Super Stardust Ultra VR - Test, Shooter, PlayStation4, VirtualReality, PlayStationVR

Super Stardust Ultra VR
01.11.2016, Jan Wöbbeking

Test: Super Stardust Ultra VR

Räumliches Splitterchaos?

Nicht nur Capcom versteht es, seine Marken mit Updates zu melken: Auch „Super Stardust Ultra VR (ab 9,90€ bei kaufen)“ verrät schon im Namen, wie oft bereits an der altbekannten Formel aus den Neunzigern herumgedoktert wurde. Meist sorgten die Neuerungen allerdings für furiosen, technisch beeindruckenden Arcade-Spaß. Ob das auch fürs neue VR-Level gilt, untersuchen wir im Test.

Wer Näheres zum Spielprinzip erfahren möchte, sollte einen Blick auf die Tests der Vorbilder für PlayStation 3 und 4 werfen, hier beschränken wir uns auf die Umsetzung für Sonys Headset und das frische VR-Level, in dem man ähnlich wie in Battlezone mit einem futuristischen Mini-Panzer durch ein kleines VR-Areal heizt, um Angreifer aus dem All abzuwehren. Das Grundpinzip der Standard-Level bleibt das gleiche wie im älteren PS4-Ableger: Ähnlich wie in anderen Zweistick-Shootern düst man als Raumgleiter über die Oberfläche kugelrunder Planeten und zerlegt allerlei Asteroiden, Feindschiffchen und sich windende mechanische Weltraumschlangen. Technisch wurde das PS4-Spiel sehr sauber, flüssig und detailreich in die VR-Welt portiert. Statt auf eine Mattscheibe zu starren, schwebt man praktisch selbst im All und hat den rotierenden Planeten vor Augen. In der Standard-Perspektive wirkt der Himmelskörper also um einiges größer. Das ist einerseits cool, besitzt aber auch Nachteile wie die zwangsläufig geringere Auflösung des Displays und der Umstand, dass schneller die Übersicht verloren geht. Man muss schließlich den Kopf ein wenig nach oben, unten oder zur Seite bewegen, um die Gegnerschwärme auf den entsprechenden Seiten des Planeten ins Blickfeld zu bekommen.

Endlich sind die Planeten rund

Auch auf dem VR-Headset fliegen die Partikel...
Glücklicherweise lässt sich die Kamera in einer alternativen Perspektive weiter vom Geschehen weg versetzen. Dann wirkt das Explosionschaos nicht mehr ganz so groß und imposant, die Übersicht bleibt im Gegenzug aber fast so gut wie auf einem normalen TV. Inhaltlich entspricht das Spiel der PS4-Fassung mit den gleichen Modi. Auch die weltweiten Bestenlisten sind nicht getrennt, sondern man erblickt auf Anhieb die eigenen alten Highscores, die von Freunden, usw.

Neu ist das spezielle VR-Level, dessen Konzept sich stark vom Hauptspiel unterscheidet und an Battlezone erinnert. Diesmal ist man aus der Ego-Perspektive in einem kleinen Panzervehikel unterwegs, fährt durch eine überschaubare Arena und schießt auf Angriffswellen. Gezielt wird mit präzisen Kopf-Bewegungen, um den glimmenden Schiffchen und Ufos z.B. mit einem durchgehenden Laser oder zielsuchenden Raketen einzuheizen.

Konkurrenz für Battlezone?

Ein Blick aufs neue VR-Level.
Kleine Extras wie EMPs legen die Elektronik der Aggressoren lahm und werden beim Abwehren größerer Grüppchen nützlich. Außerdem kann man hinter ein paar Felsnadeln oder glühenden Förderanlagen in Deckung fahren, die nicht all zu aufwändig designt wurden, aber trotzdem gut ins Gesamtbild des Arcade-Shooters passen. Leider bleibt es nur bei einem einzigen Areal und 15 Angriffswellen, danach darf man seinen Highscore posten. Trotzdem ist der Modus eine nette kleine Ergänzung, der dem einen oder anderen aber ein etwas flaues Gefühl im der Magengegend verschaffen dürfte (so auch mir). Ich kam etwas besser damit klar als in Battlezone, trotzdem würde ich im neuen Stardust-Level lieber nicht ausgiebig auf Highscore-Jagd gehen.

Fazit

Wer noch keinen der Vorgänger erlebt hat und einen schnellen Zweistick-Shooter für sein neues Sony-Headset sucht, wird mit der aktuellen VR-Ausgabe von Stardust gut bedient. Das motivierende Splitterchaos stellt nach wie vor die Reflexe auf die Probe und wurde abermals technisch ansprechend umgesetzt. Dank zwei Kameraperspektiven kann man sich zwischen mehr Übersicht oder einer imposanteren Darstellung entscheiden.  Die frontal vorm Spieler rotierenden Planeten profitieren natürlich nicht so stark von der Räumlichkeit wie modernere Spielkonzepte, im Gegenzug bleiben sie aber sehr komfortabel und ohne Übelkeit spielbar. Anders sieht es beim neuen VR-Level aus, in dem man ähnlich wie in Battlezone mit einem Panzer über die Planetenoberfläche düst. Hier wurde zumindest mir ein wenig mulmig. Wer einen stärkeren Magen besitzt, bekommt mit der Neuerung einen kleinen, aber willkommenen Bonus. Alles in allem haben Entwickler D3t, Sony und Serienschöpfer Housemarque wieder einmal eine gelungene Neuauflage abgeliefert, bei der sich die Änderungen aber erneut in engen Grenzen halten. Besitzer des PS4-Originals können übrigens auch zu einem rund zehn Euro teuren Upgrade greifen.

Pro

  • schweißtreibender Reaktionstest in wahnwitzigem Splitterchaos
  • motivierend aufgebaute Punktejagd
  • ein Overkill an glühenden Gegnern und Projektilen
  • fein modellierte Planeten
  • imposante Explosionen
  • flüssige und saubere Technik
  • eingängige elektronische Melodien
  • knackiger, aber nicht unfairer Schwierigkeitsgrad
  • VR-Level bietet kleine, aber willkommene Abwechslung
  • gleiche Bestenlisten und Modi wie in der Standard-Version für PS4

Kontra

  • lange nicht so abwechslungsreich wie die Amiga-Vorgänger
  • auf Dauer etwas monoton
  • VR-Level erzeugt bei empfindlichen Mägen ein mulmiges Gefühl

Wertung

PlayStation4

Gelungene VR-Umsetzung des Zweistick-Shooters mit einem Bonus-Level aus der Ego-Perspektive.

VirtualReality

Gelungene VR-Umsetzung des Zweistick-Shooters mit einem Bonus-Level aus der Ego-Perspektive.

PlayStationVR

Gelungene VR-Umsetzung des Zweistick-Shooters mit einem Bonus-Level aus der Ego-Perspektive.