Absolute Drift - Test, Rennspiel, Android, Switch, iPad, PC, iPhone, XboxOne, PlayStation4
Absolute Drift setzt einen nicht ins Cockpit und lässt einen durch lebensecht nachgebildete Metropolen schliddern. Überhaupt ist man ganz weit entfernt von Need for Speed, Burnout Paradise oder Ridge Racer - mindestens ebenso weit wie die Kamera vom Geschehen. Denn aus der Vogelperspektive betrachtet, ist das Fahrzeug noch kleiner als seinerzeit bei den Micro Machines von Codemasters. Und auch die Umgebung wird anders dargestellt als ich es von einem Arcade-Rennspiel erwartet hätte. Statt aufwändiger farbenfroher Kulissen, bei denen unzweifelhaft klar wird, in welcher Metropole man um die Kurven driftet, findet man sich mit seinem Boliden in einer abstrakten weißgrauen Welt wieder. Farben werden nur sporadisch eingestreut. Blau und Gelb als Kontrapunkte, wobei auch gelegentlich Rot eingesetzt wird. Doch diese Signalfarbe wird primär dazu genutzt, um Gegenstände zu markieren, mit denen man interagieren kann. Dies können Objekte sein, in deren Nähe man Tricks wie Drifts, Spins oder Sprünge durchführen muss. Bei den roten Gebäuden kann es sich aber auch um Zufahrten zu Drift-Wettbewerben in drei Kategorien (Bergfahrten, Rundkurse, Driftkhana mit bestimmten Aufgaben) oder eine Garage handeln, in der man eines von sechs Fahrzeugen wählen kann.
Farbstift auf vier Rädern
Die höhere Bewusstseinsstufe
Zudem werden einigermaßen geübte Fahrer nach etwa drei bis vier Stunden auf dem Gipfel angekommen sein, wo sie von einem Buddha zum Driftmeister gekürt werden. Und dann bleiben nur noch die Standard-Wettbewerbe, in denen man zwar mit Glückshormonen belohnt wird, wenn man seine bisherige Punktzahl überbietet. Doch da man ständig nur mit sich beschäftigt ist und einem auf der Strecke sämtliche Vergleichswerte fehlen, wird die soziale Komponente vernachlässigt. Direkte Wettbewerbe gegen andere Spieler sind ebenfalls nicht verfügbar.
Fazit
Absolute Drift ist ein ungewöhnlicher Arcade-Raser. Damit ist nicht nur das minimalistische Artdesign mit seinen klaren Strukturen sowie Weiß als dominanten Farbtönen gemeint, auf dem man mit seinem wie auf Schmierseife rutschenden Boliden Fahrspuren wie auf einer Leinwand hinterlässt. Es ist quasi Zen Gaming auf vier Rädern. Während man die in sechs Gebiete aufgeteilte abstrakte Welt durchquert, muss man zwar Aufgaben erfüllen, hat aber keinerlei Zwänge in Form von Zeitlimits oder sonstigen Beschränkungen. Diese Freiheit fühlt sich gut an, wäre aber effektiver, wenn die Aufgaben abwechslungsreicher oder die Unterschiede der Fahrzeuge markanter wären. Bleiben noch die über 20 Wettbewerbe in drei Kategorien, in denen man gegen die Online-Drifter antritt. Doch auch hier versucht man, den Fokus auf den Spieler und seine Erfahrung zu lenken. Es gibt weder Geister, denen man hinterher jagt noch Einblendungen, wie man im Vergleich zu anderen oder seiner bisherigen Höchstleistung steht. Diese entspannte Jagd nach Höchstpunktzahlen ist definitiv anders als das, was man gemeinhin mit Arcade-Rennen assoziiert. Doch es fehlt ihr abseits des coolen audiovisuellen Designs die Finesse, die aus einer richtig guten Idee ein richtig gutes Spiel macht.
Pro
- abstraktes, minimalistisches Artdesign
- schöner Drum&Bass-Soundtrack
- über 20 Strecken
- fünf Themenbereiche
Kontra
- wenig Abwechslung innerhalb der Aufgaben
- keine direkten Online-Duelle
- gewöhnungsbedürftige Steuerung