Rise of the Tomb Raider - Test, Action-Adventure, 360, PlayStation4, HTCVive, OculusRift, PC, XboxOne
Eine große Überraschung ist es nicht: Die PS4-Umsetzung steht der vormals exklusiven Xbox-Vorlage technisch in nichts nach. Rise of the Tomb Raider überzeugt also auch auf der Sony-Konsole mit einer potenten Engine, die traumhafte Kulissen sowie detaillierte Figuren auf den Bildschirm zaubert. Allerdings belässt man die Darstellung weiter bei 30 Bildern pro Sekunde - diverse Grafikoptionen für Kompromisse zwischen Bildqualität und Performance wird erst der Patch für die PlayStation 4 Pro mit sich bringen. Trotzdem sieht das Spiel schon auf dem Standard-Modell der PS4 fantastisch aus. In einem kleinen Bereich bleibt die One-Version jedoch überlegen: Mit dem Xbox-Controller fühlen sich vor allem die Kletterpartien dank der gelungenen Einbindung der Impulse Trigger einen Tick intensiver an als mit dem DualShock 4. Als kleine Entschädigung darf man optional den Lautsprecher aktvieren, über den vor allem die Soundeffekte bei Schüssen verstärkt werden. Inhaltlich bleibt mit der schönen Mischung aus
Baller- und Schleichaction, Kraxeln sowie kleinen Rätseleinlagen alles beim Alten. Das gilt leider auch für den übertriebenen und mitunter nervigen Sammelwahn für die Beschaffung von Crafting-Ressourcen. Mehr dazu in unserem ursprünglichen Test...Gelungene Umsetzung
Hier soll es viel mehr um die Ergänzungen gehen, mit denen Square Enix das ursprüngliche Spiel zum 20. Geburtstag von Tomb Raider aufwerten möchte. Da wäre zunächst ein neuer Koop-Ansatz, bei dem man sich als Duo zusammen durch die sibirische Wildnis schlagen, wertvolle Artefakte finden und in der bedrohlichen Natur überleben muss. Ich war zunächst skeptisch bei dieser Idee, wurde aber eines Besseren belehrt: Es macht richtig Spaß, sich gegenseitig den Rücken frei zu halten, die Gegend zu erkunden und auf Schatzjagd zu gehen. Dabei hält eine Zeitleiste fest, was man an einem Tag erlebt und erreicht hat – und an welchen Punkt man scheiterte.
Gemeinsames Überleben
Das volle DLC-Paket
Fazit
Square Enix und das für die Umsetzung verantwortliche Team von Nixxes haben Rise of the Tomb Raider hervorragend auf die PS4 portiert und zum 20-jährigen Jubiläum ein attraktives Paket zusätzlicher Inhalte geschnürt, das durchaus für die lange Wartezeit entschädigt. Der Ausdauer-Modus profitiert vom Koop-Ausbau, der Zombie-Modus ist eine nette Ergänzung und das Erkunden des Croft-Anwesens bildet ein schönes Kontrast-Programm zur actionreichen Kampagne – vor allem in VR. Nicht zu vergessen der gelungene Story-DLC rund um Baba Yaga, mit dem Laras Abenteuer-Trip um eine interessante Episode erweitert wird. Mit dem erforderlichen Ressourcen-Sammelwahn, der inflationären Einstreuung von Audio-Logs und dem aufgesetzen Erfahrungs- sowie Fähigkeitensystem werde ich aber auch auf der PS4 nicht warm. Trotzdem ist Rise of the Tomb Raider auch dank seiner Rückbesinnung auf stärkere Erkundung und prima designte Gräber ein richtig gutes Action-Adventure geworden, das seinen Vorgänger in nahezu allen Belangen übertrifft. Mit den attraktiven Zusatzinhalten geht es für die Jubiläums-Edition bei der Wertung sogar noch leicht nach oben.
Pro
- überwiegend fantastische Kulisse, gelungene Animationen und Haardarstellung
- meist große Areale mit Erkundungsreizen
- abwechslungsreiche Schauplätze
- nette Rätseleinlagen...
- interessante Storyansätze mit Überraschungen und Wendungen...
- visuelle Hinweise lassen sich optional abschalten...
- lebendige Spielwelt (dank ausgeprägter Fauna)
- umfangreiche Story-Kampagne
- neue Koop-Variante für Ausdauer-Modus
- optionale VR-Unterstützung für Blutsbande-DLC
- gelungene Inszenierung
- Bogen als starkes Allzweck-Werkzeug
- Season Pass mit allen DLCs bereits enthalten
- stärkerer Fokus auf Gräber und Erkundung inkl. Taucheinlagen
- mehr Stealth-Optionen
- unkompliziertes Crafting-System
- zahlreiche Verbesserungen für Waffen und Fähigkeiten
- großartige deutsche Sprecher
- starker Einstieg
- komfortables Schnellreisesystem
- faire Speicherpunkte
- Expeditionen für individuelle Herausforderungen & Online-Vergleiche
- stimmungsvoller und dynamischer Soundtrack
Kontra
- KI weder clever noch besonders aufmerksam
- viel zu viel aufgedrängter und überfrachteter Sammelkram (Loot-Kisten)
- zu hohe Frequenz an Audio-Logs
- ...aber insgesamt zu anspruchslos
- ...die aber vorhersehbar sind
- ...die ständigen EP
- und Freischalt-Einblendungen dagegen nicht
- überflüssiges, aufgesetztes und unlogisches Erfahrungssystem
- Survival-Ansatz spielt kaum eine Rolle
- Syrien-Abschnitt zu kurz
- Lara wird in Kämpfen zu schnell zur übermächtigen Killerbraut
- gegen Ende zu häufig aufgezwungene Baller-Action und Gegnerwellen
- (optionale) Mikrotransaktionen bei Expeditions-Kartenpaketen
- mitunter geringe Zeichentiefe (Pop-ups / Fade-ins)