Die Sims 4: An die Arbeit - Test, Simulation, PC
Das Sims-4-Team war seit dem Release im September umtriebig: Es wurde nicht nur eine kostenpflichtige Gameplay-Erweiterung (entspricht im Wesentlichen einem leicht aufgewerteten Accessory-Pack) namens "Outdoor-Leben" veröffentlicht. Mit zahlreichen kostenlosen Inhaltsupdates wurden neue Berufs-Pfade, Geister, Pools, Keller und haufenweise Gegenstände sowie weitere Features hinzugefügt, um die stimmgewaltige und leicht bis mittelschwer enttäuschte Fangemeinde zu beschwichtigen. Und nun wartet das erste "große" Add-On, um die interaktive Seifenoper noch attraktiver zu gestalten.
Arbeitsam
Deduktion und Laufband
Als Arzt muss man auch deduktiv arbeiten, bleibt aber stärker denn als Gesetzeshüter einem Zufall unterworfen. Hier kommt es immer wieder vor, dass man alle nur möglichen Tests am Patienten vornimmt, aber keine klaren Rückschlüsse ziehen kann und schließlich vor einer 50:50-Chance steht. Verlässt einen das Glück, gibt es natürlich keinen Fortschritt auf der Karriereleiter, so dass man hier am ehesten Frustmomente bei den vier Professionen erlebt. Das wiederum ist schade, da es hier ansonsten ähnlich wie beim offensichtlich rudimentär Pate stehenden Theme Hospital (Zufall, dass dieser Titel erst vor kurzem kostenlos auf Origin erhältlich war?) zu sehr witzigen Situationen kommen kann, wenn man die Patienten aufs Laufband oder ins Röntgenlabor schickt. Dementsprechend sind die Höhepunkte dieser Erweiterung die übrigen zwei Berufszweige, denen man folgen kann.
Als Wissenschaftler wird man täglich in ein Labor in der Wüste verfrachtet, um dort Metalle, Kristalle und Pflanzen zu analysieren, Geistesblitze zu provozieren und Experimente durchzuführen. Sehr schön: Hier kann man einen der Wege zu einer Alienwelt namens Sixam freischalten, die mit ihrem minimalistischen Design an einige Spore-Umgebungen erinnert. Und mit diversen neuen Seren und Tränken, die wiederum an die Gegenstücke aus Die Sims 3: Supernatural erinnern, kann man seine Figuren zusätzlich beeinflussen. Schade ist allerdings, dass man hier wie in allen neuen Karrieren im Wesentlichen vorgegebenen Pfaden folgt und nicht frei experimentieren oder entscheiden kann. Am ehesten ist dies noch im Einzelhandel möglich. Nicht nur, weil dies der einzige Zweig ist, in dem man bauliche Änderungen an der Arbeitsumgebung vornehmen darf.
Aliens und Wüsten-Experimente
Fazit
Die kostenlosen Updates haben die Vorarbeit geleistet - und mit der ersten Erweiterung "An die Arbeit" macht Die Sims 4 einen ordentlichen Schritt nach vorne. Wie bei der "Traumkarrieren"-Erweiterung des Vorgängers hat man nicht nur einen Haufen neuer Inhalte zur Verfügung, die das Hauptprogramm aufwerten, sondern kann seine Figuren auch bei der Arbeit über die Schulter schauen. Im Gegensatz zu damals ist man jetzt sogar noch aktiver und bestimmender dabei. So kann man z.B. als Wissenschaftler irgendwann eine Alien-Welt besuchen oder über Tränke bzw. eine Klon-Station die Spielwelt beeinflussen. Auch die Polizei-Karriere mit ihren leichten Rätseln, Verhören usw. kann die Mankos wie häufiger Schauplatz-Wechsel (entspricht Nachladen) gut überspielen. Und dass man als erfolgreicher Einzelhandels-Kaufmann mit eigenem Laden sein Konto gewaltig aufstocken kann, ist auch gerne gesehen. Die Medizinkarriere ist dagegen sehr unspektakulär und darüber hinaus hinsichtlich Diagnose-Stellungen usw. leicht zufallsabhängig - schade. Denn ansonsten macht diese Erweiterung viel richtig und bringt die zum ursprünglichen Release gescholtene interaktive Seifenoper auf ein empfehlenswertes Niveau.
Pro
- vier neue Karrieren (Polizei, Arzt, Wissenschaftler, Einzelhandel)...
- aktives Begleiten auf die Arbeit...
- viele neue Gegenstände, Interaktionen, Aufgaben
- bekannt gute Steuerung
- übersichtliche Benutzerführung
- optional auch automatischer Arbeitsablauf wie bisher
- Zugriff auf neue Alien-Welt über Wissenschafts-Karriere
- Einzelhandel als "Zweitjob" möglich
Kontra
- ... bei der der medizinische Pfad sehr zufallsabhängig ist
- ... aber immer noch nicht interaktiv genug
- Polizei-Karriere mit häufigem Nachladen
- Wegfindungs-/KI-Probleme immer noch vorhanden