Just Dance 2016 - Test, Musik & Party, 360, Wii, PlayStation3, XboxOne, PlayStation4, Wii_U
Vielleicht hat das Just-Dance-Team ein wenig die Übersicht verloren. Denn zumindest auf der Xbox One ist die Option, mit einem Smartphone als Controller zu spielen, nicht neu – das gab es schon letztes Jahr. Doch sei's drum. Diese Option raubt all denjenigen, die keine Kinect-Kamera an der One haben, die letzte Entschuldigung, sich nicht mit dem Garanten für spaßige Partyunterhaltung auseinandersetzen zu müssen. Und auch auf der PS4 ist nicht mehr zwingend eine optische Bewegungserfassung nötig, um mit bis zu sechs Spielern gleichzeitig abtanzen zu können. Allerdings ist eine Kamera dennoch empfohlen, da ansonsten einige der Modi nicht zur Verfügung stehen. Zur Navigation ist diese aber nicht mehr nötig. Selbst mit Kinect kann man nun auch per Pad komfortabel durch die klare Menüstruktur navigieren.
Neu? Nicht überall.
Keine Download-Verwirrung mehr
Allerdings ist der Streaming-Dienst nicht kostenlos. In der Packung findet sich ein Gutschein für einen Monat Zugriff auf den Service. Danach wird man zur Kasse gebeten, wenn man auf das Online-Repertoire zurückgreifen möchte. Für einen Monat zahlt man 6,99 Euro, ein Dreimonats-Pass kostet 14,99 Euro und Tanzen für ein ganzes Jahr ist für 39,99 Euro möglich. Für Vieltänzer, die in den letzten Jahren häufiger zusätzliche Songs heruntergeladen haben, ist Unlimited mit Sicherheit eine Alternative, um den Spaß zu verlängern. Doch auch ohne die erweiterte Song-Bibliothek kann man Spaß haben, was nicht nur auf die abermals gelungenen Choreografien zurückzuführen ist, die häufig ihre Ursprünge in den entsprechenden Musikvideos haben.
Alt und neu
Wer jedoch mit Kinect oder der PS4-Kamera unterwegs ist, darf nicht nur wieder ein Teil der Community Remixes werden, sondern sich in der World Video Challenge mit Tänzern aus der ganzen Welt messen. Dieser asynchrone Wettkampf-Modus erreicht zwar nicht ganz den Spaßfaktor, den die „Battles“ aus Just Dance 2014 bieten, doch ist das, was in diesem Jahr am ehesten daran anknüpfen kann. Eine coole Ergänzung sind auch die zehn Showtime-Songs: Hier muss man sich nicht an irgendwelche Choreografien halten, sondern kann improvisieren, was das Zeug hält und sollte idealerweise auch noch mitsingen oder zumindest den Mund passend zum Gesang bewegen. Denn am Ende steht ein individueller Videoclip, der mit teils rasanten Schnitten und coolen Effekten zumindest semiprofessionelle Qualität erreicht.
Fazit
Viele der Pro- und leider auch einige der Kontra-Punkte der letzten Jahre finden sich auch in Just Dance 2016 wieder. Dabei stören vor allem die fehlenden individuellen Schwierigkeitsgrade sowie die immer wieder wenig aussagekräftigen Choreo-Karten, die eingeblendet werden und die nächste Bewegung anzeigen sollen. Dennoch ist das diesjährige Abtanzen nicht nur mangels Konkurrenz das Maß aller Dinge. Ja: Die Bewegungserkennung lässt sich immer noch leicht überlisten - vor allem, wenn man das Smartphone als Kontrollgerät nutzt. Doch diese tolerante Erkennung sorgt auch dafür, dass die Einstiegshürde sehr niedrig ist und man insbesondere mit einer tanzaffinen Gruppe viel Spaß haben kann. Bewährte Modi werden mit neuen wie der asynchronen World Video Challenge oder dem interessanten Showtime-Modus ergänzt, der brauchbare Videoclips erstellt, in denen der Spieler ohne Einschränkungen oder Vorgaben performen darf. Eine süßsaure Pille hingegen ist der Unlimited-Streaming-Service, der das Download-System der Vorgänger ersetzt: Man kann mit einem Schlag das Song-Repertoire um über 150 Tracks erweitern, muss dafür aber im monatlichen, vierteljährlichen oder jährlichen Rhythmus zahlen. Doch auch ohne Unlimited bietet Just Dance wieder einmal richtig gute Unterhaltung, die man nebenbei auch noch als Fitness-Programm nutzen kann.
Pro
- über 40 Songs sowie 13 freischaltbare Remixes auf Disc
- alternativ auch per Smartphone als "Bewegungs"-Controller spielbar
- Aufnehmen und Teilen von Tanzeinlagen
- abwechslungsreiche Choreografien
- grellbuntes Artdesign
- Karaoke-Funktion- als Spaß-Unterstützung
- Unlimited-Streaming-Service erweitert das Archiv um über 150 Songs
- "Showtime"-Modus erstellt "Musik-Videos" mit Spieler als Hauptdarsteller
- "World Video Challenge" bietet asynchrone Duelle mit der Just-Dance-Community
- Quest-Modus mit vorgegeben Herausforderungen in drei Stufen
Kontra
- keine Anzeige für Fehler, kein Training
- Bewegungserkennung lässt sich überlisten (v.a. per Smartphone)
- eingeblendete Choreo-Karten nicht immer aussagekräftig
- Unlimited-Streaming-Service ist kostenpflichtig
- keine individuellen Schwierigkeitsgrade
- immer noch keine Rückkehr der "Battles"