Samurai Sword VR - Test, Arcade-Action, HTCVive, VirtualReality, PC
Samurai Sword VR beginnt in einem recht stimmungsvoll gestalteten japanischen Ambiente. Schräg rechts vor mir sind drei Katanas aufgebahrt. Ich entscheide mich für das normale, alternativ hätte ich auch eines mit Flammen oder Blitzen nehmen können, die um die Klinge tanzen. Um mich herum sind verschiedene Symbole aufgebaut, die jeweils einen der sieben Abschnitte charakterisieren und die ich durchtrennen muss, um den jeweiligen Abschnitt nach kurzer Ladezeit zu betreten. Doch was dann kommt, kann nur ein schlechter Scherz sein. Es muss ein schlechter Scherz sein. Dabei hatte ich gar nicht so viel erwartet. Eine „Ballerbude“ mit Wurfsternen und Nahkampfattacken vielleicht. Oder einen fordernden Geschicklichkeitstest à la Fruit Ninja. Sprich: Zumindest solide Unterhaltung, bei der sowohl die akkurate Steuerung der Vive-Controller ebenso zielgerichtet eingesetzt wird wie das Room-Scaling
VR-Abzocke
Fuchtelzeug aus der untersten Schublade
Und dann ist man am Ziel, während der Timer mit seinem immer noch
dreistelligen Countdown nicht einmal ansatzweise gegen Null geht. Und man fragt sich, wieso man die letzten zwei oder drei Minuten seines Lebens vergeudet hat. Wäre es wirklich so schwer gewesen, mit Überraschungen wie kurzfristig abgefragten Reaktionen, einer spannenderen Wegführung oder wenigsten einer zeitgemäßen Kulisse von der billigen Mechanik abzulenken? Oder das Werfen der Shuriken wenigstens einigermaßen akkurat zu gestalten, anstatt dieses Glücksspiel anzubieten? Offensichtlich. Nicht einmal der "Bosskampf" am Ende kann mich gnädig stimmen - auch wenn hier tatsächlich mal ein Hauch von Dynamik aufkommt. Selbst als kostenlose VR-Demo würde ich dieses krude Machwerk schnell wieder deinstallieren.Fazit
Ich habe extra nochmal geschaut: Samurai Sword VR ist kein Titel im Early Access. Es ist fertig. Final. Und es ist auch keine kostenlose Demo. Es wird tatsächlich Geld für dieses "Spiel" verlangt. Das kann nicht sein. Wo der Name suggeriert, dass es um elegante Schwertbewegungen geht, um entweder Gegner zu überwältigen oder vielleicht wie bei Fruit Ninja geschickt Gegenstände zu zerteilen, ist die (virtuelle) Realität erschreckend grausam. Hier ist nichts elegant. Und Geschick ist ebenfalls nicht gefragt. Stattdessen fuchtelt man nur wie wild mit dem Vive-Controller, um die Hindernisse zu zerlegen, die rechts und links des schnurgeraden Wegs aufgebaut sind. Glücklicherweise sind die sieben Abschnitte nach 20 Minuten erledigt. Das macht es aber nicht besser. Denn die Zeit, die man mit diesem Murks vergeudet, bekommt man einfach nicht zurück. Aber vielleicht sein Geld bei Steam, wenn man vom Rückgaberecht Gebrauch macht.
Pro
- ordentliches Hauptmenü
- Ziele bleiben sauber zerlegt zurück
- finaler Bosskampf zeigt Spurenelemente von Dynamik
Kontra
- stupide Fuchtelei
- unzeitgemäße Kulisse
- eintönige Mechanik
- Werfen der Shurikens ungenau
- es geht immer nur geradeaus
- wieso ein Timer bei vorgegebener Strecke und Geschwindigkeit?