Plug & Play - Test, Adventure, iPhone, Android, Mac, PC, iPad
Michael Frei hat nicht nur einen dieser Filme auf dem Kerbholz: Mindestens drei führt seine Webseite auf. Einer davon ist Plug & Play , den er mithilfe Mario von Rickenbachs (Krautscape) auch als Spiel veröffentlichte.
Die jungen Wilden
Kurzfilme sind was Wunderbares! Da bündeln junge Künstler den Reichtum ihrer stürmischen Genies in knappe zehn Minuten, gerne mehr. Das Ergebnis ist belebend außerhalb der Mainstream-Gleise.
Darum geht’s: Steckdosen, Lichtschalter und Stromkabel. Stecker passen in Steckdosen – alles klar? Typisch Kurzfilm. Zumal komplett Schwarz/Weiß. Gezeichnet hat Frei auf dem Touchpad eines Laptops.
Man hilft Figuren, die statt Kopf Stecker oder Dose tragen, eine Tür zu finden, während sie orientierungslos den Ausgang suchen. Man verbindet Stecker mit Dosen, zieht Stecker, führt einen neuen ein, mitunter von hinten. Man unterhält sich, Multiple-Choice, über Liebe, wer wen liebt oder nicht und warum und dass es weh tun wird.
In Liebesdingen
Man klickt nur, hält die Maustaste gedrückt – nein, spielerisch passiert nicht viel, während man sich köstlich amüsiert. Völlig zurecht wurde der Filmemacher gleich mehrmals ausgezeichnet, völlig zurecht auch von Rickenbach auf dem Independent Games Festival 2015 nominiert.
Fazit
Frei hat das ganz große Thema herrlich leichtfüßig verpackt. Es ist eine Freude, seine Stecker und Dosen mal unverschämt, mal nachdenklich auf dem Weg der Liebe zu führen und ihnen doch nicht helfen zu können. Natürlich ist Plug & Play kein großes Spiel – selbst für einen One-Night-Stand ist die Viertelstunde zu kurz. Es hat durchaus seinen Grund, dass Kurzfilme meist im Programm statt einzeln laufen. Um daran zu erinnern, wie viele Tore der Spielewelt noch offen stehen, ist dieses Kurzspiel allerdings eine wunderbare Bereicherung!
Pro
- spritzige Visualisierung eines großen Themas
- einfallsreicher Zeichenstil
- einfache, aber abwechslungsreiche Interaktion
Kontra
- mit etwa 15 Minuten für ein Spiel kurz