Battlefield 1 - Test, Shooter, PlayStation4, XboxOne, PC
Das Designen von Kampagnen war bisher nicht unbedingt eine Stärke der Schweden. Im Gegenteil: Battlefield 4 war mit seiner bescheuerten Story, miesen Dialogen und langweiligen Missionen über weite Strecken nur schwer zu ertragen. Die Vorzeichen stehen also entsprechend schlecht und die Erwartungen könnten kaum niedriger sein. Dazu die Frage, ob der episodische Ansatz mit sechs Kriegsgeschichten ohne inhaltliche Verknüpfungen überhaupt sinnvoll ist. Nach dem gelungenen Prolog „Stahlgewitter“, der das Verheizen von Soldaten und die Aussichtslosigkeit an der Front wirkungsvoll abbildet, scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen: Die erste Geschichte, die sich um den britischen Panzerpiloten eines anfälligen Mark V dreht, startet zwar mit viel Kawumm, gerät in den beiden Kapiteln aber zu schnell in einen langweiligen Trott. Zudem hat man häufig das Gefühl, in einem Tutorial für den Mehrspielermodus gelandet zu sein, wenn man bei der Eroberung von Stellungen beobachten muss, wie sich ein Icon blau färbt und die Flagge gehisst wird. Die Reparaturmechanik weckt ebenfalls Erinnerungen an Mehrspieler-Partien, denn auch hier steigt man aus, „streichelt“ den Panzerstahl kurz mit einem Schraubenschlüssel und setzt ein brennendes Wrack innerhalb weniger Sekunden wieder instand – Hochglanzpolitur inklusive. Das mag auf den Online-Schlachtfeldern durchaus angebracht sein, wirkt innerhalb der Kampagne aber völlig unpassend und stört die Immersion. Gleiches gilt für manche Areale, bei denen man sich teilweise gar nicht erst die Mühe macht, sie sinnvoll und nachvollziehbar zu begrenzen. Sogar mitten in der Erkundung von Gebäuden bekommt man später teilweise die Warnmeldung, dass man das Schlachtfeld verlassen hat und sich innerhalb weniger Sekunden dorthin zurückbegeben
muss. An anderen Stellen wird man durch diese Masche künstlich daran gehindert, feindliche Stellungen zu umgehen: Man sieht den deutlich sichereren Weg quasi direkt vor sich, darf ihn aufgrund dieser spielerischen Einschränkung aber nicht nehmen.Die Achillesferse
Immerhin wird das dritte Kapitel der Panzer-Geschichte etwas besser, in dem man sich nach einer Panne auf die Suche nach Ersatzteilen begeben und dabei ein besetztes Dorf infiltrieren muss. Das bringt nicht nur Abwechslung in den Alltag als Panzerfahrer, sondern auch eine neue Facette: Anstatt mit der Kanone alles in Schutt und Asche zu legen, ist in diesem Abschnitt ein unauffälliges Verhalten deutlich sinnvoller. Denn schlagen die feindlichen Wachen Alarm, lässt die Verstärkung nicht lange auf sich warten. Obwohl die KI generell ein Moorhuhn-ähnliches Verhalten aufweist und oftmals lebensmüde direkt in den Kugelhagel rennt anstatt nach Deckung zu suchen, bleibt eine größere Anzahl an Dummköpfen trotzdem gefährlich – vor allem, wenn sie später über mächtige Waffen wie den Flammenwerfer oder starke Panzerungen verfügen. Heckenschützen erfordern irgendwann ebenfalls erhöhte Vorsicht, wenn man nicht selbst mit einem Scharfschützengewehr ausgestattet ist. Allerdings wird man in den Schleichabschnitten ebenfalls schnell feststellen, dass die gegnerischen Soldaten auch abseits der offenen Gefechte nicht gerade zur hellsten Sorte gehören: Der Wurf einer Patronenhülse reicht aus, um sie von ihrer aktuellen Position wegzulocken. Und man kann dieses Spielchen weiter treiben, bis man den Widersacher an der gewünschten Stelle hat, um anschließend einen nach dem anderen mit einem Nahkampfangriff von hinten auszuschalten. Das ist zwar ein willkommener Kontrast zum Dauerfeuer und mit einer gewissen Spannung verbunden, aber trotzdem liefert DICE nur eine halbherzige, abgespeckte Stealth-Erfahrung. So ist es z.B. nicht möglich, die Körper zu verstecken oder zumindest wegzutragen. Auch hat man im Gegensatz zu einem Metal Gear Solid oder Hitman keine Wahl, über Leben und Tod zu entscheiden.
Der volle Durchblick
Während mich die Panzer-Episode erst in der zweiten Hälfte langsam aus der anfänglichen Ernüchterung herausgezogen hat, nimmt die Kampagne mit der zweiten Kriegsgeschichte um einen kleinen Halunken mit Piloten-Ambitionen ordentlich Fahrt auf. Zwar besitzt der Einstieg rund um einen Testflug des britischen Jägers Bristol F2.A. erneut einen starken Tutorial-Charakter, doch beim anschließenden Luftkampf geht schon ordentlich die Post ab, obwohl auch hier die unglaubwürdige Reparaturmechanik negativ aufstößt. Doch es macht unheimlich viel Spaß, in den Dogfights die deutsche Luftwaffe aufs Korn zu nehmen. Aber wo ist die Cockpitperspektive? Stattdessen wird abseits der Außenkamera nur eine Zoom-Funktion angeboten, um das Visier in der Ego-Ansicht auf Feinde zu richten.
Viel Abwechslung und bedrückende Atmosphäre
Einen atmosphärischen Höhepunkt bildet das dritte Kapitel innerhalb der zweiten Story-Mission, in dem man sich nach einem Absturz hinter den feindlichen Linien durch die Schützengräben bis zur eigenen Basis durchschlagen muss. Alles ist düster, dreckig, beklemmend – und würde man auf Orks treffen, wäre man gedanklich endgültig bei Der Herr der Ringe und mitten in Mordor. Nach dem krachenden Einstieg der Panzer-Mission zeigt sich die beeindruckende Audio-Abmischung erneut von ihrer besten Seite: Man vernimmt ständig das Zischen von Patronen, das Rattern von Geschützen oder das Donnern von Explosionen – mal fern, mal ganz nah und aus allen Richtungen. Und jeder Schritt durch die matschigen Gräben wird von einem nahezu konstanten Grollen untermalt, das die düstere Kriegs-Atmosphäre ebenfalls mitträgt und unterstreicht. Das war für mich einer der intensiveren Abschnitte der Kampagne, auch wenn sich viele Dialoge zwischen Wachen leider zu oft wiederholen und daher das künstliche Skript offenbaren.
Immerhin ist die Lokalisierung dank überzeugender Sprecher gelungen. Insgesamt gefällt mir die zweite Geschichte mit am besten, denn auch die abschließende Luftschlacht über London sowie das dramatische Finale an Bord eines Zeppelins haben es in sich.In der dritten Geschichte verschlägt es den Spieler in die italienischen Alpen, wo man als Teil einer Schocktruppeneinheit bei den Arditi kämpft und zunächst in einen gut gepanzerten Anzug gesteckt wird. Die malerische Idylle mit ihren imposanten Bergzügen, Wiesen und Wäldern täuscht, denn der Krieg macht auch vor schönen Panoramen keinen Halt. In dieser Episode stehen vor allem der Bodenkampf auf weitläufigeren Flächen im Mittelpunkt, aber auch die rückblickende Erzählstruktur wird stärker in den Fokus gerückt, wenn die Suche nach dem Zwillingsbruder immer wieder von Dialogen des gealterten Protagonisten mit seiner Tochter aus dem Off begleitet wird. „Der Meldegänger“ erzählt dagegen die Geschichte des Australiers Frederick Bishop, der für das britische Empire an der neu eröffneten Front bei den Dardanellen gegen die Osmanen in den Krieg zieht und sich dabei nicht nur um das Töten der Feinde, sondern auch das Überleben seiner Mitstreiter kümmern muss. Die fünfte und letzte Geschichte dreht sich dagegen um den Wüstenfeldzug von Lawrence von Arabien, bei dem man als Beduinen-Rebellin in weitläufigen Landschaften voller Sand und kleinen Siedlungen gegen die Osmanen ins Feld zieht – zur Not mit Pferd und Säbel. Hier steht vor allem wieder ein unauffälliges Vorgehen auf dem Programm, wenn man ganz im Stil von The Phantom Pain die Kommandanten eines Lagers erst ausfindig und dann unschädlich machen muss. Zum großen Finale lässt man es dagegen nochmal richtig krachen und serviert einen gefährlichen sowie gut gepanzerten „Bossgegner“, der einen ordentlich ins Schwitzen bringt.
Von den Alpen bis in die Wüste
Kritische Auseinandersetzung
Trotz gelungener Ansätze bleibt die Kampagne auch in Battlefield 1 nur ein Nebenschauplatz, denn der wahre Krieg tobt nach wie vor im Netz. Auf allen Systemen kämpfen bis zu 64 Spieler mit der Hilfe allerlei Vehikel um Stützpunkte, die Verschiebung der Frontlinie oder in kleineren Infanterie-Modi. Vor allem im neuen Mehrspieler-Modus Operationen brennt die Luft: Dort finden sich die Spieler in einer Reihe verknüpfter Schlachten wieder, die auf tatsächlichen Gefechten des Ersten Weltkriegs basieren und sich über mehrere Karten erstrecken. Während der finalen italienischen Offensive erobert man z.B. nach und nach die an einem Alpenhang liegenden Festungen von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zurück. Vor dem Einsatz gibt es eine kurze Erläuterung der Schlacht – kein Geschichtsexkurs, aber lang genug, um dem folgenden Gemetzel Kontext zu verleihen. Auch die Länge des Matches sorgt für eine ganz andere Dynamik: Hier wird man nicht wie anderswo zusammenhanglos durch verschiedene Karten und Modi gewürfelt, sondern bleibt mitunter eine komplette Stunde lang bei der Sache und startet Seite an Seite mit den Teammitgliedern mehrere Angriffe. Oder man versucht eben, die Stellung zu halten und die drei Bataillone der Angreifer aufzureiben. Das kann mitunter richtig anstrengend, bei einem haarscharfen Sieg aber auch herrlich erhebend sein.
Aktualisierung vom 25. Oktober 2016: ab hier folgt der Multiplayer-Test von Jan Wöbbeking
Besonders schön dabei ist, wie abwechslungsreich die Areale ausfallen: An den Alpenhängen finden sich nicht nur hübsche Ausblicke für Scharfschützen, sondern auch viele natürliche Nischen, an denen man sich geschickt an die Bunker-Anlagen vorarbeiten kann. Sicher, der verbissene Grabenkampf ergibt sich auch in DICE‘ Version des virtuellen Ersten Weltkriegs, z.B. vor einer großen Kirche. Wenn man mit einem der größeren frühen Panzer angerumpelt kommt, sollte man sich nicht zu schnell an das in den Boden gegrabene Geflecht heranwagen – es sei denn, man möchte von den verschanzten Gegnern mit ein paar netten Gastgeschenken aus der Panzerbüchse der Sturmsoldaten bedacht werden.
Tödliche Idylle
Die „Kaiserschlacht“ ist ebenfalls ein echtes Highlight der großen Mehrspieler-Operationen: Sie spielt sich auf zwei äußerst gelungenen Karten ab. Das kleine Dörfchen an der „Narbe von St. Quentin“ bietet mit einer Mühle, dampfenden Feldern, einigen flachen Gehöften und höheren Cafés am Ortskern einen tollen Mix für dynamische Scharmützel aller Klassen. An zerbombten Punkten des Areals geht es häufiger durch die Schützengräben. Hier spürt man regelrecht die stickige Luft und die verbrannte Erde in der Nase, so schauderhaft detailverliebt hat DICE das Szenario umgesetzt. Dabei werden immer wieder Gedanken an Helms Klamm wach; Tolkien ließ seine Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg übrigens in Der Herr der Ringe einfließen. Auf der zweiten Karte Amiens wird deutlich, wie stark sich die Umgebung zerlegen lässt: Zum Ende des Gefechts sehen Teile der Karte ganz anders aus als zu Beginn: Eine massive Brücke kollabiert unter dem Panzerzug, der mit seiner Kanone bereits die halbe Fassade eines Scharfschützennests abgerissen hat. Wer in einem größeren Panzer unterwegs ist, kann dünnere Wände vor verschanzten Trupps einfach zerschießen oder hindurch fahren.
Intensiver geht es kaum
Ausgenommen von der Kritik ist die Festung selbst, denn innerhalb der Burgmauern ergeben sich traumhaft dynamische Schusswechsel, bei denen man sich von der Seeseite aus einschleicht, auf Mauern postiert oder rund um den Keller schnelle Schusswechsel liefert. Auf anderen Karten wird der Sniper-Overkill übrigens oft geschickt durch Rauch, Nebel oder das sich verformende Terrain verhindert. Da die Arbeitsstunden der Kartendesigner offenbar allgemein eher in Qualität statt Quantität geflossen sind, wird Battlefield 1 zum Start nur mit neun Schauplätzen ausgeliefert. Außerdem will EA natürlich später noch mit dem einträchtigen DLC-Modell Gewinn Kasse machen. Auch die französischen und russischen Fraktionen sollen erst nachgeliefert werden.
Wer sich immer schön auf die vom Truppführer zugeordneten Ziele konzentriert, wird fürstlich belohnt. Selbst wenn man in einem dieser verdammten Matches steckt, in denen man fast alle Duelle verliert, kann es sein, dass man sich fast an der Spitze der Endabrechnung wiederfindet. Teamwork-Aktionen bringen noch etwas mehr Punkte ein als früher und helfen gleichzeitig den Mitstreitern, z.B. die Einnahme von markierten Zielen, Schwächung von Soldaten und Vehikeln, Kill-Hilfen oder die massenhafte Versorgung des Teams mit Munition und Verbandskästen. Auch das Commo-Rose-Menü ist wieder dabei, um nonverbale Anfragen wie Heilung oder Abholung abzusenden. In der hektischen Praxis ist es meist aber sinnvoller, kurz per Sprach-Chat nachzufragen – und am besten gleich mit ein paar verlässlichen Freunden in einem privaten Squad loszuziehen. Vor allem auf den Konsolen vergessen nämlich rund die Hälfte der „offenen“ Truppführer, Ziele zu markieren, was eine Menge Punkte kosten kann.
Teamwork gewinnt!
Die Waffenauswahl fällt nicht übermäßig vielfältig aus und bietet lange nicht so viele Konfigurationsmöglichkeiten wie in einem Call of Duty. Trotzdem ist es eine ganze Weile lang ziemlich motivierend, mit neuen Errungenschaften zu experimentieren, sie mit verschiedenen alten Visieren oder Vergrößerungsstufen auszustatten. Für zusätzlichen Ansporn sorgen Shooter-typische Neben-Herausforderungen, die Erfahrungspunkte einbringen und hier „Medaillen“ heißen: Erledige x Gegner mit dem leichten Maschinengewehr, versorge y Squad-Mitglieder mit Munition usw. Unter den zeitlich wechselnden Medaillen finden sich sowohl komplexere Exemplare für Profis als auch schlichtere für Einsteiger. Das interessanteste am Arsenal ist nicht die Anzahl, sondern eher der Abwechslungsreichtum: Hartnäckig verschanzte Gegnergrüppchen z.B. lassen sich effektiv mit Gasgranaten aus dem Konzept bringen. Wer nicht schnell genug die Maske überstreift, ist beim folgenden Überfall schon geschwächt und kann nicht mehr anlegen, sondern nur noch aus der Hüfte schießen. Auch die kontrovers diskutierten Eliteklassen gefallen mir bislang gut. Wer einmal im dichten Wald der Argonnen im Bunker gehockt hat, weiß, wie hartnäckig der Benzinstrahl des Flammschützen sein kann: Selbst wer mit den Reflexen einer Katze zurückweicht, kann noch von einem brennenden Kameraden ins Verderben gerissen werden oder wird zumindest soweit geschwächt, dass man beim folgenden Überfall den Kürzeren zieht. An das Kit der gepanzerten Supersoldaten kommt man mitten im Match: Ähnlich wie in Star Wars Battlefront erscheint die jeweilige Ausrüstung in gekennzeichneten Waffenkisten. Der stark gepanzerte „Wachsoldat“ etwa trägt ein wassergekühltes automatisches MG an der Hüfte. Übertrieben stark sind die Elitesoldaten aber nicht: Der Wachsoldat z.B. ist relativ langsam und mangels Gasmaske anfällig gegen Gas, so dass er sich mit einem konzentrierten Squad-Überfall problemlos ausschalten lässt.
Martialisches Arsenal
Kurzweilige Abwechslung
Für alte Hasen stehen natürlich auch die zwei bislang wichtigsten Modi zur Verfügung: Bei Rush konzentriert sich die Action auf das Sprengen nah aneinander liegender Ziele, deren Sprengsätze auch entschärft werden können. So lange die Telegrafenmasten noch nicht in die Luft gejagt wurden, lässt sich damit übrigens Artillerieunterstützung anfordern. Bei der Eroberung werden ganz nach Vorliebe des Spielers diverse Punkte auf der großen Karte erobert – eine Spielart, die noch besser zum Design der abwechslungsreichen Karten passt als in den eher auf Rush zugeschnittenen Vorgängern. Wer in anderen Spielen die Nase voll vom blitzschnellen Krieg der Zukunft mit all seinen Wallruns und Drohnen hat oder es allgemein lieber etwas gemütlicher angeht, kommt hier auf seine Kosten.
Ebenfalls ziemlich altertümlich wirkt übrigens die Menüführung: Einen Server darf man nur sofort nach einer Runde oder während des nächsten Matches verlassen. Verpasst man das Zeitfenster, um noch ein wenig im Endergebnis zu schmökern, findet man sich in einem der langwierigen Ladebildschirme wieder. Außerdem darf man nur während eines Matches die Klassen editieren, wodurch man zu Beginn des Matches oft erst einmal das Squad im Stich lassen muss und die Chance auf eine schönen Panzer vergibt. Ist das etwa keinem Testspieler aufgefallen? Etwas verwirrend und deplatziert wirken auch die nach einem Match verdienten Battlepacks im Wundertütenformat mit ihren kosmetischen Waffenskins und Puzzleteilen für Nahkampfwaffen wie eine stachelige Keule. Konsolenbesitzer müssen zudem mit träge über den Schirm ruckelnden Menüs leben, vor allem auf der Xbox One. Auf Microsofts Konsole kommt es in seltenen Fällen sogar vor, dass eine Tasteneingabe nicht erkannt wird, etwa beim Nachladen, Aktivieren des Mörsers oder Ähnlichem.
Veraltete Nutzerführung
Grafikpracht ohne Lags
Fazit
In Battlefield 1 liefert DICE seine beste Kampagne ab! Das ist angesichts der bisherigen Enttäuschungen in diesem Bereich aber noch keine große Kunst. Mit der zähen Panzer-Story, grenzdebiler Moorhuhn-KI oder der unpassenden Reparaturmechanik gibt es immer noch Dinge, die mich auch hier stören. Manchmal hat man außerdem zu sehr das Gefühl, in einem XXL-Tutorial für den Mehrspielermodus gelandet zu sein, wenn man nach klassischer Conquest-Manier Stellungen einnehmen muss oder nach und nach an die Bedienung der Vehikel herangeführt wird. Auf der anderen Seite macht das Team aus Schweden bei seinen Kriegsgeschichten viel richtig: Die Aufteilung in unabhängige Episoden hat sich bewährt und bringt hinsichtlich Spielablauf, Schauplätzen und Charakteren viel Abwechslung sowie unterschiedliche Einblicke mit sich. Schön, dass neben der bombastischen Inszenierung und intensiven Action mit teils brutalen Aktionen auch nachdenkliche Töne einen Platz bekommen und dabei weder aufdringlich noch heuchlerisch wirken.
Aktualisierung zum Multiplayer von Jan Wöbbeking, 25. Oktober 2016:
Pro
- großartiges Schlachtfeldgefühl in langen Mehrspieler-Operationen
- auch Eroberung und Rush vermitteln viel Spannung
- realgetreue Zerstörung, bis hin zum Einreißen von Wänden
- mächtige Explosionen zerbersten mitunter die halbe Innenstadt
- abwechslungsreiche Schauplätze
- detailreiche Kulissen
- stimmungsvolle Beleuchtung und gleißende Reflexionen
- dichter Rauch, Nebel und Partikeleffekte erfordern Anpassung der Strategie
- realgetreue und räumlich präzise Soundeffekte (allerdings weniger Bass und Dynamik als in den Vorgängern)
- martialische, schön auf den Multiplayer abgestimmte Waffen
- Zusammenarbeit mit Squad und Team wird auf vielfältige Weise belohnt
- fiese aber nützliche Gadgets wie Gasgranaten und Mörser
- coole frühe Kriegsvehikel, Luftschiffe und Pferde
- vor allem die Panzer mit mehreren Kanonen oder Flammenwerfern rocken
- saubere Online-Performance während der Matches
- Server-Browser und aufsetzbare Server (allerdings nur im Spiel vom offiziellen Partner)
- Kriegsgeschichten zeigen verschiedene Perspektiven und Schauplätze
- nachdenkliche Töne zum Thema Krieg
- umfangreiches Waffenarsenal
- schicke Zwischensequenzen und gelungene Übergänge
- gute Lokalisierung mit professionellen Sprechern
Kontra
- offene Areale fördern nervigen Dauerbeschuss von Scharfschützen, Mörsern oder Schiffen
- sehr leichtes (One) bzw. leichtes Ruckeln (PS4), vor allem in ersten Runden
- Menüs und Controller-Eingaben reagieren manchmal nicht oder verzögert (PS4 und vor allem One)
- mitunter Probleme oder Abstürze bei Server-Beitritt und Spielersuche
- Hardcore-Modi und eigens konfigurierbare Matches noch nicht verfügbar
- verwirrendes Battlepack-System
- Klassen-Anpassung und Verlassen des Servers umständlich gelöst
- nur neun Karten, die allerdings groß ausfallen
- französische und russische Truppen kommen erst später als kostenpflichtiger Download
- nerviger deutscher Multiplayer-Kommentar (lässt sich auf Englisch wechseln)
- Figuren bleiben manchmal seltsam verrenkt im Terrain stecken
- lange Ladezeiten (vor allem auf den Konsolen)
- kein LAN-Modus
- Kampagne besitzt stellenweise Tutorial-Charakter
- grenzdebile KI mit Suizid-Ambitionen
- sehr oberflächliche Schleichmechanik
- Mechaniken wie Reparatur wirken in Kampagne unpassend / zu künstlich
- keine Story-Episode beleuchtet aktiv die deutsche Seite
- seltene Abstürze in der Spielersuche (Xbox One und PS4)