WM-Edition, dass es altbekannte Clippingfehler in Wiederholungen (Torwart und Pfosten sind scheinbar nicht kollisionsfähig) sowie Ruckler gibt - das Spiel läuft bei uns weder auf PS3 noch 360 komplett flüssig. Unverständlich ist zudem, dass EA nicht mal irgendwo in einem kurzen Video oder Tutorial zusammenfasst, was man tatsächlich an neuen "Finessen" eingebaut hat. So muss man über das Experimentieren mit dem rechten Analogstick das Wenige selbst herausfinden; dass es z.B. kleinere Steuerungserweiterungen gibt, mit denen man den Ball elegant mitnehmen oder zum Hackentrick ansetzen kann. Warum nicht einfach alles Neue kurz zeigen? Ist doch nicht viel.

EA protzt mit "zehn neuen Spielmodi", aber kaum einer davon macht wirklich Spaß - entweder weil er eine Variante längst bekannter Spielmodi ist oder weil er nicht dramatisch genug ist. Vor allem jene, in denen es um einen Weg zum Ziel geht, sind von Überflüssigkeit, Sterilität oder Pseudo-Trainingseinheiten geprägt, mit denen man sechs Werte einzelner Spieler pimpen kann. Das WM-Turnier will man natürlich trotz dieser Placebo-Inhalte zocken. Aber wer will tatsächlich alle Qualifikationsspiele nochmal oder selbst einzelne historische Situationen erleben, wenn da weder harte Personalentscheidungen zu treffen noch die Presse als Druckmacher richtig integriert ist? Die wenigen Zeitungsartikel mit Bundesyogi als Aufmacher sind ein Witz. Und wer braucht wirklich neue Minispiele?

Zig Spielmodi, wenig Dramaturgie

Viel wichtiger ist, dass die Karriere absolut kein individuelles Flair verströmt. Man kann sich z.B. zum Ziel setzen, einen jungen Kicker von der B-Elf zum Kapitän der Nationalmannschaft aufsteigen zu lassen. Hört sich an wie eine spannende Aufgabe, aber fühlt sich an wie eine Excel-Übung mit Brasilien-Deko. Man muss einfach mal die Karriere eines NBA 2K14 spielen, um den Klassenunterschied in der Inszenierung zu erkennen - und zwar sowohl auf als auch

Die neuen Spielmodi können trotz kleiner Zusätze nicht lange unterhalten. Hier kämpft man um den Platz als Kapitän in der nationalmannschaft mit Rivalen - ist aber nicht mehr als Statistik.

abseits des Platzes. Der Spielaufbau ist angesichts des fehlenden fußballerischen Feedbacks, das wirklich situationnsabhängig kluge oder schlechte Aktionen bewertet, immer noch ein Witz. Wo ist denn die Rivalität der Kapitänsanwärter zu spüren? Wann baut EA mal echtes taktisches Know-how ein? Und wenn man seinen Profi steuert, fehlt auch das Feedback am Rande von Trainer, Mannschaft oder Fans. Machen wir es kurz: Das fühlt sich einfach nicht echt, nicht mittendrin, nicht realistisch genug an.

Vielleicht kommt das Fieber ja im Juni: EA will zum Start der WM nicht nur die Kader und Werte anpassen, sondern auch Live-Szenarien anbieten, in denen man unter speziellen Voraussetzungen wie ein bestimmtes Ergebnis bei bestimmter Zeit eine Partie nachspielen kann.

Dass Electronic Arts in erster Linie Geld verdienen will, ist normal. Und schließlich kann ich ja selbst entscheiden, ob ich Murks wie Dungeon Keeper oder Ultima Forever kaufe. Dass man aber nach dem Propagieren von Qualitätsoffensiven mit diesen lieblosen Markenverwurstungen auch Vertrauen und Image verliert, weil man die Seele und die Tradition der Spiele ignoriert, sollte den Leuten um Andrew Wilson zu denken geben. Zwar ist diese WM-Edition weit weg von der unverschämten Entseelung oben genannter Titel. Aber die Fußballfans keine sechs Monate nach einem FIFA 14 jetzt wieder zum Vollpreis zur Kasse zu bitten, bevor man erneut im Oktober für FIFA 15 die Hand aufhält, ist einfach nur dreist.

Noch ein Wort zur Strategie

Die zwölf offiziellen WM-Stdien können sich sehen lassen: Choreos und Kamerafahrten sind gelungen. Aber der "zwölfte Mann" ist nicht wirklich spürbar.

Dieses FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 riecht ja schon schlecht, bevor man es einlegt: Electronic Arts ignoriert als einer der führenden Publisher der Welt mit der umsatzstärksten Marke FIFA einfach mal gängige digitale Vertriebswege, aktuelle Technologie und drei Plattformen – das Spiel um das größte Turnier der Welt wird gar nicht erst für PC, Xbox One und PlayStation 4 angeboten. Ein Armutszeugnis und eine einzige Heuchelei ist das in einer Branche, in der namhafte Hersteller vor kurzem noch betonten, wie wichtig die neuen Konsolen für den Fortschritt in der Spielwelt seien.

Diese WM-Edition kommt nicht als Download für zwanzig, sondern zum Vollpreis für satte 60 Euro. Es ist vollkommen lächerlich, dass es dann noch eine "Champions Edition" für zehn Euro mehr gibt, in der es u.a. weiteren sinnlosen virtuellen Torjubel und ein All-Star-Team gibt! Gibt es tatsächlich Leute, die das kaufen? Und das alles nur für PS3 und 360, obwohl es sich hinsichtlich des Spielgefühls kaum von FIFA 14 unterscheidet und extrem schnell verfallen wird - nämlich mit dem Abpfiff der WM am 13. Juli, während im Spätsommer die Kampagne für FIFA 15 anläuft.

Fazit

Weder die offizielle Lizenz noch die inhaltlichen Ergänzungen rechtfertigen unverschämte 60 Euro für dieses Spiel. Und warum kommt dieses Turnier nicht als Download für alle Plattformen – also auch für PC, PS4 und Xbox One? Selbst wenn ich diese anachronistische Preis- und Systempolitik außen vor lasse, bin ich als Fußballfan auf PS3 und 360 ernüchtert. Einer der größten Publisher der Welt ist nicht in der Lage, echtes WM-Feeling zu inszenieren. Zu schnell hat man sich satt gesehen, zu oberflächlich sind die Anpassungen in der Präsentation. Zwar können Menüdesign und Kamerafahrten über die Stadien überzeugen, aber die Fans erinnern stellenweise an Zombies, die Trainer gestikulieren viel zu steif, die Schatten wirken wie Fremdkörper in Gesichtern der Profis, viele Farben auf Trikots und Bällen wirken schmutzig verwaschen, der Karrieremodus bleibt schrecklich steril - kein Vergleich zu NBA 2K14. Und es schleichen sich sporadisch sowohl hässliche Matschtexturen als auch Ruckler ein. Zwar spürt man leichte Verfeinerungen im Spielaufbau, aber ob ich jetzt mit Deutschland in FIFA 14 gegen Brasilien antrete oder in dieser WM-Edition, macht hinsichtlich Spielspaß, Spannung und Atmosphäre keinen Unterschied. Und was kommt schon im Herbst? Richtig: FIFA 15. Wem soll man das empfehlen? Vielleicht einem gut betuchten, aber vollkommen abgestumpften Grillprofi, dem es egal ist, dass sein sauteurer Hummer diesen einen Abend auch noch fade schmeckt...

Pro

  • etwas mehr Offensiv-Power
  • Trainer aktiv am Spielfeldrand
  • gelungenes Art- und Menüdesign
  • neue Taktik-Optionen bei Ecken
  • schöne Kamerafahrten und Choreos vor dem Spiel
  • zig Offline- & Onlinemodi

Kontra

  • sporadische Ruckler
  • Trainer gestikulieren unnatürlich
  • Ballphysik fehlt die Balance
  • WM-Inszenierung ohne spürbare Regie
  • neue Karrieremodi ohne Spannungskurve
  • Flackerschatten bei Profigesichtern
  • zombieske, immer gleiche Fanjubelorgien
  • weiße Trikots sehen aus wie Schmutz-Shirts
  • offizieller Ball sieht aus wie Modderkugel
  • keine parallele Teamauswahl vor Matches
  • keine Übersicht der Neuerungen
  • schwache deutsche Kommentare
  • viele Offizielle sehen 20 Jahre jünger aus
  • unverschämte Preispolitik

Wertung

360

Selbst wenn ich diese anachronistische Preis- und Systempolitik außen vor lasse, bin ich als Fußballfan auf PS3 und 360 ernüchtert.

PlayStation3

Selbst wenn ich diese anachronistische Preis- und Systempolitik außen vor lasse, bin ich als Fußballfan auf PS3 und 360 ernüchtert.