We Are Doomed - Test, Arcade-Action, XboxOne, PC, PlayStation4
We are Doomed (WaD) benötigt keine Story. Man wird umgehend in das Geschehen des Zweistick-Shooters geschmissen. Mit dem linken Stick lenkt man ein Raumschiff, unabhängig von dieser Bewegung mit dem rechten Stick die Schussrichtung des Laserstrahls - so wie bei zahlreichen anderen Vertretern seiner Zunft. Die zahlreichen Gegner, von denen mit jeder Stufe mindestens ein neuer Typ oder eine noch nicht gesehene Variation auftaucht, jagen einen, nehmen einen mit Geschossen aufs Korn oder versuchen, durch ihre individuellen Bewegungen einen der vier Lebenspunkte aufzulösen.
Keine Sperenzchen
Abstrakte geometrische Formen fliegen auf einen zu oder nehmen einen oder Beschuss: Blaue Dreiecke mit einem Auge, grüne verzerrte Pfeile (die mehrmals getroffen werden müssen), pulsierende Formen, die bei ihrem Ableben in Dutzende weitere Dreiecke zerspringen und einen zusätzlich irritieren - obwohl sie natürlich keine Gefahr mehr bedeuten. Doch bei all den grellen Neonfarben und Bewegungen
auf dem verhältnismäßig kleinen Spielfeld kann schon mal die Übersicht verloren gehen: War das jetzt ein auf mein Schiff gerichteter Schuss, ein ungefährlicher Partikel oder nur ein Effekt? Doch das ist innerhalb des angenehm fordernden Retro-Schwierigkeitsgrades bereits die größte Herausforderung und Überraschung. Hat man sowohl die Angriffsschemata als auch die allgemeinen Verhaltensweisen der Gegner einigermaßen intus und kann sich auf die Hand-Auge-Koordination konzentrieren, stellt man fest, dass der Umfang schmal ausfällt.Abstrakter Wellenwahnsinn
Zwei Modi stehen zur Verfügung: Wellen mit 30 Stufen sowie einem Kontrollpunktsystem, mit dem man wahlweise nach dem ersten Erreichen auch bei Stufe elf oder 21 einsteigen kann sowie ein Endlosmodus. Doch weder der eine noch der andere können trotz des hohen Anforderungsniveaus auch nur ansatzweise die Motivation entfachen, wie sie erst vor kurzem vom erweiterten Geometry Wars 3 aufgebaut wurde. Selbst ältere Titel wie die Mutant-Storm-Reihe bieten bereits mittelfristig mehr Abwechslung. Und auch der vermutlich als Kontrast zum hektischen Geschehen auf dem Bildschirm gedachte chillige Trance-Soundtrack kann mich nicht vom Hocker hauen.
Fazit
Selbst ohne das derzeit übermächtig scheinende Geometry Wars 3 im Nacken hätte We are Doomed seine Probleme. Das knallbunte Artdesign mit seinen abstrakten Formen kann zwar überzeugen, doch die Mechanik bietet keinerlei Überraschungen und damit simple Zweistick-Ballereien in Reinkultur. Kein Schnickschnack. Keine Extras. Doch diese Reduzierung auf das Wesentliche, die anfangs noch für eine gewisse Faszination sorgt, ist letztlich auch dafür verantwortlich, dass man sich vergleichsweise schnell nach Alternativen umschaut. Und davon gibt es genug. Mit nur zwei Spielmodi (Wellen, Endlos) und einer schwachen Akustik, bei der vor allem die einschläfernden Trance-Kompositionen negativ auffallen, fällt es einem schwer, sich längerfristig mit We are Doomed zu beschäftigen. Immerhin: Die Steuerung ist akkurat und die Kollisionsabfrage leistet sich keine Aussetzer, so dass der Zweistickshooter noch ordentlich abschneidet.
Pro
- ungewöhnliches Artdesign
- Kontrollpunkte zum Wiedereinstieg im "Wellen"-Modus
- saubere Steuerung
- akkurate Kollisionsabfrage
Kontra
- schwache Akustik
- nur zwei Spielmodi
- biedere Mechanik ohne Überraschungen