Super Smash Bros. - Test, Prügeln & Kämpfen, N64, 3DS, Switch, Wii_U
Nintendo hat die Wartezeit genutzt: Im neuen Ableger von Super Smash Bros. (ab 42,99€ bei
Schöner, größer, präziser
Die Spielmechanik hat sich nicht geändert: Ähnlich wie in Mario Kart 8 kämpft ein Aufgebot aus Videospiel-Allstars um Ruhm und Ehre. Hier geht es aber natürlich handfester zur Sache. Um das Chaos perfekt zu machen, funkt auch noch die Umgebung dazwischen. Die Entwickler haben Unmengen herrlich alberner Ideen verwirklicht: Mal bekriegt man sich in vor Gefahren strotzdenden Retro-Kulissen von Donkey Kong oder Pac-Man, anderswo pustet der Sturm das aggressive Grüppchen von den Zinnen in eine Burg. Auf der F-Zero-Strecke kann es passieren, dass man von den Gleitern über den Haufen gefahren wird.
Klassisches Prügel-Chaos
Nützlich sind außerdem die Pokémon-Helfer, welche sich per Pokéball herbeirufen lassen. Je nach Stufe und Art piesacken sie die Gegner unterschiedlich aufdringlich mit Sturzflügen und anderen Gemeinheiten. Auch die Vielfalt stimmt: Es gibt wieder Unmengen spezieller Herausforderungen, Ausdauerkämpfe und Belohnungen zum Sammeln. Mehr Details zum Spielablauf findet ihr im Artikel zur 3DS-Version, hier konzentrieren wir uns auf die Neuerungen.
Nützliche Helfer
Auch die verschachtelten Menüs stiften zu Beginn Verwirrung. Wer z.B. ein eigenes Steuerungsprofil mit umbelegten Knöpfen nutzen will, muss es in jedem Modus neu aktivieren – mit Hilfe eines winzigen Untermenüs unter der eigenen Figur. Im Gegenzug lassen die Konfigurationsmöglichkeiten kaum Wünsche offen. Vom Gamepad über die Wii-Fernbedienung mit Nunchuk oder den Classic-Controller bis hin zum Pro-Controller lassen sich zahlreiche Eingabegeräte nutzen. Neben dem „Tuning“ für eigene Kämpfer und Miis gibt es neuerdings auch einen kleinen Level-Editor. Viel mehr als ein paar karge Hügel lassen sich mit Hilfe der beschränkten Zeichen-Möglichkeiten aber nicht auf die Beine stellen. Auch der klassische Modus und die neuen Spezialaufträge der riesigen Hand haben mich als Einzelkämpfer deutlich länger motiviert als auf dem 3DS.
Lokale Prügel-Party
Beim Online-Modus bleibt Nintendo sich leider treu: Im Vergleich zum 3DS-Titel wurden die Möglichkeiten kaum erweitert. Beim privaten Spiel mit Freunden gibt es wieder jede Menge Konfigurationsmöglichkeiten, aber in der öffentlichen Spielersuche lassen sich nur wenige Details beeinflussen. Das „Geplänkel“ für bis zu vier Spieler eignet sich vor allem für den lockeren Einstieg: Die Ergebnisse der Smash- und Team-Kämpfe fließen nicht in die Statistik ein. Hier kommen allerdings alle verrückten Extras und Level-Transformationen zum Einsatz. In der Variante „Hart auf Hart“ geht es ernster zur Sache: Um möglichst faire Voraussetzungen für alte Hasen zu schaffen, geht es ohne Extras in statischen Arenen zur Sache.
Karger Online-Modus
Technisch läuft der Online-Part nicht immer rund: In unseren Vierer-Matches kam es regelmäßig zu Rucklern und Verbindungsabbrüchen. Manchmal ging sogar die komplette Spielgeschwindigkeit in die Knie, so dass wir in Zeitlupe spielen mussten. Schade, dass sich die Spielersuche nicht einmal auf ein Territorium wie Europa beschränken lässt. Die spannenden Duelle zwischen zwei Kontrahenten liefen dagegen ähnlich flüssig wie im Xbox-One-Prügler Killer Instinct. Wer möchte, kann sich außerdem wieder die Matches anderer Spieler aus aller Welt anschauen und sein verdientes Geld auf den Sieger setzen.
Verbindungsprobleme
Fazit
Was für ein Monstrum! In punkto Umfang steckt Super Smash Bros. fast die gesamte Prügel-Konkurrenz in die Tasche. Über 50 Nintendo- und Videospiel-Stars warten darauf, dass man ihre aberwitzigen Attacken in zahlreichen Modi erforscht und perfektioniert. Auf Wii U steuert sich das technisch saubere Gemetzel eine ganze Ecke besser als auf 3DS und die Einzelspielermodi haben mich hier deutlich länger motiviert als auf dem Handheld. Auch die Party-Tauglichkeit ist gestiegen: Bis zu acht Teilnehmer bekriegen sich in einfachen Matches, viele Modi lassen sich außerdem mit zwei bis vier Spielern angehen. Beim Online-Modus schwächeln Nintendo und Namco Bandai aber erneut: In der Spielersuche mangelt es an Modi und Optionen und wenn vier Spieler gleichzeitig durch den Ring turnen, kommt es häufig zu Rucklern, Slowdowns oder Verbindungsabbrüchen. Wer vornehmlich offline zockt, bekommt aber ein noch besseres Gesamtpaket als auf dem 3DS.
Pro
- blitzschnelles variantenreiches Gemetzel
- lustig-chaotische On- und Offline-Kämpfe für bis zu acht Spieler
- leichter Einstieg - schwer zu meistern
- zahlreiche durchgeknallte Special-Moves
- über 50 Charaktere aus der Nintendo- und Videospiel-Welt
- riesige Zahl an Modi, Schauplätzen, Herausforderungen, Trophäen und mehr
- ideenreiche, teils brenzlige Arena-Verwandlungen während des Kampfes
- saubere Technik mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde
- erstellbare Mii-Kämpfer und Feintuning für Standard-Charaktere
- Unmengen herrlich verrückter Extras und Pokémon-Helfer
- tolle Balance - trotz großen Umfangs und verrückter Ideen
- lustige Bonus-Minispiele
- beschwingte umfangreiche Musikuntermalung aus den Spieluniversen
- Soundtrack-Player für sämtliche Musikstücke
- knuffige Sound-Effekte
- viele Optionen beim Spiel mit Online-Freunden
- unsichtbare Könnens-Einstufung sorgt für ausgeglichene Internet-Matches
- Videos und Screenshots eigener und anderer Online-Kämpfe ansehen
- Wettmöglichkeit auf andere Matches als Zuschauer
Kontra
- teils seltsame Auswahl neuer Kämpfer (Animal Crossing statt Bayonetta)
- Hauptmodus-Brettspiel zu Beginn verwirrend
- A
- Knopf und Stick sind mit zu vielen Bewegungen und Attacken belegt
- wirr verschachtelte Menüs
- "getunte" Kämpfer nur in manchen Modi einsetzbar
- keine Online-Ranglisten
- kaum Optionen in Internet
- Kämpfen gegen Fremde
- Online gibt es Slowdowns und Verbindungsprobleme, vor allem zu viert
- öffentliche Spielersuche bietet keine Begrenzung auf Regionen wie Europa
- zu minimalistischer Level-Editor