Shadowmatic - Test, Logik & Kreativität, iPad, iPhone
Verflixt aber auch! Was soll das denn bloß werden? Ich drehe jetzt seit einer gefühlten Ewigkeit, also etwa fünf Minuten, an diesen beiden Stoffteilen. Aber egal wie ich sie platziere und zueinander positioniere: Ihr Schatten ergibt einfach keine sinnvolle Figur. Auch die entspannte Musik kann die aufkommende Ungeduld nicht zähmen. Bisher konnte ich die Silhouetten von Teekanne, Karateka, Engel, Pferd, Ente, Kinderwagen & Co meist weit unter einer Minute zusammen setzen, den Frosch sogar in unter zehn Sekunden – doch diesmal hänge ich fest.
Zwischen Teekanne und Karateka
Moment, jetzt leuchtet doch einer auf! Hurra, denn sobald man diesen ersten Krumen findet, liegt man geometrisch nicht mehr komplett falsch. Also müsste ich
vielleicht hier mit dem Finger den Winkel ändern, da etwas mit beiden Fingern ziehen und…aha, es sind es schon zwei…jetzt drei Punkte…und ha, es ist ein Teddy! Endlich erkenne ich den flauschigen Gesuchten und muss die beiden Objekte nur noch näher zusammen bringen. Allerdings zickt die Steuerung in diesem Finale, denn manchmal verschmelzen beide Teile wie magisch schon aus größerer Distanz, während man beim nächsten Level vielleicht noch sehr lange im Millimeterbereich fummeln muss.Auf der richtigen Fährte
Egal: Geschafft - und ab zum nächsten Rätsel! In Shadowmatic gibt es über 70 davon, die thematisch in neun Welten geordnet sind – z.B. Natur, Kindheit, Industrie, Sport, Meer, Retro, Symbole. Hinzu kommen noch geheime Schatten, also versteckte Ziele, die Bonuspunkte bringen. Aber auf Dauer stellt sich doch eine gewisse Monotonie ein, was Steuerung und Spielmechanik angeht. Hier fehlt mir eine dritte Ebene, die über das Kombinieren hinaus für Reize sorgt.
Edle Präsentation, überflüssiger Shop
Wer es direkter mag, lässt sich optional Tipps in vier Stufen anzeigen; von Texthinweisen bis zur Auflösung. Dafür muss man allerdings Tipp-Punkte ausgeben, von denen man zu Beginn 33 hat. Da man davon auch mehr erspielen kann, braucht man den Shop wirklich nicht besuchen. Aber warum hat man den überhaupt eingebaut? Zumal die Entwickler selbst betonen, dass man auf diese Tipps möglichst komplett verzichten sollte – hier sind sie etwas inkonsequent.
Fazit
Edel präsentiert, leicht fordernd und gleichzeitig entspannend: Shadowmatic ist ein gutes Rätselspiel und ein schicker Vertreter für das so genannte Zen-Gaming. Man hantiert mit bis zu drei Objekten, deren verflixt variable Schatten man zur Lösung verschmelzen muss – die Steuerung flutscht, macht allerdings manchmal Zicken kurz vor der Auflösung. Die stimmungsvolle Kulisse punktet mit hoch aufgelösten Gegenständen sowie mysteriös tanzenden Silhouetten, während die Musik sphärisch im Hintergrund wabert. Allerdings erreicht das stilvolle Knobeln nicht die Vielfalt oder den Anspruch eines The Room. Daher stellt sich auf Dauer trotz der neun Themen sowie persönlicher Zeitrekorde, die den Ehrgeiz kitzeln, eine gewisse meditative Monotonie ein. Unterm Strich dennoch eine unterhaltsame Knobelei.
Pro
- interessante Knobelspielidee
- weitgehend präzise Steuerung
- hoch aufgelöste Objekte, stimmungsvolle Orte
- entspannte Musikuntermalung
- dezentes Sechs-Punkte-Hilfesystem
- geheime Zusatzobjekte finden
- tolles Artdesign
Kontra
- auf Dauer etwas eintönig
- kein erzählerischer Rahmen
- Steuerung zickt bei finaler Verschmelzung
- Musik mit monotonen Längen
- überflüssiger Shop für Tipp-Punkte